Deutschland Bayern Kreisfreie Stadt Fürth

Poppenreuth (I / II) / OT von Fürth
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Poppenreuth I Poppenreuth II

PLZ: 90765

GPS: N 49° 28,681', O 11° 1,264'

Standort: "Poppenreuther Straße" / Ecke "Kreuzsteinstraße", etwa 600m südöstlich des Ortes, rechts an der Straße nach Wetzendorf bei der Abzweigung nach Schniegling.

Geschichte: Ensemble aus Steinkreuz und Ruhstein.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 24.9.2008)



Poppenreuth (I) / OT von Fürth
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Abbildung bei
Zettler (1960)

Größe / Material: 97:85:31 / Sandstein

Geschichte: Wuchtiges Steinkreuz, vorne ein fünf cm tiefes Näpfchen, gestufte Armstützen, vermutlich 16.Jh.

[...] Das dritte in unserem Stadtgebiet noch vorhandene Steinkreuz steht östlich des Ortskerns von Poppenreuth an der Straßengabelung nach Schniegling und Wetzendorf. Von Stadeln ist es gut über den Wäsig, Kronach und Ronhof erreichbar. Zu diesem Poppenreuther Steinkreuz gibt es zwei Sagen, die man sich ausgedacht hat, als der eigentliche Sinn des Kreuzes in Vergessenheit geraten war.
Die eine Geschichte erzählt, dass einen Bauern, der an dieser Stelle bei einem Unwetter eine Gotteslästerung beging, sofort der Tod ereilte. Die andere berichtet von einer Magd, die hier starb, weil sie nach dem Abendmahl die Hostie ausgespuckt hat. In Wirklichkeit hatte das Poppenreuther Steinkreuz natürlich dieselbe Funktion und Bedeutung als Sühnekreuz wie die beiden anderen. (Ohm 2002)

   44a Steinkreuz
   an der Straße nach Wetzendorf, da der Weg nach Schniegling abzweigt. Sandstein, hoch 0,80m, breit 0,90m, stark 0,30m. Vor dem Kreuz liegt eine Sandsteinplatte im Ausmaß von 1,10x1,20m. Das Kreuz hat gestufte Armstützen und und lateinische Form, es dürfte noch in das 16.Jh. gehören, kann aber auch etwas jünger sein. [...] Daß am 8. Juli 1632 bei Poppenreuth die schwedischen Vorposten durch Kroaten niedergemacht wurden und hier beigesetzt worden sein sollen, mag noch am Rande vermerkt sein. (Zettler 1960)

Sage: 1. Ein Bauer habe beim Herannahen eines Gewitters in der Wut und unter Fluchen die Heugabel gen Himmel gereckt, worauf ihn ein Blitzschlag zur Strafe getötet hätte.
2. Die Sage erzählt, daß im Bauernkrieg 1525 zusammen mit Pfarrer Vogel von Eitersdorf hier 13 aufrührerische Bauern durch die Reichsstadt Nürnberg hingerichtet worden sind.
3. Eine andere Sagenform dreht das Jahr herum und sagt, daß im Jahr 1552 der Markgraf von Ansbach hier habe 13 gefangene nürnbergische Bauern aufhängen lassen.
4. Aus dem Jahre 1607 erzählt man sich, daß sich hier ein Bauer habe eine Hostienschändung zuschulden kommen lassen.
5. Hier starb eine Magd, weil sie eine Hostie ausgespuckt hatte.

Quellen und Literatur:
Hühnermann, W. - Steinkreuze und Martersäulen in Nürnbergs Umgebung, in: Deutsche Gaue, Bd.12, 1911, S.210-217
Zettler, Franz - Die Flurdenkmale des Stadt- und Landkreises Fürth, Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, Jahrgang 16, 1960, Heft 1/2, Nr.44a
Altstadtverein St. Michael Fürth - Altstadtbläddla, Ausgabe 36, Poppenreuth
Ohm, Barbara - Rundgang führt zu drei sagenumwobenen Stellen in der Stadt, in: Fürther Nachrichten, 29.06.2002



Poppenreuth (II) / OT von Fürth
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Größe / Material: 120:115:60 / Sandstein

Geschichte: Ein Ruhstein für die Bauern.

[...] In Poppenreuth steht neben dem Steinkreuz ein Ruhstein, auf dem die Bauern ihre schweren Buckelkörbe absetzen konnten. Außerhalb der Stadt gibt es zwei Stellen, an denen mehrere Steinkreuze zusammenstehen, zwischen Eltersdorf und Bruck und an der Straße von Neunhof nach Kraftshof. (Ohm 2002)

Sage:

Quellen und Literatur:
Ohm, Barbara - Rundgang führt zu drei sagenumwobenen Stellen in der Stadt, in: Fürther Nachrichten, 29.06.2002


Sühnekreuze & Mordsteine