Dolní Žandov / Untersandau (I)


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PLZ:

GPS:

Standort: Das Steinkreuz erreicht man, wenn man die Staatsstraße 21 (von Norden her) an der gegenüber der Ausfahrt nach Dolní Žandov (Untersandau) abzweigenden Straße in Richtung Úbočí (Amonsgrün), auf der ein weiß/blau/weiß markierter Wanderweg verläuft, verläßt. Am linken Straßenrand - etwa 350m vor dem Ortsschild Úbočí - steht das Kreuz links neben einem restaurierten Marienaltar.

Größe / Material: 63:54:19 / Granit

Geschichte: Durch seine ungleich langen Kreuzarme und seine geringe Größe knapp neben dem wuchtigen Altar wirkt es nicht gerade imposant. Es zeigt keine Inritzungen.

Sandau: Am Weg von Sandau nach Amonsgrün, in der Nähe der "weißen Marter".
"Bei der Eroberung der Plauenschen Feste Borschengrün durch die Egerer am 10.August 1452 sollen hier Gefallene begraben worden sein.“
Siehe: Urban, a.a.O. S.291.
"Die Kreuzsteine in Sandau werden auch "Kratzn"- oder "Warznstoa" genannt, weil der damit Behaftete, der die kranke Stelle an einem Kreuzsteine dreimal im Namen Gottes, des Vaters, Sohnes und Hl. Geistes reibt, von der Krankheit befreit wird."
(Mitteilung Dr. Urbans an Professor Wilhelm.) (Dreyhausen 1940)

Sage: Bei der Eroberung der Plauenschen Feste Borschengrün durch die Egerer am 10.August 1452 sollen hier Gefallene begraben worden sein. (Urban 1895)

Quellen und Literatur:
Urban, M. - Kreuzsteine in Westböhmen, in: Zeitschrift für österreichische Volkskunde, 1.Jg., 1895, S.291
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.115, Nr.269 unter Sandau
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.108, Nr.0919
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos vom 3.10.2009 und 2002)



Dolní Žandov / Untersandau (II / III)
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Dolní Žandov / Untersandau II Dolní Žandov / Untersandau III

GPS: siehe Einzelbeschreibungen

Standort: Vor der Nordseite der Kirche auf einem Wiesenstück.

Geschichte: Beide Steinkreuze wurden an diese Stelle vesetzt.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos vom 3.10.2009)
aktuelle Aufnahme von Klaus Gagstädter, Chemnitz (Foto von April 2011)



Dolní Žandov / Untersandau (II)
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Blick zum Standort

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ehemaliger Standort
Quelle: Museum Asch

Zustand 2002
alter Standort
Quelle: Museum Asch

Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

GPS: N 50° 1,056', O 12° 33,080'

Größe / Material: 63:55:19 / Granit

Geschichte: Benennung: "Zigeunerstein". Der ehemalige Standort des Steinkreuzes geht aus einem handgezeichneten Lageplan (Quelle: Museum Asch) hervor. Die Inschrift des Granitsteins ist heute (2009) kaum noch zu entziffern. Sie lautet auf der Vorderseite: 1694 HE LIGT BEGRABEN. HANS WElS EIN CIGEINER. Auf der Rückseite steht nach Dreyhausen (1940): FRANZ WIR SEIN TRAURIG.
Anmerkung: Die bei Dreyhausen (1940) geschilderte "Zigeunergeschichte" hat seine Urasche in uraltem Brauchtum, vgl. dazu z.B.: Mailly, Anton - Deutsche Rechtsaltertümer in Sage und Brauchtum (Kleine Historische Monographien, Nr.19-20), Wien-Leipzig 1933, S.112ff.

Schirnitz: Oberhalb des Ortes bei der nach Königsberg führenden Straße an einer Wegabzweigung. "Zigheuna Stoa.“
"Vor vielen Jahren lagerte sich ein Trupp Zigeuner im Walde, der in jener Zeit noch die ganze Umgebung bedeckte. Unter ihnen befand sich auch ein hochbetagter Greis und da dieser nichts mehr zum Nagen und zum Beißen hatte, wurde er nach vorher gepflogener Beratung der Stammesältesten mitten im Lager lebendig begraben und auf die Begräbnisstelle ein Kreuz gesetzt. In dieses meißelte man folgende Anschrift“:
Vorderseite:
     1694
HIE LIGT BE
GRABEN HANS
WEIS EIN
ZIGEINER.
Rückseite:
FRANZ WIR SEIN
TRAURIG.
Siehe: Urban, ZföVk. Wien, I.Jahrgang, 1895, S.290. (Dreyhausen 1940)

Durch freundliches Entgegenkommen des Herrn Lehrers Anton Bäuml in Miltgau bin ich bereits heute in der Lage, die Inschrift des sogenannten Zigeunersteines, der oberhalb des Dorfes Schirnitz (Leimbruck) an der nach Königsberg führenden Bezirksstraße steht, mitzutheilen. Die Schrift ist durchwegs in Großbuchstaben der Lateinschrift in den Stein gemeiselt und lautet an der vorderen Seite: "1694 Hie ligt be Graben Hans Weis ein Zigeiner", an der Rückseite: "Sein Weib Lenora der Sohn Ludwig Franz wir sein traurig". Zu bemerken ist noch, daß dieser Kreuzstein gegenwärtig nicht mehr an der wirklichen Grabstätte des (deutschen!) Zigeuners steht; denn diese liegt, wie mir von mehreren glaubwürdigen Personen mitgetheilt wurde, weiter westlich von genannter Straße und dem derzeitigen Standpunkte des Kreuzsteines.
Der Wald, in dem die Begräbnißstätte lag, wurde abgetrieben, der Boden kultivirt und da mag nun allerdings der Stein gehindert haben, weswegen man ihn an die Straße versetzte. (Urban 1880)

Sage: Hier soll ein alter Zigeuner lebendig begraben worden sein.

Quellen und Literatur:
Urban, Dr. M. - Ueber Kreuzsteine, in: Egerer Zeitung, Nr.25 (Beilage) vom Samstag 27.03.1880
Urban, M. - Kreuzsteine in Westböhmen, in: Zeitschrift für österreichische Volkskunde, 1.Jg., 1895, S.290
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.90, Nr.119 unter Schirnitz
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.132, Nr.0965
Museum Asch



Dolní Žandov / Untersandau (III)
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Zustand 1989
ehemaliger Standort
Quelle: Museum Asch

GPS: N 50° 1,057', O 12° 33,080'

Standort: Vor der Nordseite der Kirche in einem Wiesenstück.

Größe / Material: 79:73:26 / Granit

Geschichte: Das Steinkreuz wurde 1990 aus einer Hangbefestigung vor Haus-Nr.79 entfernt und vor der Kirche aufgestellt. Dreyhausen benennt 1940 drei Steinkreuze am Standort, Steidel berichtet ein Jahr später, dass zwei der Kreuze beim Straßenbau verschwanden.

   Zu 268: In Obersandau stehen keine drei Kreuze. Es steht lediglich ein Kreuz aus Granit mit großen Feldspaten an der Straße Meiersgrün-Altwasser und M.-Obersandau, nahe vor Maiersgrün. Die beiden anderen wurden beim Straßenbau beseitigt. Der Waldsaum ist weit weg. Maße: 136:106, 37-39-37, 23 Zentimeter. (Steidl 1941)

Obersandau: Drei Steinkreuze zwischen Obersandau und Maiersgrün, am Saum der zu Obersandau gehörigen Waldung.
"Hier sollen 3 Handwerksburschen ermordet worden sein."
Siehe: Urban, ZföVk. 1895, S.290. (Dreyhausen 1940)

Sage:

Quellen und Literatur:
Urban, M. - Kreuzsteine in Westböhmen, in: Zeitschrift für österreichische Volkskunde, 1.Jg., 1895, S.290
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.115, Nr.268 unter Obersandau
Steidl, J. Oskar - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, in: Unser Egerland, 45.Jahrgang 1941, II. Teil S.82
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.108, Nr.0604
Museum Asch


Sühnekreuze & Mordsteine