Deutschland Thüringen Lkr. Saalfeld-Rudolstadt

Lichstedt


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Abbildung bei
Störzner / Möbes
(1988)

Abbildung bei
Köber (1960)

PLZ: 07407

GPS: N 50° 43.911', O 11° 15.505'

Standort: Nördlicher Ortsrand, an der Straße nach Groschwitz.

Größe / Material: 190:75:19-34 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Frauenkreuz"; auch "Bonifatiuskreuz".
Das Steinkreuz soll bis um 1750 etwa 700m nördlich des jetzigen Standortes, am Weg nach Eschendorf gestanden haben. Mit den Arbeiten zur Anlegung einer parkähnlichen Anlage durch den kanzler von Ketelhodt sei es zum jetzigen Standplatz gekommen.
Lateinische Kreuzform. Längsbalken durchgehend nach unten deutlich verbreitert und verstärkt. Mächtig. Alter Abschlag oben am Kopf, sonst gut erhalten. Allgemeine oberflächige Verwitterung.
1603 als "Frauen Creutz" am Weißenborn erwähnt (Mitt. H. Deubler, Rudolstadt). 1773 ist das "sogenannte steinerne Frauen Creutz" auf einer Ortsansicht von Lichstedt am jetzigen Standort eingezeichnet (Hesse 1773).
Danz (1884) überliefert eine - nachträgliche - Wegweiserbeschriftung, von der heute nichts mehr zu erkennen ist. (Störzner / Möbes 1988)

Sage: 1. Das Steinkreuz soll ins 8.Jahrhundert zurückgehen und von Bonifatius errichtet worden sein.
2. Bonifatius soll hier gerastet haben, bevor er nach Heilsberg weiterzog.
3. Man berichtet, dass diejenigen, die Wallfahrten nach dem H. Kreuz zu Eschdorf unternahmen, hier Andacht zu halten pflegten.

Quellen und Literatur:
Hesse, J.L. - Lichstedt, das Ketelhodtische Tuskulan, Rudolstadt 1773
Danz, F. - Mittheilungen über Steinkreuze, speziell über 6 alte solche Denkmäler aus alter Zeit in der Umgegend von Rudolstadt, in: Schwarzburg-Rudolstädtische Landeszeitung, 30.März 1884, Beilage
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.60, Nr.384
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.87 (Gera)
aktuelle Aufnahmen von Jost Häffner, Erfurt (Fotos von Juni 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine