Foto: Borck (2012) |
Foto: Borck (2012) |
die Steinplatte Foto: Wild (2007) |
PLZ:
64756GPS:
N 49° 40,465', O 8° 55,572'Standort:
Früher an der Straße zur Spreng (N 49° 41,490', O 8° 55,163'), jetzt in der Johanniterkirche, unter dem Aufgang zur Kanzel.Größe / Material:
nach Riebeling 40:78:17 / roter SandsteinGeschichte:
Das Kreuz hat auf Kopf Fuß und Arm(en) sowie im Kreuzungsfeld eingetiefte Ringe.Sage:
Dort soll ein Spinnmädchen ermordet worden sein.Quellen und Literatur:
(V. Rumpf) |
GPS:
N 49° 42,029', O 8° 54,564'Standort:
Köblerstein am Morsberg, ca. 500m nordwestlich vom Forsthauses Reichenberg an einem Waldweg, der nahezu parallel zur L 3260 verläuft.Größe / Material:
40:50:36 / roter SandsteinGeschichte:
Der Steinblock mit einem erhabenen Kreuz Kreuz trägt auf einer Schmalseite eine Inschrift:† 25. NOVBR. 1862 |
Sage:
Quellen und Literatur:
GPS:
N 49° 41,500', O 8° 54,099'Standort:
Neesstein, zwischen Lärmfeuer und Morsberg, ca. 400m östlich vom Steinernen Tisch.Größe / Material:
130:45:28 / SandsteinGeschichte:
Gedenkstein für einen missglückten Mordanschlag. Der Stein trägt die Inschrift:der gräfliche Wildmeister ERNST NEES von mehreren Wilderern erschoszen werden, im Jahr 1836, wobei er jedoch nur das linke Aug verlor. |
Steinerne Tische befinden sich meist an exponierten Wegekreuzungen. Einst dienten sie den landesherrschaftlichen Jagdgesellschaften als
Lagerplatz. – Lange Zeit war das Jagdwesen auch mit dramatischen Konflikten zwischen Wilddieben und Wildhütern verbunden Sogenannte
"Schwarze Schützen" hatten es in Zeiten bäuerlicher Armut auf das Wild in den herrschaftlichen Wäldern abgesehen. Philipp Buxbaum (1843-1918)
hat uns dazu einige spannende Erzählungen hinterlassen; eine davon ereignete sich hier, ganz in der Nähe des Steinernen Tisches:
Sage: Quellen und Literatur:
Im Jahr 1835 wurde ein Wilddieb vom Gräflichen Wildmeister Ernst Nees auf der Flucht erschossen. Nach einer langen Gerichtsverhandlung
besagte das richterliche Urteil, der Wildmeister habe in berechtigter Notwehr gehandelt. Die Freunde des Getöteten aber, allen voran der Lange Gilles,
wollte sich damit nicht abfinden. So trafen sie sich auf dem "Hohen Zorn" und schworen dem Wildhüter Rache.
In einer lauen Frühlingsnacht des Jahres 1836 vernahm Ernst Nees vom Steinernen Tisch her Schüsse und machte sich mit seiner Büchse auf,
um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, hörte er plötzlich einen Ast knacken und wollte in Deckung gehen, als er wenige Meter vor sich
schon einen baumlangen Kerl – es war niemand anderes als der Gilles – das Gewehr auf sich richten sah. Beide Männer schossen im gleichen Augenblick.
Den Langen Gilles erwischte es am Arm. Mit Hilfe seiner Kumpanen konnte er fliehen, trug aber eine Verletzung davon, die ihm zeitlebens den Umgang
mit der Büchse erschwerte. Wildhüter Nees traf eine Kugel an der Schläfe. Schwer verletzt überlebte er, doch sein linkes Auge war nicht mehr zu retten.
An dieses Attentat auf den Wildmeister erinnert uns heute der Neesstein. Sie können ihn entdecken, wenn Sie etwa 300 Meter auf dem Rundweg
Mo 7 in östliche Richtung gehen und rechterhand ein wenig vom Weg abweichen.
• Mößinger, Friedrich - Steinkreuze und Bildsteine, in Volk und Scholle, 6.Jg. 1928, S.246
• Denkmal-Topographie Odenwaldkreis S. 566
• vgl. Heinz Bormuth - Herrschaftliche Jagd, Wilddieberei und bäuerliche Not – zur
Geschichte der Jagd und des Jagdfrevels im Odenwald, in: Der Odenwald, 46.Jg. 1999, mit Titelbild von Gg. Dascher
• recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach (Foto Inschrift vom 26.12.2006)
• aktuelle Aufnahme von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Foto vom 15. Februar 1998)
bei Mößinger (1968) |
GPS:
N 49° 40,275', O 8° 53,578'Standort:
Am Wanderweg nördlich vom Lärmfeuer.Größe / Material:
205:53:37 / SandsteinGeschichte:
In der Einsamkeit des alten Forstes Reichenberg erhebt sich das Mossauer Bild (Abb. 46). Es deutet uns durch seine Lage an, daß einstmals der Weg, an dem es steht, von größerer Wichtigkeit war als heute. Noch ist die Erinnerung vorhanden, daß hier die Pilger vorbeikamen, die von der Bergstraße durch Kolmbach und an Laudenau vorüber nach Walldürn zogen. Besonders vertraut muß der Weg den Hammerschmieden gewesen sein, die früher in Mossau arbeiteten und ihn bei ihrem Verkehr nach den Erzgruben der Rohrbacher Gegend und dem Roten Kandel benutzten. Am Schaft des Bildstockes brachten sie auf einem Wappenschild ihr Zeichen, Hammer und Zange, an. Ob der Bildstock ein Mal des Dankes oder der Verehrung sein soll und deshalb auf der höchsten Stelle des alten Weges steht, um beim Anstieg von beiden Seiten früh in die Augen zu fallen und zu einer Rast nach der Anstrengung einzuladen, wissen wir nicht.Sage:
Im 19. Jahrhundert hat das Bild als Platz für die nächtlichen, geheimen Zusammenkünfte von Wildererbanden gedient. Hier wurde auch, wie Leonhard Heß berichtet, im Jahre 1817 ein junger Jägersmann ermordet, der von den Forstbehörden in Erbach dorthin geschickt worden war, um das Treiben der Bande aus dem Hintergrund zu beobachten. Er ist von diesem Dienstgang nicht zurückgekehrt und blieb verschollen. Außer einer Blutlache vor einer Eiche, etwa 100 Meter vom Bildstock entfernt, wurde keine Spur von ihm gefunden. Man erzählt noch von einem Kreuz, das in die knorrige Rinde der Eiche eingeschnitten wurde. So verbindet sich bei dem einfachen, aber stattlichen Bild unter den hohen Bäumen das geheimnisvolle Alte mit dem Unheimlichen der neueren Zeit zu einer unlösbaren Einheit für den dort wandernden Beschauer. (Mößinger 1962).Quellen und Literatur: