Deutschland Bayern Lkr. Forchheim

Großenbuch (I) / OT von Neunkirchen am Brand


Detail Inschrift

PLZ: 91077

GPS: N 49° 37,056', O 11° 9,669'

Standort: In der "Dorfstrsße 6", im hinteren Gemüsegarten.

Größe / Material: 290cm hoch / Sandstein

Geschichte: Laut Aussage des Besitzers führte früher ein Weg an der Marter vorbei.

Hochrechteckiger Sockel (85x43x43cm) mit Kartuschenfeldern, Einritzungen G S 1718, Glatte leicht gebauchte Säule (125cm), Ampel mit vier Rundbogennischen je fünf Dübellöchern, Balusterförmige Eckvorlagen. Bogenförmiges Dach mit Muschelverzierungen. Nach Zettler (1953) war die Marter mit einen Holzkreuz bekrönt. Ein Blechbild mit einem nicht mehr erkennbaren Motiv war damals noch vorhanden. 1983 durch Fa. Müller-Pröls, Pettstadt restauriert und geringfügig versetzt. Der einst daneben stehende Ruhstein (Doggersandstein) ist leider zerfallen. (Voit 2007)

   Südöstl. der neuen Kirche am Fußweg zum Leyerberg eine Martersäule 265cm hoch, stark verwittert. Bildnischen, ein Blechbild, aber nicht mehr erkennbar, darunter G S 1718. Als Abschluß kleines Holzkreuz. (Zettler 1954)

Sage:

Quellen und Literatur:
Zettler, Franz - Die Flurdenkmäler des Landkreises Forchheim, in: Das Steinkreuz, 11.Jg. 1954, Heft 1/2, S.17-18, Nr.77
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.201, M183
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 1.05.2008)



Großenbuch (II) / OT von Neunkirchen am Brand


Detail Ampel

Abbildung bei
Zettler (1954)

GPS: N 49° 3,005', O 11° 9,298'

Standort: In der "Ritter von Hoffmann Straße", am Ortsausgang Richtung Neunkirchen a. Brand.

Größe / Material: 270cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hochrechteckiger Sockel mit Kartuschenfeldern 99x35cm mit Beton ausgebessert. Nach Pfister (1933) an der Südseite J H / 1874 (Restaurierung?); Westseite V S. Die Säule ist aus Beton (96cm), die Ampel (70x35x35cm) mit vier Rundbogen Bildnischen und je fünf Dübellöcher, auf dem bogenförmigen Dach geschmiedetes Eisenkreuz mit pfeilähnlichen Spitzen und Verzierungen. Die Ampel ist stark verwittert und dürfte die nächsten Jahre nicht überstehen.
Nach Zettler (1954) wurde die Marter von der Steinkreuzforschung, nachdem sie jahrelang in Trümmern lag, am 27.07.1951 wieder aufgerichtet und ergänzt. Der Betonschaft wurde später eingefügt. Das schöne handgeschmiedete Eisenkreuz soll vom Schlossermeister Kugler 1752 angefertigt worden sein. (Voit 2007)

   An der Straße weiter nach Großenbuch, kurz vor dem Eingang des Ortes rechts, eine 300cm hohe Marter. Sie lag jahrelang am Boden in Trümmern. Sie wurde am 27.7.1951 vom Verein "Deutsche Steinkreuzforschung" unter Beihilfe ortsansässiger Mitglieder wieder fachgemäß aufgestellt.
Die Marter hat Vierkantsockel, runde Säule, in der Mitte anschwellend, einfaches Kapital mit schönem handgeschmiedeten Eisenkreuz, welches von dem Schlossermeister Kugler 1752 gefertigt wurde. In der Nähe soll ein großer Stein gestanden haben mit den Nürnberger Wappen. (Zettler 1954)

Sage:

Quellen und Literatur:
Pfister, Ernst in: Der fränkische Schatzgräber, Juni 1933, S.44, Nr.8/26 (Reprint im Auftrag des Heimatverein Forchheim e.V., Band II, 1929-1935)
Zettler, Franz - Die Flurdenkmäler des Landkreises Forchheim, in: Das Steinkreuz, 11.Jg. 1954, Heft 1/2, S.17, Nr.74
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.202, M184
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 1.05.2008)



Großenbuch (III) / OT von Neunkirchen am Brand


Blick zum Standort

GPS: N 49° 36,572', O 11° 9,891'

Standort: Außerhalb von Großenbuch am Sendelbach. Zu erreichen ist der Platz über "Am Hölzelbach" in Richtung Schellenberg. Hinter der Brücke erhöht, rechts am Waldrand.

