Deutschland Bayern Lkr. Schwandorf

Winklarn


Gesamtsituation

PLZ: 92559

GPS: N 49° 25,479', O 12° 28,698'

Standort: Bei "Neunburgerstraße 17".

Größe / Material: 71:66:19 / Granit

Geschichte: Das Steinkreuz wurde in jüngerer Zeit als Aufnahme für ein rel. Wegmal zweckentfremdet. Dabei wurde das unter Denkmalschutz stende Kreuz auf dem Scheitel des Kopfbalkens stark beschädigt.

Steinkreuz am westlichen Ortaausgang (Ortsteil Robain) an der Straßenabzweigung nach Kulz. Gut erhaltene Kreuzform. Auf der Schauseite (Straße) großes Relief, das ein gestürztes Wappen darstellen soll (mit Hufeisen, Hammer und Hufnägel).
"Im Markte Winklarn liegt vor einer Gartenecke ein aus Granitstein roh bearbeitetes Kreuz. Viele Fremde, ja selbst Ortsbewohner gehen daran vorbei, ohne zu wissen, was es bedeutet. Während der eine es als ehemaliges Feldkreuz bezeichnet, erzählt der andere, daß an diesem Ort jemand verunglückt sei. Auch Spukgeschichten von einem schwarzen Hunde knüpfen sich daran. In Wirklichkeit war es ein Grenzstein. Die Straße, in der sich das Kreuz befindet, heißt jetzt noch Rappein (vgl. Rappein-Robain!), herstammend von "rauben". Wer in alten Zeiten Feldfrüchte raubte und damit bis zu diesem Kreuze kam, war außer jeglicher Verfolgung. Auch der Eigentümer durfte dem Dieb nichts mehr abnehmen" (Dobmeier 1911).
Der "Rappauf" stellte demnach eine rechtliche Grenze dar, eine Art Bannmeile zwischen bestehendem Sondereigentum an Wald und Forst und gewähnlichem Eigentum (Singer 1968). (Schmeissner 1977)

Sage: Am Kreuz soll ein schwarzer Hund spuken.

Quellen und Literatur:
Dobmeier, K. - Rappein-Rappauf , in: Die Oberpgalz. Eine Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1911, S.155
Singer, F. - Bei den sieben Bußsäulen und auf dem Rappauf in Arzberg, in: Arzberger Hefte, Nr.14, Arzberg 1968, S.16.
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, CHA 11, S.150
aktuelle Aufnahmen von Wolfgang Heinrigs (Fotos von April 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine