PLZ: 89542

GPS: N 48° 34,099', O 10° 10,149'

Standort: Am westlichen Ortsausgang, an der Kreuzung der L 1168 mit der K 3022 ("Öllinger Steiger"), am Zaun des Grundstücks "Dettinger Weg 3".

Größe / Material: 90:72:33 / Kalkstein

Geschichte: Ursprünglich stand das Sühnekreuz ca. 20 Meter weiter südlicher unter der sogenannten "Zigeunerlinde“. 1958 legte ein Gewittersturm die ca. 800 bis 900 Jahre alte Linde flach. Danach wurde wieder einen neue Linde neben dem Wasserbehälter gepflanzt. Die bei Ernst (1934) beschriebene Linde gibt es seit 50 Jahren nicht mehr. Dem Kreuz geschah nichts, weil es bis über die Kreuzarme im Boden eingesunken war und einem Grenzstein ähnlicher war als einem Kreuz. Bei der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt wurde das Kreuz an seinen jetzigen Standort versetzt. (Brommler 12/2008)

Neuaufstellung 1969 beim alten Standort. Balkenenden und linke Kopfseite beschädigt. Runde Vertiefungen auf Kopf und Armen. J-förmige Schramme in der Verlängerung des Kreuzzeichens. Form: Tatzenkreuz. Zeichen: Kreuz. Datierung: ca. 15.Jh. (Losch 1981)

   Bissingen, OA Ulm, Kreuz am Westausgang an der Straßenkreuzung Bissingen - Herbrechtingen und Oellingen - Hausen, 18m in nord-östlicher Richtung von der etwa 1000 Jahre alten großen Linde (Durchmesser 3m, Umfang 9m), angebliche Gerichtsstätte. Der Stein hat die Form des eisernen Kreuzes; ein kleines Kreuz ist auf der Vorderseite eingekerbt, oben an der Kopfseite ein 5cm tiefes kreisrundes Loch; angebliche Grabstätte eines Offiziers, 0,58m hoch, 0,72m breit, 0,24m stark. (Ernst 1934)

   Alte Steinkreuze (sog. Sühnekreuze) sind: [...] bei Bissingen vor der Linde am Westeingang. (OAB 1897)

Sage: Grabstätte eines Offiziers.

Quellen und Literatur:
• Beschreibung des Oberamts Ulm (OAB), hrgg. von dem k. Statistischen Landesamt, 1.Band, Stuttgart 1897, S.383
• Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.24, Nr.12
• Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
• recherchiert und bebildert von von Karl-Heinz Nitschke, Mögglingen
• Ergänzungen von Günther Brommler, Heidenheim (Dezember 2008)