Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Schwäbisch Hall

Stimpfach


Zustand 2012
Foto: Werner

Abbildung bei
Losch / Meier (1987)

PLZ: 74597

GPS:

Standort: Eingelagert im örtlichen Bauhof.

Größe / Material: 50:42:23 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Malefizkreuz". Ganze Länge: 75cm. Im ergänzten Schaftteil ist die Schrift ER / 1986 eingearbeitet. DasSteinkreuz galt 1981 als verschwunden. 1986 ist es, wie man annehmen kann, neu aufgestellt worden. Zuvor hat man das Kreuz ausgebessert und den Schaft mit Kunststein verlängert. Einige Flächenteile des Kreuzes sind mit Mörtel gespachtelt.
Ehemaliger Standort: Im Ort, gegenüber der Ostseite der Kirche (des Kirchturms), an der Einmündung des "Rotgäßles", direkt an der nordwestlichen Hauswand des Eckhauses "Kirchstraße 21" (N 49° 3,675', O 10° 5,599').
Gegenwärtig (2012) ist das Kreuz auf dem örtlichen Bauhof deponiert. Es wurde wurde von seinem Platz weggeholt, weil das Haus dahinter weggerissen wurde. Wenn das neue Haus fertig sein wird, kommt das Kreuz wieder an seinen Platz. (Werner 08/2012)

Das kleine Kreuz weist allseitig starke Abtragungen bzw. Abschläge auf und wirkt daher insgesamt rundlich und gedrungen. Der Schaft misst am unteren Ende 26cm in der Tiefe und verjüngt sich zum Kopf hin auf 22cm. Die kurzen Arme sind nach außen hin leicht angehoben. Das Kreuz wurde auf einen Sockel aus Feinbeton gesetzt. Datierung: ca. 17./18.Jh. (Hartig 02/2008)

31. Stimpfach Bei der Kirche.
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verschwunden. - Sage vom Knecht, der seinen Herrn erstach. (Losch 1981)

[...] Das Steinkreuz im Dorfe Stimpfach, am Weg nach Steinbach, an Ratgebs Haus gestanden, nach Totschlag des Schloßherrn an einem Knecht gesetzt, kam vor 40 bis 50 Jahren weg, nach andern ist es zugedeckt. (Nägele 1913)

Sage: 1. Der böse Wilhelm der Wilde, letzter Ritter von Rechenberg, soll hier seinen Knecht getötet haben. Er war zur Ostermesse zur Kirche in Stimpfach gefahren, kam aber zu spät. Er gab dafür dem Kutscher die Schuld. Im Zorn erstach er ihn an dieser Stelle. Aus Reue vermachte er dem Kloster Ellwangen seinen gesamten Besitz. Er soll später von seinem Stallknecht erstochen worden sein. (Werner 08/2012)

Quellen und Literatur:
Birlinger, Anton - Wahrzeichen bei Stimpfach., in: Volkstümliches aus Schwaben. Band 1. Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S.169, Nr.262
Birlinger, Anton / Buck, M.R - Volkstümliches aus Schwaben, 2.Bd.: Sitten und Gebräuche, Freiburg im Breisgau 1862, S.169, Nr.262
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.418
Die schwarzen Führer, Schwaben - Bodensee, o.J. (ca.1980), S.177 (Rechenberg)
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.90, Verschwundene - Nr.31
Losch, Bernhard und Lina / Meier, Günter - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Nachtrag zum Inventarband von 1981, Sonderdruck aus: Beiträge zur Volkskunde in Baden-Württemberg, Band 2, 1987, S.260
GEEK Informationsbrief, 1992, Nr.18, S.9
Kraiss, Eva Maria / Reuter, Marion / Losch, Bernhard - ...und erschlugen sich um ein Stücklein Brot - Sühnekreuze in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Herausgeber: Isabella Fehle im Swiridoff Verlag, 2001
Lott, Bernhard H. - Die jagst, 2001, S.43
Schwarzer, Hartmut - Kirchen, Kapellen, Kleindenkmale in den Kirchgemeinden Stimpfach, Rechenberg, Weipertshofen, m.Abb.
recherchiert und bebildert von Peter Hartig, Kirchberg/Jagst (Foto vom 18. Februar 2008)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt (Fotos vom 16.08.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine