Deutschland Bayern Lkr. Hof

Biengarten (I) / OT von Münchberg


Abbildung bei
Bucka / Heland (1986)
Rückseite

PLZ: 95213

GPS: N 50° 10,166', O 11° 44,934'

Standort: Von der von Münchberg zur Autobahnauffahrt Münchberg-Süd führenden St 2194 zweigt kurz vor der Autobahn nach links eine Straße nach Biengarten und Querenbach ab. Nach etwa 400m steht rechts (westlich) unmittelbar am Straßenrand das Steinkreuz.

Größe / Material: 88:50:27 / Granit

Geschichte: Es ist stark verwittert; von den Kreuzarmen und vom Kreuzkopf sind nur noch kleine Ansätze zu erkennen. Der Stamm verbreitert sich leicht nach unten und an beiden Seiten sind noch Reste erhaben herausgemeißelter Kreuze sichtbar. (Bucka / Heland 1986)

Sage: Zwei Burschen aus Biengarten und Solg waren vor etwa 200 Jahren auf der Münchberger Kirchweih. Auf dem Heimweg gerieten sie wegen eines Mädchens in Streit. Sie riefen sich alle möglichen Schimpfwörter zu und zum Schluß kam es zu einer Rauferei, wobei der Bursche aus Solg erstochen wurde. Zum Andenken soll das Steinkreuz am Weg errichtet worden sein.

Quellen und Literatur:
Maisel, Steine und Sagen aus Biengarten, in: Münchberg Helmbrechtser Zeitung 1/1953
Bucka, Hans / Heland, Oskar - Die Steinkreuze u. Kreuzsteine im Lkr. Hof und in der Stadt Hof, Hof, 1986, S.13
Weller, Lothar - Biengarten: Furchen- oder Schalenstein aufgestellt, in: Franken Post, 15.05.2001 (Monumentum-Artikel)
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



verschwundesnes SteinkreuzBiengarten (II) / OT von Münchberg


Blick zum Standort

GPS: N 50° 9.743', O 11° 44.837'

Standort: Am Ortsausgang nach Querenbach, unmittelbar vor dem Autobahndurchlass auf der südlichen Böschung.

Größe / Material: 97:60:23 / Granit

Geschichte: Nicht mehr erkennbare Inschrift auf dem herausgearbeiteten Kreuz. Vorne am Fuß ein kleiner Wassertrog. Es handelt sich um einen Ersatzstein (ehem. Grabkreuz) für ein verlorengegangenes Steinkreuz. Dieses wurde als "Hühnertröglein" bezeichnet.

Am alten Weg von Biengarten nach Querenbach stand früher ein Steinkreuz. Es soll 100cm lang, 30cm breit und 15-20cm dick gewesen sein. Alte Einwohner erzählten, daß der Stein meistens umgefallen und fast ganz mit Gras überwuchert war. Nur eine Mulde im Sockel war deutlich sichtbar. Nach Regen stand diese Vertiefung immer voll Wasser, und der Name Hühnertröglein mag wohl dadurch entstanden sein. Es wurde auch erzählt, daß dieses Wasser sogar heilkräftig gewesen sein soll. Bestrich man damit die Warzen, verschwanden sie bald.
Beim Bau der Autobahn 1936/37 verschwand der alte Weg. Der Stein selbst lag einige Zeit an der Böschung neben der neuen Autobahnbrücke. Er sollte an der neuen Straße wieder aufgestellt werden. Durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre kam es aber nicht mehr dazu. Im Frühjahr 1949 war der Stein plötzlich verschwunden. Er soll zerschlagen und beim Bau eines Kellers mit eingemauert worden sein. Ein noch vorhandenes Foto von Herrn Max Wirth, Münchberg, zeigt uns ein wuchtiges Steinkreuz mit kurzen Armstummeln. Heute steht links der Straße nach Querenbach, an der Böschung und kurz vor der Autobahnbrücke ein alter Grabstein, der an das ehemalige Steinkreuz erinnern soll. (Bucka / Heland 1986)

Sage: Die Überlieferung hat noch folgende Geschichte bereit: Zwei Bauern ackerten auf ihren Feldern. Wegen Hühnern, die in den umliegenden Feldern Schaden angerichtet hatten, kam es zum Streit. Dieser artete so aus, daß der eine Bauer mit einer Pflugschaufel erschlagen wurde. (Bucka / Heland 1986)

Quellen und Literatur:
Maisel, Steine und Sagen aus Biengarten, in: Münchberg Helmbrechtser Zeitung 1/1953
Bucka, Hans / Heland, Oskar - Die Steinkreuze u. Kreuzsteine im Lkr. Hof und in der Stadt Hof, Hof, 1986, S.51
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von Mai 2008) und Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine