Deutschland Thüringen Lkr. Gotha

Kleinrettbach (I)


Abbildung bei
Störzner (1984)

Abbildung bei
Köber (1960)

PLZ: 99192

GPS: N 50° 56,145', O 10° 53,330'

Standort: Am nördlichen Rand des Feldweges, der im Ort an der ersten Kurve der von Gamstädt kommenden Landstraße in nordöstlicher Richtung von der Straße abzweigt, von dieser Abzweigung ca. 200m.

Größe / Material: 140:65:18 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz"; "Schwedenkreuzchen". Historischer Name: "Erfurter Kreuz". Die historische Bezeichnung "Erfurter Kreuz" ergibt sich aus der Unterscheidung vom "Grabsleber Kreuz".
1619: "1 acker bey dem Erffurter Creutz"; "½ acker Bey dem Erfft. Creutzlein"; "an der Erffurt. strassen". 1638 Einzeichnung in Flurkarte Kleinrettbach.
Wohlausgewogene Malteser-Kreuzform. Umrißkanten gerundet. Gut erhalten. Allgemeine oberflächliche Verwitterung. (Störzner 1984)

Bis zur Separation im 19.Jh. soll das Steinkreuz 35 Schritte nördlich des jetzigen Standortes gestanden haben. (Böttner 1898)

Sage: In Verbindung mit dem westlich des Ortes stehenden Steinkreuz:
Im Dreißigjährigen Krieg standen sich östlich und westlich des Ortes zwei feindliche Truppen gegenüber, die sich jedoch im Nebel verfehlten. So blieb der Ort verschont, und zum Dank errichtete man an den Lagerstellen je ein Steinkreuz (1975 mündlich). (Störzner 1984)

Quellen und Literatur:
Böttner, O. - Alte Steine in †-Form, in: Blätter fürs Haus. Unterhaltungsbeilage der "Gothaer Neuesten Nachrichten" nebst Haus- und landwirtschaftlichen Mittheilungen, 5. Februar 1898
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.30, Nr.14
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.63
Störzner, Frank - Aus Stein gehauen… Die Klein- und Flurdenkmale von Erfurt und seiner Umgebung, 1992, S.115-121



Kleinrettbach (II)


Abbildung bei
Störzner (1984)

GPS: N 50° 56,436', O 10° 52,646'

Standort: Direkt am Thüringer Jacobsweg.

Größe / Material: 110:90:30 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz befindet sich nun nicht mehr mitten im Feld, sondern wurde um 350 Schritte nach Norden versetzt, so dass es direkt am Thüringer Jacobsweg steht, weil es sonst inmitten von Getreide nicht sichtbar wäre. (Beyersdörfer 06/2008)

Etwa 400m westnordwestlich des Ortes, ehemals am südlichen Rand des Feldweges nach Grabsleben, jetzt weglos im Feld. 800m westlich vom Steinkreuz Kleinrettbach (I).
Benennung: "Schwedenkreuz". Historischer Name: "Grabsleber Kreuz".
Lateinische Kreuzform. Schaft nach unten leicht verbreitert. Stattlich. Nur geringfügig beschädigt. Allgemeine oberflächliche Verwitterung.
1619: "7 Viert ack. bey dem grabelebischen Creitz"; "bey dem Grabsleber Creutz". 1638 Einzeichnung in Flurkarte Kleinrettbach. Die historische Bezeichnung "Grabsleber Kreuz" ergibt sich aus der Unterscheidung vom "Erfurter Kreuz".

Bis zur Separation im 19.Jh. soll das Steinkreuz 350 Schritte südlich des jetzigen Standortes gestanden haben. (Böttner 1898)

Sage: 1. In Verbindung mit dem östlich des Ortes stehenden Steinkreuz:
Im Dreißigjährigen Krieg standen sich östlich und westlich des Ortes zwei feindliche Truppen gegenüber, die sich jedoch im Nebel verfehlten. So blieb der Ort verschont, und zum Dank errichtete man an den Lagerstellen je ein Steinkreuz (1975 mündlich). (Störzner 1984)
2. Bei einer Einquartierung (Artillerie) im Jahre 1866 habe ein Unteroffizier von katholischer Religion die Vermuthung ausgesprochen, daß unter diesem Steine etwas vergraben sein möge, und deshalb gebeten, denselben ausgraben zu dürfen. Es sei geschehen, aber nichts gefunden worden. (Böttner 1898)

Quellen und Literatur:
Böttner, O. - Alte Steine in †-Form, in: Blätter fürs Haus. Unterhaltungsbeilage der "Gothaer Neuesten Nachrichten" nebst Haus- und landwirtschaftlichen Mittheilungen, 5. Februar 1898
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.30, Nr.13
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.64
Störzner, Frank - Aus Stein gehauen… Die Klein- und Flurdenkmale von Erfurt und seiner Umgebung, 1992, S.115-121
Ergänzungen und aktuelle Aufnahme von Ralf Beyersdörfer, Jena (Foto von Juni 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine