Geschichte & Forschung Ikonographie Werkzeuge & bäuerliches Gerät

Attribute der (Huf-)Schmiede
Hammer, Zange etc.


 Einzeichnungen auf Steinkreuzen und Kreuzsteinen 

Bonfeld III
Baden-Württemberg / Lkr. Heilbronn

Das Kreuz wird hier "Schneiderkreuz" genannt. Eingezeichnet ist aber eine aufrecht gestellte Schmiedezange.
Foto: Hessek (2006)


Schöllenbach
Baden-Württemberg / Rhein-Neckar-Kreis

Zange und Hammer waagerecht auf dem Querbalken.
Foto: Losch (1981)


Tauberbischofsheim
Baden-Württemberg / Main-Tauber-Kreis

Links und rechts jeweils auf der äußeren Hälfte des Querbalkens Greifzange und Hammer im Relief.
Foto: Losch (1981)



Andernach IX
Rheinland-Pfalz / Lkr. Mayen-Koblenz

Grab-Steinkreuz im Museum der Stadt Andernach, 16.Jh. mit Hammer, Zange und Hufeisen.
Foto: Azzola (1986)


Körbeldorf
Bayern / Lkr. Bayreuth

Seitlich Hammer und Zange als Schmiedezeichen. Das mittlere Zeichen wird man mehr als einen Amboß denn als Schlegel deuten dürfen.
Foto: Azzola (1986)


Wustuben
Bayern / Lkr. Hof

Große Zange, im Kreuzungsfeld beginnend und bis weit auf den Schaft reichend.
Foto: Basler (2007)



 Darstellungen in anderer Verwendung 

Wappenschmiede Albersweiler, Zange und Schwanzhammer (des Hammerwerkes), bez. 1774
Foto: Wild (2005)

Landau/Pfalz, Lapidarium im Kreuzgang der Augustinerkirche: Schluss-Stein mit barockem Schild. Hammer und Zange über schaufelartigem Gerät gekreuzt. Gelber Sandstein = Schmiedezeichen mit Hammer, Zange und Hufmesser,
Foto: Wild (2005)

Schmiedewappen an der St. Eligius-Kapelle des Peter Drippel in Großostheim.
Foto: Azzola (1986)

Zangberg in Südostoberbayern trägt im Wappen eine schräggestellte rote Schmiedezange über grünem Dreiberg.
Quelle: Wikipedia

Darstellung des Hufschmiedes aus dem Sachsenspiegel (1225-1235).
Quelle: sachsenspiegel-online.de

Hartmann von Starkenberg. Eine Darstellung aus der der Codex Manesse, der Großen Heidelberger Liederhandschrift, die zwischen 1300 und 1340 in Zürich enstand.



 Hammer und Zange im Schlosser- und Schmiedehandwerk des Mittelalters 

Der Schmied nach Jost Amman, Frankfurt 1568
Quelle: wikisource.org

Adam als Schmied, byzantinisch um 1100.
Quelle: Azzola (1986) / Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Fritz Hufsmid, um 1425, aus dem Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung zu Nürnberg.
Quelle: Azzola (1986)

Stoßmesser im Historischen Museum Basel, 18. Jahrhundert.
Foto: Azzola (1986)

Zwei Rinnmesser / Hufmesser aus Bödigheim.
Foto: Azzola (1986)

Beschlaghammer und Nagelzange.
Foto: Azzola (1986)

verschiedene Schmiedezangen
Foto: Gerth (2007)




 Hammer und Zange als Werkzeuge der Rechtsvollstreckung 

Hinrichtung eines Hochverräters. Miniature, Mitte d. 14.Jahrh. im Kodex Balduini Trevirensis; Kgl. Prov.-Arch. zu Koblenz. Der Hochverräter ist Trebaldo de Brusati, Kommandant von Brescia, welcher von den Truppen Heinrichs VII. gefangen worden war. Sein Urteil wurde am 20. Juni 1311 gefällt. Er sollte schimpflich durch das Lager geschleift, an den Galgen gehängt, enthauptet, seine Eingeweide verbrannt, der leichnam gevierteilt, die Glieder einzeln aufs Rad geflochten und im Lager zur Schau gestellt werden. Das Bild veranschaulichte die verschiedenen Momente der Hinrichtung neben einander. In der rechten Bildhälfte sehen wir zwei Zangen in Anwendung.
Quelle: Henne am Rhyn (1886)




 Weiterführende Quellen und Literatur (speziell) 
Azzola, F.K. / Bormuth, H. - Überregionale Entwicklungszüge historischer Handwerkszeichen der Hufschmiede, in: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften, hrg. vom Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 1986, S.569-576 + Bildteil
Eygentliche Beschreibung Aller Stände auff Erden, Das Ständebuch von 1568 mit Holzschnitten von Jost Amman
Henne am Rhyn, Otto - Kulturgeschichte des deutschen Volkes, Erster Teil, 1886
Mittler, Elmar / Werner, Wilfried - Codex Manesse, die Große Heidelberger Liederhandschrift. Katalog zur Ausstellung, Universitätsbibliothek Heidelberg 1988
sachsenspiegel-online.de - Nach öffenen der Seite oben links auf "Browser" klicken um die Handschrift und Erläuterungen dazu einzusehen.
Wild, Rudolf - Die Handwerkszeichen der Schmiede, auf: heimat-pfalz.de (eingesehen am 12.01.2013)


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