Größe / Material: 112cm hoch / Sandstein

Geschichte: Die Marter wird "Späneschnitzer“ genannt. Pfister (1933) spricht von einer plumpen Marter. Säule: Bauchig gedrungener Schaft. Direkt auf dem Fundament aufsitzend. Ampel: Eine einfache Rundbogennische auf der Westseite. Schmucklose Eckvorlagen. Darunter Platte, keinerlei Voluten. Auf der Ostseite des Kopfes stark zerstört Jahreszahl; anscheinend 1717, an der Nordseite A M. Rückseite: auf dem Kopf stehendes Y von Punkten gerahmt, daneben R. Dach: Bekrönung Halbkreisförmig, gleichzeitig Kante der Nischenfelder. (Voit 2007)

   Am Feldweg von Schellenberg nach Großenbuch in der Talmulde, 50m vom Sendelbach entfernt, eine 115cm hohe runde Martersäule. Nach oben und unten verjüngend ohne Zwischenstück, einfacher Aufsatz mit einer Bildnische. Die Säule ist sehr stark verwittert. A. M. 1717.
Sie wird der "Spähneschnitzer" genannt. Hier soll bei Nacht ein Mann auf der Säule sitzen und Spähne schnitzen. (Zettler 1954)

Sage: Hier soll bei Nacht ein Mann auf der Säule sitzen und Späne schnitzen.

Quellen und Literatur:
Pfister, Ernst in: Der fränkische Schatzgräber, Juni 1933, S.44, Nr.8/27 (Reprint im Auftrag des Heimatverein Forchheim e.V., Band II, 1929-1935)
Zettler, Franz - Die Flurdenkmäler des Landkreises Forchheim, in: Das Steinkreuz, 11.Jg. 1954, Heft 1/2, S.42, Nr.229 unter Schellenberg
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.204, M186
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 1.05.2008)



Großenbuch (IV) / OT von Neunkirchen am Brand


Blick zum Standort

Detail Rillen

die andere Seite

Abbildung bei
Rühl (1999)

GPS: N 49° 37,599', O 11° 9,613'

Standort: Das Steinkreuz steht links unterhalb der Trasse der Kreisstraße FO 28 in Richtung Rödlas. Hier verlief der ehemaliger Rödlaser Kirchenweg in einem Hohlweg, in den die Kreisstraße FO 28 gebaut wurde. Das Steinkreuz (nach Aussagen mehrerer Dorfbewohner sollen dort mindestens zwei Steinkreuze gestanden haben) hat einen sehr ungünstigen Platz an der Auffahrtrampe zur FO 28 und ist in einem Brombeerdickicht praktisch untergegangen und selbst aus kürzester Entfernung nicht mehr zu sehen.

Größe / Material:

Geschichte: Beidseitig mehrere Rillen in verschiedenen Anordnungen. Sowohl Hühnermann (1915) als auch Pfister (1933) beschreiben das Steinkreuz als zeichenlos, wobei ersterer noch auf eine Anzahl regellos verlaufender Ritzungen (Rillen) von geringer Breite und Tiefe auf der Vorderseite hinweist. Eine Pflugschar und eine Reute auf der Vorderseite und ein Kreuz rückseitig, wie Zettler (1954) vermerkt, sind auf dem Steinkreuz nicht feststellbar. - Durch den Ausbau der Kreisstraße 1969 geriet das Steinkreuz völlig ins Abseits; außerdem steckt es seitdem zu tief im Boden. (Rühl 1999)

Sage: 1. Ein Zigeuner soll hier seine Frau getötet haben.
2. Zwei Zigeuner sollen sich hier gegenseitig umgebracht haben.
3. Zwei Scherenschleifer sollen sich hier gegenseitig erstochen haben. Deshalb wird das Steinkreuz als Scherenschleiferstein bezeichnet.
4. Hier soll ein französischer Schneider im österreichisch-französischen Krieg (1799-1802) begraben worden sein.
5. Angeblich stand hier noch ein zweites Steinkreuz.

Quellen und Literatur:
Hühnermann, Wolfgang - Steinkreuze im südlichen Oberfranken, in: Heimatblätter aus Oberfranken, 3.Jg., Juli-Dezember 1915, Heft 3 und 4, S.160-161
Pfister, Ernst - Flurdenkmale im Bezirksamte Forchheim, in Der fränkische Schatzgräber. Heimatkundliche Beilage zum "Forchheimer Tageblatt", 11.Jg., Nr.6, Juni 1933, S.44
Zettler, Franz - Die Flurdenkmäler des Landkreises Forchheim, in: Das Steinkreuz, 11.Jg. 1954, Heft 1/2, S.18, Nr.80
Breuer, Tilmann - Stadt und Landkreis Forchheim, in: Bayerische Kunstdenkmale. Kurzinventar, Bd.IV, München 1961, S.203
Rühl, Werner - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Forchheim, Forchheim 1999, Nr.55, S.116-117
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine