Deutschland Baden-Württemberg Rems-Murr-Kreis

Hinterwestermurr (I / II) / OT von Murrhardt
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Hinterwestermurr I Hinterwestermurr II

Blick zum Standort

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 71540

GPS: N 48° 56.906', O 9° 35.711'

Standort: Nördlich von Hinterwestermurr, auf einer Anhöhe am alten Weg zur Westermurrer Sägmühle.

Größe / Material:

Geschichte: Die beiden Steinkreuze wurden in den 1980er Jahren an ihren alten Standort zurückversetzt. Flurname: "Auf dem Kreuz". Auf der Erläuterungstafel ist zu lesen:
Nach Volkstümlicher Überlieferung gerieten zwei Metzger wegen eines Kalbes in Streit. Dabei wurde einer erstochen und hier begraben.
Losch (1981) beschreibt und führt die beiden Steinkreuze in seinem Inventar noch unter Murrhardt I, II, Stadtteil Fornsbach. Das linke Kreuz beschreibt er ohne Querbalken und das Foto von 1981 bestätigt das. Daraus ist zu schließen, dass die beiden Arme erst bei der Umsetzung an den alten Standort ergänzt wurden. Ob es sich um die ursprünglichen Arme oder Nachbildungen handelt ist nicht geklärt.

Zurückversetzt in die unmittelbare Nähe des alten Standortes bei Hinterwestmurr. (Losch / Maier 1987)

Links an der Auffahrt zum Waldsee. Alter Standort nördlich Hinterwestermurr auf einer Anhöhe am alten Weg zur Westermurrer Sägmühle. Dort lagen die Steine unter einem Rosenbusch. Der eine war bis ca. 1935 noch frei aufgerichtet. Wegen Gefährdung 1968 an den neuen Standort versetzt: bepflanzte Böschung mit Hinweistafel. (Losch 1981)

Sage: Vor langer Zeit gerieten an der Stelle, wo die Steine unter dem wilden Rosenbusch verborgen waren, zwei Metzger wegen eines Kalbes, das sie gekauft hatten, in Streit, und einer erstach den anderen. Der Täter soll den Erstochenen gleich an Ort und Stelle eingescharrt haben. Zur Erinnerung an diese Tat wurde ein Gedenkstein errichtet, der noch in den zwanziger Jahren gut sichtbar aufgestellt war und erst später umfiel und versank. In Vorderwestermurr habe man früher oft gesagt, daß "auf dem Kreuz" nächtliche Lichterscheinungen zu beobachten seien. (Losch 1981)
Die selbe Sage erzählt man auch vom Steinkreuz im benachbarten Karnsberg.

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.27
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.40
Losch, Bernhard und Lina / Meier, Günter - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Nachtrag zum Inventarband von 1981, 1987, S.265
recherchiert und bebildert von Karl-Heinz Nitschke, Mögglingen (Fotos von März 2008)



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Größe / Material: Stubensandstein

Geschichte: Das größere Kreuz ist schwer beschädigt: ein Arm fehlt, der andere ist nur noch im Ansatz vorhanden. Die Kanten am Schaft sind auf der Seite, mit der das Kreuz lange im Boden lag, besser erhalten. Der Schaft endet in einem etwas umfangreicheren Fuß. Form: Das Steinkreuz ist in der Gesamtform nicht mehr erkennbar; man kann nur auf einen hohen Kopfbalken schließen und am Schaft noch eine deutliche Kantenabschrägung sehen. Gesamtlänge: 115cm. Datierung: ca. 15.Jh. (Losch 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.40



Hinterwestermurr (II) / OT von Murrhardt
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Größe / Material: 50:80:20 / Stubensandstein

Geschichte: Beim kleineren Kreuz sind die Kanten stark verwittert, der Schaft ist zum größten Teil abgebrochen. Form: Das Steinkreuz zeigt einen ziemlich langen, schmalen Querbalken. Datierung: ca.1. Hälfte 16.Jh. (Losch 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.40


Sühnekreuze & Mordsteine