Deutschland Bayern Kreisfreie Stadt Hof

Hof (I)

PLZ: 95028

GPS: N 50° 19,058', O 11° 54,768'

Standort: Im Flur des Restaurant "Zum Kreuzstein", Kreuzsteinstraße Haus Nr. 23.

Größe / Material: Granit

Geschichte: Seit 1970 ist es im Flur des Restaurant "Zum Kreuzstein" eingemauert. In der seit 1857 nach dem "Kreuzstein" benannten "Kreuzsteinstraße" Haus Nr. 23. Der Standort wurde mindestens zwei mal verändert. Das eingemauerte Steinkreuz stand ursprünglich im Kreuzungspunkt eines Fußweges, der nach Südost quer durch das Grundstück verlief, unmittelbar westlich zum Eingang des heutigen Parkplatzes. Im Jahr 1937 soll man noch eine Einmeißelung von einem Messer und eine Verzierung erkannt haben.

Sage: 1. Im Herbst 1674 soll an dieser Stelle die alte Straße nach Bayreuth geführt haben. Ein Halbbauer aus Höfles wollte nach Hause reiten nachdem er sich in Hof betrunken hatte . Er stürzte vom Pferd und starb. Seine Angehörigen fanden ihn in der Nacht mit Fackeln an der Stelle des Steinkreuzes.
2. Die Kreuzsteinstrasse in Hof führt ihren Namen von einem Steinkreuz, das früher da stand, wo jetzt die Gartenmauerecke der Freimaurerloge "Zum Morgenstern" in die Wilhelmstraße hinein reicht. Ein Bauer aus Osseck hatte das Kreuz aus Dankbarkeit gegen Gott errichten lassen. Dies ist schon lange her, damals waren an dieser Straße, die nach Osseck führte, noch Felder und Wiesen und die Neustadt Hof war mit Mauern und Gräben umgürtet.
Der Bauer hatte an einem Wintersonntag taufen lassen. Nach der kirchlichen Handlung waren die Festteilnehmer in einer Hofer Gaststätte eingekehrt um sich Bier und eine kräftige Mahlzeit munden zu lassen. Man war bald in gehobener Stimmung und hätte es gar nicht bemerkt, das bereits der Abend hereingebrochen war und ein Schneesturm eingesetzt hatte, wenn nicht die Hebamme zum Aufbruch gedrängt hätte. Mit dem Pferdeschlitten wurde die Heimfahrt angetreten. Doch wie erschraken die Taufgäste als sie ankamen und das Wickelkissen samt dem Kind fehlte. Hatte man es bei der raschen Fahrt oder infolge des reichlich genossenen Bieres verloren?
In höchster Eile ging es zurück. Vorsichtshalber wurde auch der Hofhund mitgenommen. Das treue Tier entdeckte, dem Schlitten vorauseilend, als erster das Kind, das zum Erbarmen schrie. Gleich darauf war der Bauer zur Stelle, das laute Bellen seines Hundes hatte ihm den richtigen Weg gewiesen. So schnell wie möglich steuerte der überglückliche Vater dem häuslichen Herd zu. Warme Milch und ein gesunder Schlaf machten das unliebsame Vorkommnis rasch wieder gut.

Quellen und Literatur:
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.21-22
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Hof (II)

GPS: N 50° 19,785', O 11° 55,883'

Standort: Der Steinkreuzrest steht im Park Theresienstein, rechts am Fußweg zum Weisheitstempel, etwa 120m vom Gumpertsreuther Weg entfernt. Im Kopf ist zur Kenntlichmachung als Steinkreuz ein Kreuz aus Stahl angebracht.

Größe / Material: 46:40:30 / Sandstein

Geschichte: Vom Kreuzkopf und von den Kreuzarmen sind nur noch leichte Ansätze sichtbar. Der Stamm ist rund. Auf dem Kopf ist aus 4cm breitem Bandeisen ein 30x30cm großes, flach liegendes Kreuz befestigt, von dem ein Stück abgebrochen ist.

Durch gründliche Säuberung und Freilegung des Steines wurde folgendes festgestellt: Wir haben hier nicht, wie bisher angenommen, die Reste eines Steinkreuzes vor uns, sondern den Sockelstein eines ehemals aufrecht stehenden Kreuzes oder sonstigen Denkmals. Der runde Sockel endet in einem breiten Wulst, einem Säulenkranz, der im Laufe der Zeit durch Verwitterung und Beschädigungen sehr gelitten hat. Auf der Kopffläche ist das 30x30cm große, flach liegende Kreuz aus Bandeisen befestigt. Es wird angenommen, daß dieses Eisenkreuz zur Befestigung eines freistehenden Kreuzes oder eines sonstigen Steindenkmals gedient hat. Auf der Rückseite der Sockelsäule ist deutlich ein 3cm breiter Schlitz zu erkennen. Wahrscheinlich war hier eine zusätzliche Stütze für das stehende Denkmal angebracht. Es kann als sicher angenommen werden, daß der heute noch vorhandene Säulenstumpf einmal der Sockel eines Flurdenkmals war. (Bucka / Heland 1991)

Sage:

Quellen und Literatur:
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.20
Bucka / Heland - Grenzsteine Flur- und Kleindenkmale im Landkreis Hof, 1991
recherchiert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Hof (III)

GPS: N 50° 18,286', O 11° 54,565'

Standort: Das Steinkreuz steht im Waldstück Zobelsreuth an der Damaschkestraße etwa 200m südlich der Christuskirche, in der Nähe des Klinikums Hof (früher Krankenhaus Hof) wo es auch gefunden wurde.

Größe / Material: 135:63:28 / Granit

Geschichte: Das Steinkreuz wurde in der Literatur oft unter Zobelsreuth geführt.

Sage: Die Sage erzählt von einem Halbbauern aus Krötenbruck der betrunken nach Hause ritt und vom Pferd fiel. Bei einer Nachsuche seiner Angehörigen fand man ihn tot in der Hohlgasse liegend.

Quellen und Literatur:
Bucka / Heland - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, 1986, S.23
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Hof (IV)


Blick zum Standort

Abbildung bei
Bucka / Heland
(1991)

GPS: N 50° 19,146', O 11° 55,059'

Standort: Zum Steinkreuz gelangt man, wenn man durch die Hofer Altstadt bis zum Oberen Tor geht und dann nach rechts (Osten) in den Fußweg "Rähmberg" abbiegt und diesen etwa 100m nach unten (Richtung Fischergasse) geht. Er steht dann links in einer kleinen Anlage.

Größe / Material: 70 (ohne Sockel):89:24 / Granit

Geschichte: Inzwischen (2007) ist das Steinkreuz wieder am Rähmberg aufgestellt und hat den von Bucka / Heland (1991) geforderten Stamm mit Sockel aus Granit erhalten.

Eine Spaziergängerin sah am 26.7.1991 an der Wegböschung des im Bau befindlichen Klösterleinswegs in Hof ein Steinkreuz liegen. Sie benachrichtigte noch am späten Abend den Kreisheimatpfleger Es konnte folgendes ermittelt werden: Das Steinkreuz wurde bei Straßenbauarbeiten vor dem Haus Nr.8 am Rähmberg gefunden. Die sächsische Baufirma lagerte ihren Fund am Klösterleinsweg. Es fehlen Stamm und Sockel. Am 28.7.1991 wurde das Steinkreuz vermessen und fotografiert. Es ist 24cm dick, die Arme haben eine Breite von 89cm, die Länge des Kreuzes im gegenwärtigen Zustand mißt nur 70cm, weil der Stamm mit Sockel abgebrochen ist. Wir konnten viele runde, kugelige Vertiefungen (Näpfchen) feststellen, wie sie bei der Gewinnung von Steinmehl entstanden, das früher zu Heilzwecken verwendet wurde. Einmeißelungen waren nicht zu sehen. Das Steinkreuz wurde am 29.7.1991 in den Stadtbauhof gebracht. Hier wird es gelagert, bis das Landesamt für Denkmalpflege entschieden hat, wo der Stein aufgestellt werden soll. Das alte wuchtige Steinkreuz muß jedenfalls einen Stamm mit Sockel aus Granit erhalten. (Bucka / Heland 1991)

Sage:

Quellen und Literatur:
Bucka / Heland - Grenzsteine Flur- und Kleindenkmale im Landkreis Hof, 1991
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine