Deutschland Thüringen Unstrut-Hainich-Kreis

Langula (I)


Abbildung bei
Störzner (1984)

PLZ: 99986

GPS:

Standort: Ortsmitte eingefügt in die SSO-Seite der Angermauer 8m ostnordöstlich der Friedhofsmauer gegenüber dem Grundstück "Eichels-Str.4".

Größe / Material: 140:72:24 / Kalkstein

Geschichte: Gotische Kreuzform. Seitlich Nasenbesetzt. Einritzung des vierten Armes auf der Südsüdostseite (Gegenseite nicht sichtbar). Nach Geyer (1962) war der alte Standort des Steinkreuzes am sog. "Grenzweg". (Störzner 1984)

Sage:

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.41, Nr.130
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.149
recherchiert und bebildert von Manfred Beck, Wutha-Farnroda (Foto von 2007)



Langula (II)


Abbildung bei
Störzner (1984)

GPS: N 51° 8.937', O 10° 23.181'

Standort: Etwa 2300m westlich des Ortes im Langulaer Wald. Kleiner Rastplatz mit Schutzhütte an einem beliebten Wanderweg durch den Hainich (Langula - Heyerode). Das Steinkreuz steht auch an ehemaliger Bahntrasse der "Vogteier Bimmelbahn" (Mühlhausen-Langula-Heyerode-Treffurt).

Größe / Material: 120:83:28 / Kalkstein

Geschichte: Bezeichnung: "Taternkreuz". Grobe Form, Ecken / Kanten sind abgerundet. Im Profil sieht man mehrere natürliche Spalten / Klüfte im Stein. Rückseite ist ohne Merkmale, grob geglättet.
Unter der Jahreszahl ein dreizeiliges Textfeld - ist rechteckig, 34cm breit, 28cm hoch, Schrift ist 7-10cm hoch:
[1]593
DEN Z
FEBRV
ARIVS
Die Inschrift zeigt das Datum 1593, den 2. Februar.

Taternkreuz; Tartarenkreuz, Historischer Name: Katharin-Kreuz. Lateinische Kreuzform, Kopf nach oben leicht verbreitert. Schaft nach unten stark verbreitert und als kräftiger, blockartiger Fuß anzusehen. Ausergewöhnlich mächtig. Starke oberflächliche Verwitterung, dadurch Inschrift beeinträchtigt.
Ostnordostseite, plastisch herausgearbeitet aus einer flach vertieften Fläche im Kopf: [1]593. Darunter mit der letzten Zeile auf den Querbalken reichend, ebenso ausgeführt: DEN 2 / FEBRU / ARIVS.
Claasen (1961) weist darauf hin, daß bei Langula am 2. Februar 1593 nachweislich eine Schar marodierender Kroaten oder Panduren von einem bäuerlichen Aufgebot geschlagen und vertrieben worden ist. Eine - durchaus mögliche - Beziehung dieses Ereignisses zum Steinkreuz ist jedoch nicht erwiesen.
Bei einer Neuaufrichtung im Jahre 1921 wurde "in gar nicht allzugroßer Tiefe unmittelbar vor dem Kreuz ein menschliches Skelett in sehr gut erhaltener Form" freigelegt, das "auf der Ostseite in westöstlicher Richtung, also mit den Füßen am Kreuz und mit dem Kopf nach Osten" lag. "Irgendwelche Beigaben hatte man nicht gefunden. Merkwürdig vorgekommen seien ihnen (den Ausgräbern) nur einige rechts und links vom Schädel gelegene vollkommen verrostete, schmale Eisenblechstücke mit kleinen Löchern, die man für Eckbeschläge eines Holzsarges gehalten hatte" (Geyer 1962, nach dem Ausgrabungsbericht von P. Rödiger, Langula, der an der Ausgrabung beteiligt gewesen war). (Störzner 1984)

Sage: 1. Hier soll ein Hansteiner Knappe von Mühlhäusern erschlagen worden sein.
2. "Steinchen" im Schuh einer Riesenprinzessin.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.41, Nr.131
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.150
Börner, Frank - Das Taternkreuz im Langulaer Tal erinnert an eine schreckliche Tat, in: Thüringer Allgemeine vom 29.10.2011
recherchiert und bebildert von Manfred Beck, Wutha-Farnroda (Foto von 2007)


Sühnekreuze & Mordsteine