Deutschland Baden-Württemberg Ostalbkreis

Pommertsweiler / OT von Abtsgmünd


Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 73453

GPS: N 48° 56,096', O 9° 59,567'

Standort: An der Straße nach Adelmannsfelden (Lange Straße 52), rechts in einer Grünanlage.

Größe / Material: 73:80:24 / Stubensandstein

Geschichte: Nach der Eingemeindung Pommertsweilers ist das ehemalige Grundstück "Hauptstraße 17" das aktuelle Grundstück "Lange Straße 52". Allerdings stand das Steinkreuz nicht immer schon im Vorgarten des Grundstücks Lange Straße 52, sondern es wurde wohl in den 1970-er Jahren vom inzwischen verstorbenen Besitzer des Grundsstücks Lange Str. 52 von seinem ursprünglichen Platz hinter dem Ortsausgang von Pommertsweiler nach Adelmannsfelden in den Vorgarten versetzt. Der ursprüngliche Standort war somit bei: N 48° 56,188', O 9° 59,677'.
Der ehemalige Standort befand sich ca. 120m hinter der Ortausgangstafel in Richtung Adelmannsfelden auf der linken Straßenseite, am Ende der Linkskurve, an der oberen Kante des niederen Wiesenrains ("Rain" im Süddeutschen = Abhang). (Hartig 2007)

Wird hier "d Stoi" genannt. Lateinische Kreuzform, breitflächig. Eingezeichnet sind ein Messer und ein Dolch in der Kreuzmitte. Das Messer querliegend, die Klingenspitze nach rechts weisend. Darunter ein ebenfalls querliegendes Beil mit dem Blatt nach unten gerichtet. Am Schaft sind einige Kantenabschläge erkennbar.
Steinkreuze mit Waffendarstellung treffen wir auch in unserer Region an. Das Kreuz in Abtsgmünd-Pommertsweiler, an der Straße nach Adelmannsfelden, hat als Einzeichnung ein Messer oder einen Dolch in der Kreuzmitte. Darunter befindet sich ein Beil.
Bei der Bevölkerung des Mittelalters war ein Messer oder ein Beil oftmals mehr als ein Arbeitsgerät, es war gleichzeitig eine Waffe. Das Messer wurde immer mitgetragen, und so kommt es, dass Messerkämpfe durchaus üblich waren. Beile auf Steinkreuzen können sowohl Waffen als auch Werkzeuge sein. Bei einem Kriegsknecht, der ein Beil mit sich führte, handelte es sich ohne Zweifel um eine Waffe; ein Bauer, der zum Holzmachen in den Wald fuhr, führte dagegen ein Werkzeug mit. Das Beil ist jedoch auch ein Symbol des peinlichen Gerichts. Ein Beil mit einer abgeschlagenen Hand bezeichnet einen Ort, der besonders befriedet ist. (Hertle 2004)

Das Steinkreuz bis ca. 1975 an der Straße nach Adelmannsfelden, wenig außerhalb Ortsende, gegenüber Wegabzweigung.
Kopfende und Armenden sowie Armoberseiten stark abgestoßen; Schaftende abgebrochen. - Neuaufstellung auf Zementsockel.
Form: Breitflächig, vermutlich niedriger Kopf. Am Schaft Kantenabschrägung noch erkennbar (2-3cm). Zeichen: In der Kreuzmitte Messer oder Dolch, querliegend, Spitze nach rechts. Darunter Beil, Blatt nach unten gerichtet. Datierung: ca. 16./17.Jh. (Losch 1981)

Sage: 1. Am Kreuz soll ein Mörder erstochen worden sein.
2. Drei Burschen hätten um drei Ochsen gewettet, wer am schnellsten und weitesten laufen könne. Sie seien einer nach dem anderen tot zusammengebrochen. Eines der Kreuze stehe bei Pflaumloch.

Quellen und Literatur:
Lotte und Werner Hertle, Werner und Lotte - Sühne- und Gedenkkreuze im Ostalbkreis, Aalen 2004,S.36
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Ergänzungen von Peter Hartig, Kirchberg/Jagst


Sühnekreuze & Mordsteine