Deutschland
Sachsen-Anhalt
Lkr. Sangerhausen
Allstedt (I - IV)
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.
PLZ:
06542
GPS:
N 51° 24.343', O 11° 23.322'
Standort:
Am Kreuzberg, am Ortsausgang in Richtung Nienstedt / Beyernaumburg.
Geschichte:
Nordöstlich des ehemaligen
Empfangsgebäudes der Eisenbahn, in einer kleinen Anlage auf der nördlichen Straßenseite des Parallelweges zur Bahn, in
einer Wegegabel am Rande des sogen. Hornfeldes, das an dieser Stelle überbaut worden ist.
Durch die neu geschaffene Anlage und ihre Bearbeitung sind die Steine gegenüber der Erstaufnahme, obwohl sie örtlich
nicht verändert wurden, um etwa 10cm tiefer in die Erde gekommen. Alle vier Steinkreuze sind innerhalb einer verhältnismäßig
kurzen Zeitdauer entstanden, die in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts und in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts liegt. Nach älteren
Berichten sollen bis 1815 neun Steinkreuze auf dem Galgenberg gestanden haben, die an hier hingerichtete Anführer oder
Teilnehmer des Bauernkrieges erinnern sollten. 1880 erwähnt Größler (Sagen der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1880) noch 6
Kreuze am jetzigen Standort. Er berichtet auch von mitternächtlichem Stöhnen und Geschrei an dieser Stelle. Möglich ist auch, daß
ältere Grab- oder Sühnekreuze auf den Gräbern der Hingerichteten aufgestellt worden sind. Liebers (Unsere Steinkreuze - germanische
Heiligtümer, 1937) hat offensichtlich die Steine selbst nicht gesehen. (Saal 1989)
Nahe bei Allstädt auf der Nordseite stehen am Rande des Hornfeldes aus gewöhnlichem Sandstein roh gearbeitet
6 Kreuze, früher sollen 9 dagestanden haben. (Witzschel 1866)
Sage:
1. Man berichtet von mitternächtlichem Stöhnen und Geschrei an dieser Stelle.
2. Im Ort wird das Steinkreuznest als "Mutter und 2 Kinder" bezeichnet.
3. Man erzählt von diesen Kreuzen, daß sie warnende Denksteine auf den Grabstätten von neun an diesem Platze wegen Meuterei oder wegen Theilnahme am
Bauernaufruhr hingerichteter Männer seien. (Witzschel 1866)
Quellen und Literatur:
• Witzschel, Dr. August - Die Steinkreuze bei Allstädt, in: Kleine Beiträge zur deutschen Mythologie, Sitten- und Heimatkunde in Sagen und Gebräuchen aus Thüringen, Erster Theil: Sagen aus Thüringen, Wien 1866, S.251, Nr.259
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.52, Nr.255-258
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.34
• Noack, Heinz - Warnende Steine auf Grabstätten?, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 14.02.2008, S.15
• recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Aug. 2006
Allstedt (I)
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Größe / Material:
43:45:24 / Buntsandstein
Geschichte:
Östliches Kreuz: Parallelkantiges
lateinisches Kreuz ohne Kopfteil mit kurzen Armen, von denen zumindest der östliche Abschlagspuren zeigt.
Sage:
siehe oben
Quellen und Literatur:
• Witzschel, Dr. August - Die Steinkreuze bei Allstädt, in: Kleine Beiträge zur deutschen Mythologie, Sitten- und Heimatkunde in Sagen und Gebräuchen aus Thüringen, Erster Theil: Sagen aus Thüringen, Wien 1866, S.251, Nr.259
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.52, Nr.255-258
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.34
• Noack, Heinz - Warnende Steine auf Grabstätten?, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 14.02.2008, S.15
Allstedt (II)
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Größe / Material:
83:54:29 / Sandstein (Karbon?)
Geschichte:
Nördliches Kreuz: Schaft und Kopfteil
verbreitern sich nach den Enden hin, die Querarme laufen in ihren Begrenzungen parallel. Am Kopfteil befinden sich
Wetzrillen, an den Querarmen und dem Schaft Verwitterungsspuren bzw.
kleinere Beschädigungen. Die Vorderseite des Kreuzes ist mit Teer verschmiert worden.
Sage:
siehe oben
Quellen und Literatur:
• Witzschel, Dr. August - Die Steinkreuze bei Allstädt, in: Kleine Beiträge zur deutschen Mythologie, Sitten- und Heimatkunde in Sagen und Gebräuchen aus Thüringen, Erster Theil: Sagen aus Thüringen, Wien 1866, S.251, Nr.259
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.52, Nr.255-258
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.34
• Noack, Heinz - Warnende Steine auf Grabstätten?, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 14.02.2008, S.15
Allstedt (III)
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Größe / Material:
55:70:23 / Buntsandstein
Geschichte:
Westliches Kreuz: Lateinisches Kreuz mit
sehr kurzem, vermutlich abgeschlagenem Kopf und weniger beschädigten Armen, z.T. auch Abplatzungen, so am Schaftoberteil.
Der originale Schaftunterteil ist sehr wahrscheinlich verlorengegangen.
Sage:
siehe oben
Quellen und Literatur:
• Witzschel, Dr. August - Die Steinkreuze bei Allstädt, in: Kleine Beiträge zur deutschen Mythologie, Sitten- und Heimatkunde in Sagen und Gebräuchen aus Thüringen, Erster Theil: Sagen aus Thüringen, Wien 1866, S.251, Nr.259
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.52, Nr.255-258
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.34
• Noack, Heinz - Warnende Steine auf Grabstätten?, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 14.02.2008, S.15
Allstedt (IV)
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Größe / Material:
27:72:21 / Buntsandstein
Geschichte:
Südliches Kreuz: Offensichtlich ist
nur der Schaft eines früheren Kreuzes erhalten, der, nach seinen sichtbaren Abmessungen zu urteilen, wohl hochkant liegend
eingegraben wurde.
Sage:
Quellen und Literatur:
siehe oben
• Witzschel, Dr. August - Die Steinkreuze bei Allstädt, in: Kleine Beiträge zur deutschen Mythologie, Sitten- und Heimatkunde in Sagen und Gebräuchen aus Thüringen, Erster Theil: Sagen aus Thüringen, Wien 1866, S.251, Nr.259
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.52, Nr.255-258
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.34
• Noack, Heinz - Warnende Steine auf Grabstätten?, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 14.02.2008, S.15