Hupp (1958) |
PLZ:
76698GPS:
N 49° 10.612' O 8° 42.245'Standort:
Gewann Vituskreuz, südlich der Waldmühle, auf der Böschung eines nicht mehr begangenen Hohlweges.Größe / Material:
110:79:18 / SandsteinGeschichte:
In den Armen und dem Kopf ist je ein viergeteilter Ring angebracht, in der Mitte befindet sich eine nach links gerichtete Axt. Der rechte Arm ist etwas schmäler, jedoch sind die Zeichen dort durchgezogen, was auf eine ursprüngliche Verschmälerung des Armes hindeutet. Das Kreuz wird als "Viteleskreuz" (Vituskreuz) bezeichnet.Sage:
1. Zwei Handwerksburschen, ein Bäcker- und ein Metzgergeselle, waren auf Wanderschaft. Ihr Hunger war groß und ihre Wegzehrung nur noch gering. Im Streit um das letzte Brot sollen sie sich so übel zugerichtet haben, dass beide am Ort der Auseinandersetzung liegen blieben. Das im Kreuz gezeigte Beil deutet auf den Metzgerburschen, die drei Kreise (Brote) erinnern an den Bäckergesellen.Quellen und Literatur:
Es ist bedauernswert, daß die kunstgeschichtliche und auch größtenteils die historisch-heimatkundliche Forschung das Steinkreuz
ziemlich unbeachtet gelassen hat. Das inhaltreiche Heft Max Walters "Vom Steinkreuz zum
Bildstock" wird für Baden bisher wohl der einzige Versuch sein, die Steinkreuze einer bestimmten Gegend möglichst vollzählig zu beschreiben und womöglich
eine Erhlärung über Wesen, Geschichte und Sagenkreis der Steinkreuze zu geben. Dem hier abgebildeten Steinkreuz geht es wie so vielen anderen unserer
Heimat, es wird übersehen.
Das Kreuz steht zwischen Zeutern und Odenheim (Amtsbezirk Bruchsal) oberhalb der sogenannten Waldmühle an einem Rain,
ungefähr 100 Meter vom Walde entfernt. Nach dem Namen der Mühle zu schließen, kann man wohl annehmen, daß der Wald früher bis herab zur Straße
zwischen Zeutern und Odenheim ging, so daß also das Kreuz im Walde gestanden hätte. Vielleicht könnte man hieran auch den Versuch einer Erklärung
der Zeichen anschließen. Das obere Ende des Längsbalkens, wie auch die Enden des Querbalkens tragen Zeichen, die doch unzweifelhaft als Räder
anzusprechen sind. In der Mitte ist eine Axt eingehauen. Die Erklärung wäre vielleicht diese. Daß hier an dieser Stelle ein Holzhauer von einem Wagen
totgefahren wurde. Diese Erklärung klingt vielleicht etwas romantisch und unwahrscheinlich, aber immerhin ist sie besser als garkeine. Ich wäre dem
Leser dankbar, der die Zeichen besser deuten kann. Der Name "Vituskreuz" ist auf der Generalstabskarte angegeben. Es ist mir leider nicht gelungen, den
Namen aus der einschlägigen Heimatliteratur erklären zu können. Jahreszahl oder Schriftzeichen konnte ich trotz genauester Untersuchung nicht finden.
(Mein Heimatland, 11.Jg., Heft 4, September 1924, S.85)