Deutschland Bayern Lkr. Bamberg

Obergreuth (I) / OT von Frensdorf


Blick zum Standort

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Zeichnung von
Rottler (1920)
veröffentlicht bei
Hofmann (1958)

PLZ: 96158

GPS: N 49° 50,157', O 10° 52,543'

Standort: Verbindungsstraße nach Weizendorf ST 2254, 150m nach Obergreuth rechts 200m im Feld.

Größe / Material: 82:85:18 / Sandstein

Geschichte: Obere Hälfte abgebrochen. Einziger Stein der Bamberger Gegend mit einem Stufensockelkreuz. Erhaben gearbeitet, Vorder-und Rückseite gleiche Zeichnung. Herr Köberlein, Obergreuth hat den fast umgefallenen Stein wieder gerade gerichtet. Im Untergrund war nichts zu finden, obwohl die Sage geht, das dort ein Geistlicher ermordet wurde und begraben liege. Von seinen Vater will Herr Köberlein wissen, das auf dem abhanden gekommenen Oberteil des Steines in der Vierung des Kreuzes ein Kelch und eine Hostie sich befunden hätten. Der Volksmund spricht von Tod eines Geistlichen in der Franzosen zeit (vor 1800) und vom 30 jährigen Krieg. Ich schätze das Alter auf Mitte 16.Jahrhundert. (Seel 1968)

Am seltensten begegnet uns in Franken das Anker-Kreuz, häufiger das Bogensockel-Kreuz, dem unser besonderes Interesse gilt, seltener wieder das Stufen- oder Staffel-Kreuz, wenigstens als Steindenkmal, obwohl es als die Grundform zahlreicher alter Notariats-Signete keine unbedeutende Rolle spielt. Sein Archetyp war das Stufen-Kreuz Kaiser Konstantins auf dem Forum in Byzanz.
Sein Abbild kehrt auf vielen byzantinischen Münzprägungen und in Elfenbeinschnitzereien oströmischer Herkunft wieder (vgl. Adolph Goldschmidt, Byzantinische Elfenbeine, Bd.II, vgl. auch Schenk zu Schweinsberg, Kunstgeschichtliche Probleme der Limburger Staurothek, in: "Das Münster", München 1955, Heft 7/8). über die zunächst nur rein klanglichen Zusammenhänge des Staffel-Kreuzes (und dann der Staffel-Form überhaupt) mit dem Juristischen und Gerichtlichen werden wir uns einmal später äußern. Hier sei nur angedeutet, daß "Stapel" oder (lat.) "staplum" als Ausdrude für die Gerichts Versammlung galt (z.B. "staplum regis" = Königsgericht usw.), deshalb auch "Staffetberg" und "Staffelstein" = Ort der Gerichtsversammlung; vgl. jetzt "Stapelplatz" für Waren-Ansammlungen. Bei Obergereuth, links seitlich der Straße von Bamberg nach Frensdorf, hat bereits in den 20er Jahren Joseph Rottler den hier wiedergebenen Rest eines Stufen-Kreuzsteins aufgenommen. (Hofmann 1958)

   55. Abgebrochener Kreuzstein mit Sockel, an der Straße von Bamberg nach Frensdorf, kurz vor dem Dorfe Obergreuth (Bamberg II), ungefähr 50m links von der Straße im Acker. Kreuz, Stufen und Rand erhaben. (Rottler 1920)

Sage: Es geht die Sage geht, das dort ein Geistlicher ermordet wurde und begraben liege

Quellen und Literatur:
Rottler - Kreuzsteine und Steinkreuze vorzüglich im Bezirke des Landbauamtes Bamberg, in: Deutsche Gaue, 21.Bd., 1920, S.57-64, Nr.55
Hofmann, Dr. Michel - Das Kreuz über dem Halbkreisbogen, in: Fränkische Blätter, 10.Jg., 1958, Nr.8, S.30-32
Seel, Alfred - Aufnahme der Flurdenkmale um Bamberg, 1968, unveröffentlichtes Manuskript im Stadtarchiv Bamberg
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 17.10.2008)



Obergreuth (II) / OT von Frensdorf

GPS: N 49° 49,810', O 10° 52,803'

Standort: Verbindungsstraße zwischen Reundorf und Obergreuth, auf halben Weg rechts an einer Hecke.

Größe / Material: 85:45:25 / Sandstein

Geschichte: Steinkreuzrest mit Beton Sockel (36:22:22cm) ergänzt. Linker Arm abgeschlagen

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto vom 17.10.2008)


Sühnekreuze & Mordsteine