Deutschland Baden-Württemberg Neckar-Odenwald-Kreis

Großeicholzheim (I) / OT von Seckach


Rückseite

PLZ: 74743

GPS: N 49° 26,653', O 9° 17,399'

Standort: In der Anlage um die evangelische Kirche. Straßenname "Am Marktplatz".

Größe / Material: 81:52:11 / Sandstein

Geschichte: Das Kreuz steht heute in etwa wieder da, wo es ursprünglich stand, nämlich im alten Friedhof um die Kirche. Bis Ende der 1950er Jahre stand es weiter nördlich in der "Osterwiese". Es war stark überwuchert. Herr Zimmermann stellte es daher sicher und dabei kam ein gewaltiger Sockel zum Vorschein. Das Kreuz und der Sockel sind aus einem Stück gehauen. Herr Zimmermann restaurierte das Kreuz, sodaß die Inschrift wieder gut lesbar war. Danach wurde es wieder im Kirchhof aufgestellt. (Zimmermann 2006)

Ein Kreuz am Ortsausgang rechts von der Straße nach Seckach. Gewann Schloßgarten. 83:52:11. Der untere Teil des senkrechten Balkens ist tafelförmig verbreitert. Auf der Vorderseite folgende Inschrift:
GOTTES ACKER STET IN — OTTES HANDT — ANSTAT HAN WAR ICH GENANDT VND WAR DER ERSDE DER HIE BEGRABEN WAR ALS MAN ZALT 1613 ZWAR.
Auf der Rückseite weiter:
VND WAR EIN ZYMERMAN MEINES ALTERS 56 JAR GOT WÖLLE IN SEINEM NAMEN MIER VERLEIEN EINE FRÖCHLIGE AVFFERSTEVNG AMEN.
Saubere Arbeit. "ALTERS" ist auf dem Kreuz "ALTTERS" geschrieben. Die Vorderseite weist heute zur Straße, die Rückseite zum Eingang der Kirche. [...]
[...] Begnügt sich das erstgenannte Kreuz (gemeint ist Eberbach) mit der schlichten Feststellung der Tatsache, so wählte der Hersteller des Großeicholzheimer Steines die gebundene Rede und kommt schier ins Plaudern. Wichtig stellt der Begrabene selbst fest, daß er der erste im neuen Gottesacker ist. (Walter 1923)

Sage:

Quellen und Literatur:
Walter, Max - Vom Steinkreuz zum Bildstock, 1923, S.5 u. 14
Auskunft von Herrn Walter Zimmermann, Großeicholzheim, Sept. 2006
Recherchen, aktuelle Infos und Aufnahmen von Leopold Hessek, Mosbach
zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach



Großeicholzheim (II) / OT von Seckach


Abbildung bei
Losch (1981)

Rückseite vom Pfad aus gesehen

GPS: N 49° 27,059', O 9° 15,825'

Standort: An einem schmalen Pfad im Eichwald, am alten "Heidersbacher Pfad". Waldabteilung "6 Hölzer". Von der Landstraße zwischen Großeicholzheim und Heidersbach den Waldweg "Hölzerweg" in westliche Richtung gehen. Nach ca. 400m dort wo der "Amtmannweg" zum zweiten Mal nach rechts abzweigt, links den Pfad hinunter. Nach ca. 150m auf der linken Seite (Böschung).

Größe / Material: 130:102:22 / Buntsandstein

Geschichte: Das Schaftende läuft zu einem Sockel aus. Auf dem linken Arm befindet sich eine erst gerade und dann abgewinkelt verlaufende Rille (Grenzmarkierung ?). Inschrift: Im Kopf: IHS, darüber ein Kreuzzeichen. Im Querbalken: DEN 30 IULIUSIE 1666. Das Kreuz steht so, dass die Inschrift vom Pfad aus nicht zu sehen ist.

Ein Kreuz am Fußweg nach Heidersbach an der Höhe 386. Waldabteilung Eichwald. 130:100:21. Auf der einem noch erkennbaren alten Hohlweg zugekehrten Vorderseite im Kopfbalken das Monogramm Christi, darunter über den ganzen Querbalken verlaufend die Inschrift: DEN 30 JVLIVSIE (sic!) 1666. Schweres, plumpes Kreuz. Vorderseite geglättet, auf der unbehauenen Rückseite einige angefangene Buchstaben jüngeren Datums. (Walter 1923)

Sage: 1. Ein Bauer soll dort mit einem Pferdefuhrwerk verunglückt sein. Er soll versucht haben, es zu stoppen und wurde dabei von der Deichsel im Brustbereich tödlich verletzt. Der Unfall sei im Kirchenbuch verzeichnet. (Auskunft Herr Walter Zimmermann, Großeicholzheim, 2006)
2. Drei Metzger stachen im Streit aufeinander ein. Der eine blieb tot am Platze, der andere starb am Kreuzstandort beim Dorfbrunnen in Heidersbach (heute verschüttet), der dritte entkam. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Walter, Max - Vom Steinkreuz zum Bildstock, 1923, S.5
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.172, Ziff.II.
Recherchen, aktuelle Infos und Aufnahmen von Leopold Hessek, Mosbach
zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine