Beiträge zur Geschichte der Steinkreuze


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Anmerkungen zu Varianten des Scheibenkreuz-Typus in Europa
von Werner Müller

Regionübergreifende Bestandsaufnahmen der Scheibenkreuze im deutschen Sprachraum finden wir zuerst auf der Ebene einzelner Bundesländer. So haben Friedrich Karl Azzola und Juliane Azzola 1972 die Scheibenkreuz-Grabsteine in Hessen, Horst Ende 1973 die Mordwangen in Mecklenburg und Werner Müller 1982 die Scheibenkreuze in Niedersachsen erfaßt.

Die Zusammenarbeit mit den Kleindenkmalforschern in Westeuropa zeigt, daß auf der Iberischen Halbinsel und in Frankreich rund viertausend registriert worden waren. In Spanien hatte als erster Eugenius Frankowski bereits 1920 eine umfassende Bestandsaufnahme vorgelegt. dabei muß man aber berücksichtigen, daß auf der Iberischen Halbinsel weit mehr als neunzig Prozent der vorhandenen historischen Kleindenkmale Scheibenkreuz-Grabsteine sind, so daß man von einer bewußten denkmaltypischen Spezifizierung bei Frankowski nicht ausgehen kann.

Pierre Ucla, Paris war der erste, der 1990 mit dem Atlas der Scheibenkreuze den Versuch unternahm, auf europäischer Ebene eine Bestandsaufnahme vorzulegen. Seine Erfassung zeitigte drei bemerkenswerte Ergebnisse:

  1. Die Anzahl der noch vorhandenen Steinkreuze ist erstaunlich hoch. - Pierre Ucla zählte 4670 Exemplare dieser Denkmalform -.
  2. Groß ist ebenfalls die Formenvielfalt bei diesem Denkmaltyp.
  3. Die Setzungsabsichten sind durchaus unterschiedlich.

Auf diesem Atlas von Pierre Ucla baut dieser Aufsatz auf, erweitert dort, wo es notwendig erscheint, seine Angaben oder illustriert sie.

Verbreitung der Scheibenkreuze
Die Verbreitung zeigt eine erstaunlich große Anzahl von Scheibenkreuzen in Europa mit einem eindeutigen Schwerpunkt im westeuropäischen Raum. Von den 4670 noch vorhandenen Scheibenkreuzen, die Pierre Ucla registriert hatte, sind allein 4266 Denkmale Frankreich, Spanien und Portugal zuzurechnen.

Grundlage für die Zahlenangaben waren seinerzeit Publikationen, die Pierre Ucla vorgelegen hatten , und Hinweise von Kleindenkmalforschern. Die von ihm genannte Gesamtzahl kann nicht als feste Größe angesehen werden, da Verluste und weiterer Fundmeldungen die Gesamtzahl immer wieder relativieren werden.

Wir müssen heute von weit über 4700 vorhandenen Scheibenkreuzen ausgehen, da unter anderem der nordeuropäische Raum von Pierre Ucla nur unvollständig berücksichtigt worden ist und auch aus Tschechien zu diesem Zeitpunkt noch unvollständige Angaben vorlagen. Der von einem Autorenkollektiv im Jahre 1997 herausgegebenen Bestandsaufnahme "Kamenné kríze Cech a Moravy" sind, so weit die Zeichnungen zu deuten sind, sechzig Scheibenkreuze zu entnehmen.

Setzungsabsichten
Bei der Fülle der Scheibenkreuze müssen wir davon ausgehen, daß die überwiegende Mehrheit von ihnen als Grabsteine auf einem Friedhof gesetzt worden sind. In Spanien und Frankreich werden sie ausschließlich als Grabsteine anzusehen sein. Aber auch in England, Irland, Skandinavien und Deutschland müssen die meisten als Grabmale angesprochen werden. Einige werden als Memorialsteine draußen in der Flur von den Familienangehörigen für Opfer von Unfällen oder Überfällen aufgestellt worden sein, so zum Beispiel das aufwendig gestaltete Scheibenkreuz von Schloß Ricklingen in Niedersachsen.

Und nur sehr wenige der noch vorhandenen Scheibenkreuze können als Sühnesteine bezeichnet werden. Welche konkret als solche anzusehen sind, kann nicht gesagt werden, da zum Beispiel in Niedersachsen überall die archivalischen Unterlagen, also die Sühneurkunden, fehlen, mit denen sich ein unmittelbarer Bezug zu einem bestimmten Scheibenkreuz herstellen ließe. Anders sieht es in Mecklenburg und Pommern aus. Die sogenannten Mordwangen bezeugen durch Ihre Inschriften die Setzungsabsicht als Sühne- oder Memorialsteine wie bei der Stele von Herrnburg aus dem Jahre 1466, bei der die Inschrift auf den plötzlichen Tod von Hinrich Pomert hinweist.

Außerdem existieren in einem breiten Band, das die Städte an der Nord- und Ostseeküste umfaßt, die Beischlagwangen, die ebenfalls als eine Variante der Scheibenkreuze anzusprechen sind. Wohlhabende Bürger hatten den Treppenaufgang zu ihren Häusern mit einem Freiplatz versehen, der - ähnlich den Wangen eines Chorgestühls - mit den Scheibenkreuzen nachempfundenen Wangen, den sogenannten Beischlagwangen, abschloß.

Wenn auch diese Beischläge grundsätzlich nicht den Flurdenkmalen, sondern eher den Baudenkmalen zuzurechnen sind, so stellen sie doch formal eine Sonderform der Scheibenkreuze dar.

Datierte Scheibenkreuze
Nur eine geringe Anzahl der rund 4700 Scheibenkreuze trägt eine Jahreszahl. den ältesten - leider nur indirekten - Datierungshinweis finden wir in Satas, Spanien. Auf einer Miniatur aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, vermutlich 1279, die die "Lobgesänge der heiligen Maria" von König Alphons X., dem Weisen illustriert, wird die Gefangennahme eines Abtes auf einem Friedhof dargestellt. Neben Steinsärgen sind kleine Scheibenkreuze zu sehen. Diese Grabmale sind heute verschollen.

Die beiden ältesten datierten Scheibenkreuze existieren in Carcassonne, 1325 und Preixana, 1330. Neun weitere aus dem 14. Jahrhundert finden wir in Deutschland und eines auf Gotland, Sölberg, 1361.
Aus dem 16. Jahrhundert sind vierzehn datierte Steine erhalten geblieben. Bis auf das Scheibenkreuze von 1440 in Etchebar (Frankreich) sind sie in Deutschland zu finden.
Aus dem 16. Jahrhundert stammen ebenfalls vierzehn datierte Scheibenkreuze. Abgesehen von dem Stein von Roklum (Niedersachsen), stehen sie alle in Hessen.

Mit dem 16. Jahrhundert scheint im mitteleuropäischen Raum, in England und Irland die Setzung der Scheibenkreuze als Sühnesteine, Grabmale oder in der freien Flur stehende Memorialsteine abgeschlossen zu sein. Anders sieht es im südwestlichen Frankreich und auf der Iberischen Halbinsel aus. Dort gibt es eine bis in unser Jahrhundert reichende lebendige Tradition, Scheibenkreuze am Kopfende eines Grabes zu setzen. In Nordosteuropa, in Estland, sind Scheibenkreuze aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten. Weshalb inselgleich auf dem Friedhof von Vagamo in Norwegen im 19. und 20. Jahrhundert hölzerne und steinerne Scheibenkreuze gesetzt wurden und werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Scheibenkreuzformen
So unterschiedlich die formale Gestaltung der Scheibenkreuze ist, so vielfältig mögen auch die Gründe dafür sein, die die Gestaltung beeinflußt haben: Das vorhandene, eventuell anstehende Material, die finanziellen Voraussetzungen werden ebenso entscheidend gewesen sein wie die soziale Stellung des Toten beziehungsweise seine Familie.

Nicht nur die Vielfalt der ikonographischen Gestaltung, sondern auch schon die Größenunterschiede der Denkmale allein sind beeindruckend. Sie reichen von den weit über zwei Meter hohen Stelen Norddeutschlands und Skandinaviens über das wuchtige Scheibenkreuze von Rott (Niedersachsen) mit einem Durchmesser von 105cm bis zu dem winzigen Scheibenkreuz-Grabstein von Södel (Hessen) mit einem Scheibendurchmesser von nur 14.5cm.

Auch die ikonographische Gestaltung berücksichtigt nicht immer die formale Zweiteilung des Denkmals. Sie kann durchaus wie bei den mecklenburgischen Mordwangen formübergreifend sich darstellen. Gelegentlich fehlt sogar wie bei den Beischlagwangen das namengebende Attribut, das Kreuz. Hier ist es gewöhnlich durch eine Heiligendarstellung oder durch ein bürgerliches Familienwappen ersetzt worden. Bei den hölzernen Grabmalen im norwegischen Vagamo ist die Scheibe zu einem Namenschild geschrumpft, beziehungsweise degradiert worden.

In Tschechien zeigen etwa fünf Scheibenkreuze unterhalb der Scheibe rechtwinklige Ansätze, die Kreuzarmen ähnlich sehen. Gewöhnlich werden sie auch als Arme angesehen, und man spricht dann bei dem Scheibenkreuz von einer stilisierten menschlichen Figur. Da es aber in Tschechien auch Steinkreuze mit diesen untergeordneten Ansätzen gibt, ist von dieser Deutung abzusehen.

Welche Einflüsse zu welchen Formen geführt haben, ist bislang nicht ausreichend untersucht worden. Angaben darüber wären reine Spekulation.
Einen neuen gemeinsamen Nenner zur Definition dieser Denkmalform zu finden ist schwierig, da einerseits der formale Schwerpunkt eben nicht generell bei der Scheibe mit dem Kreuz liegt, andererseits die zweigeteilte Stele mit dem wie auch immer geformten und gestalteten Oberteil sich gerade in diesem Punkt gravierend von den anderen Kleindenkmalen unterscheidet.

Literaturauswahl:
Juliane und Friedrich Karl Azzola - Mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine in Hessen, Kassel 1972.
Carlos de la Casa Martinez / Manuela Doménech Esteban - Estelas Medievales de la Provincia de Soria, o.O. (Soria), o.J. (1983).
Horst Ende - Denk- und Sühnesteine in Mecklenburg, in: Kulturbund der DDR, Bezirksleitung Schwerin, Kommission Natur und Heimat. Information des Bezirksarbeitskreies für Ur- und Frühgeschichte, H.13, Schwerin 1973, S. 56-67.
Eugenius Frankowski - Estelas Discoidales de la Peninsula Ibérica, Madrid 1920 (Reprint: Madrid 1989).
Kolektiv Autoru - Kamenné kríze Cech a Moravy, Argo 1997.
Werner MüllerSteinerne Scheibenkreuze in Niedersachsen,in: Die Diözese Hildesheim. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde im Bistum Hildesheim, 50.Jg., Hildesheim 1982, S. 119-136.
Pierre Ucla - Atlas des Steles Discoidales, Paris 1990.
Gernot Werner - Verzierte und beschriftete Steine in der DDR, In: Steinkreuzforschung, Sammelband 14, Regensburg 1987, S. 55-61.

(Überarbeitete Zusammenfassung eines Referates, das am 18.05.1996 während der Internationalen Tagung zur Klein- und Flurdenkmalforschung in Unken (Österreich) gehalten worden ist.)
(© Werner Müller - 1998 - Alle Rechte vorbehalten)

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Von unseren ältesten Steinkreuzen
von Friedrich Mößinger, Studienlehrer, Darmstadt

Zu den sicheren Ergebnissen der Steinkreuzforschung gehört die Erkenntnis, daß ein großer Teil der Kreuze des 13. bis 16. Jahrhunderts Sühnekreuze sind. Daneben aber stehen schon früh Gedenkkreuze, wie das Göllheimer Königskreuz von 1298, und allerlei Unglückskreuze, die bis in unsere Tage gesetzt wurden. Wenn wir nun noch die ebenfalls früh bezeugten Marktkreuze 1) und die Friedenskreuze 2) hinzufügen, so sind damit einige Haupttypen der Steinkreuze gekennzeichnet. Wichtigste Aufgabe aber ist es nun, solche älteren Kreuze (vor dem 13. Jahrhundert) aufzuspüren. Dabei können weder Verwitterung, noch Zeichen auf den Kreuzen, noch Flurnamen untrügliche Altersbeweise darstellen. Es geht auch nicht an, gewisse Formen der Kreuze, etwa Radkreuze, ohne weiteres in heidnische Vorzeit zu setzen. Denn bis jetzt hat sich keines dieser freistehenden Kreuze einwandfrei so weit zurückführen lassen und nur die schwedischen Felszeichnungen mit ihren aufgestellten und gefahrenen vierspeichigen Rädern sind der einzige Beweis für ihr Vorhandensein in der Bronzezeit, wobei die Räder außerdem zweifellos nicht auch Stein gefertigt waren.

Von den älteren Kreuzen auf deutschem Boden gehöret das von Varmissen von 1260 wohl noch zu den Sühnekreuzen 3). In frühere Zeit führt das Kreuz von Zscheiplitz, das Grimm in den "Deutschen Sagen" nennt. Es ist aus dem Jahre 1556 die Inschrift auf dem Kreuz überliefert, die damals folgendermaßen zu lesen war:
Der "Herr" Gott von Bentheim (10.Jahrh.)

Anno Domini MLXV Hic comes cecedit Palatinus Fridericus Hunc prostravit comes Ludovicus.
Danach könnte es ein Gedenkkreuz für eine Bluttat sein. Heute ist dort nur noch eine abgestumpfte Pyramide mit zwei parallelen Linien und Resten von Buchstaben vorhanden 4). Danach muß dieses mit der Jahreszahl 1065 versehene Denkmal als unsicheres Beweismittel wegbleiben. Unsicher ist auch das Alter des Kreuzes von Bentheim. Zwar ist hier frühromanische Entstehung sehr wahrscheinlich, aber die am Kreuz befindliche Gestalt mit langem Rock legt die Deutung als Christus sehr nahe, - alle Versuche, aus der gewinkelten Armhaltung einen germanischen Gott zu erschließen, bleiben vorläufig unbeweisbar - so daß wir uns damit auf christlich-kirchlichem Gebiet befinden 5). Das Gleiche gilt auch für die beiden Trierer Kreuze, die gewöhnlich als Marktkreuze bezeichnet werden 6). Nun deuten die Inschriften beider Kreuze, die dadurch wirklich als alt erwiesen werden, keineswegs auf die Entstehung als Marktwahrzeichen hin. Um 1088 leiteten der Probst Cuno und Remigius den Bau der jetzt abgebrochenen Kapelle des hl. Kreuzes hinter der Paulinuskirche. Dem entspricht die Inschrift des Kreuzes
ME PIVS EXSTRVXIT CVONO REMIGIVS Q DICAVIT.
Das zweite Kreuz auf dem Hauptmarkt, das erst später an diese Stelle versetzt wurde, trägt folgende Inschrift:
OB MEMORIAM SIGNORVM CRVCIS QVAE
CELTIS SVPER HOMINES VENERANT
Anno DOMINICALE INCARNATIONIS DCCCLVIII
Ao VERO EPISCOPATVS SVI SECVNDO
HENRICVS ARCHIEPISCOPVS TREVERENIS
ME EREXIT RENOVATVM ANNO 1724.

Selbst wenn die Inschrift durch die Erneuerung 1724 verändert wurde, so ist doch wohl die Ursache der Kreuzsetzung, das religiös gewertete Ereignis eines Kreuzregens (auch Dürer erlebte einen solchen!), nicht einfach neu erfunden worden. Beide Kreuze sind also ursprünglich religiöse Denksteine. In ihrer Form - hoher Schaft, kleines, gleicharmiges Kreuz in der Art des "Eisernen Kreuzes" - ähneln sie sehr den englischen Kreuzen der gleichen Zeit. Hierher gehört auch die Bernwardsäule zu Hildesheim, die vor St. Michael stand und auf dem Kapitell ein Kreuz trug. Die Szenen aus dem Leben Jesu auf dem Schaft, in ihrer Anbringung der Trajanssäule nachgeahmt, finden ebenfalls ihre Entsprechung auf Kreuzen in England, wo Christus, die Apostel, aber auch Szenen dargestellt sind, die man (Gosforth-Kreuz) christlich aber auch heidnisch gedeutet hat.

Sehr wahrscheinlich von hohem Alter ist das Kreuz an der Elisabethenstraße bei Sossenheim, das sich seit kurzem im Frankfurter Stadtmuseum befindet 7). Man hat die sonderbaren Buchstaben und Zeichen auf dem Kreuz auf Bonifatius gedeutet. [HBQI = Hic Bonifatius quievit = hier ruhte Bonifatius]. Da der Platz des Kreuzes ein Rastplatz der Leiche Bonifatius bei der Ueberführung nach Fulda war und da nach der Passio S. Bonifatii 8) solche Stellen mit Kreuzen bezeichnet wurden ("So taten sie gut, durch Gott in allem gelenkt und geführt, daß sie alle Orte, wohin sie zur Mittagszeit oder zur Nacht gelangten, mit Kreuzen bezeichneten = signa crucis imprimerent"), könnte das Kreuz aus dieser Frühzeit stammen, wobei es für unsere Fragestellung von geringerer Bedeutung ist ob es sofort im Jahre der Ueberführung 754 entstand oder erst später ein Holzkreuz ersetzte. Auf jeden Fall befinden wir uns auch hier im christlichen Gedankenbereich, wobei noch eine weitere Notiz in die gleiche Richtung weist.
"St. Rupert schickte Priester Dominikus nach dem Pongau mit einem Kreuze, dass er selbst geweiht hatte, damit er für das dort zu erbauende Maximilians-Kloster von dem Platz (Bischofshofen) Besitz ergreife." 9) Ganz ähnlilche Berichte sind nun vielfach in den frühen irischen Heiligeleben zu finden, wo z.B. Kentigern ein Kreuz setzt, um einen Predigtplatz zu markieren 10). Zahllose weitere Beispiele aus England und Irland, die alle in ähnlicher Richtung gehen, ließen sich noch anführen 11), und auch die Stelle, die Herbert Meyer 12) aus der Vita des hl. Wilibald (geb. 699) über Kreuze auf englischen Herrenhöfen abdruckt, weist eindeutig auf kirchlichen Brauch, und seine Meinung, daß diese Kreuze aus der Umdeutung des (heidnischen) Kreuzpfahles auf dem Ahnengrab entstanden seien, ist bis jetzt nur eine Vermutung. Sie wird allerdings gestützt durch die Nachricht, daß St. Patrick einen Menhir in ein Kreuz umwandelte 13); doch wurde auf dem Festland befohlen, Menhire umzustoßen und an ihre Stellen Kapellen zu errichten (Konzil zu Nantes 678).
Sonnenkreuz bei Dublin (angebl. 8. Jahrh.)

Neben diesen, zu den gut und früh bezeugten englischen und irischen Kreuzen führenden Leitlinien haben wir nun in scharfem Gegensatz dazu Stellen, an denen Kreuze in Verbindung mit heidnischen Bräuchen auftraten. Mogk 14) hat als die älteste Bezeugung abergläubischer Bräuche an Kreuzen eine Stelle bei dem Corrector des Burchard von Worms (um 1000 n.  Chr.) angesehen; doch läßt sich um mehr als ein Jahrhundert zurückgehen. In dem aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts stammenden Prenitentiale Vindobonense findet sich unter Nr.50 folgendes:

Si quis edunt festiviatates in locis abhominatis, id est ad fontes aut ad abores aut ad cruses in quadrubio, duos annos penit in pane et aqua 15).

Eine ähnliche Stelle findet sich in dem älteren Poen. Valicellanum I, die ihrerseits nach Schmitz auf eine Entscheidung der Synode von Ancyra zurückgeht. Diese beiden älteren Stellen aber sprechen ganz allgemein von heidnischen Orten und wissen nichts von Quellen, Bäumen und Kreuzen, währen die jüngste des Corrector die meisten Einzelheiten enthält und sogar noch gewisse Bräuche an Steinen und Kreuzen schildert 16). Daraus darf doch wohl geschlossen werden, daß es sich bei diesen Steinkreuzbräuchen nicht um südlichen Aberglauben handelt, der ja sonst in den Bußbüchern oft hervortritt, sondern daß wir es hier mit einem dem Norden eigentümlichen Glauben zu tun haben. Nur so ist es zu verstehen, daß die zuerst ganz allgemein gehaltenen Verbote immer "konkreter" werden, in dem Maße eben, in dem sie für unsere Gebiete passend gemacht werden müssen.

Sicher ist also aus dem 9. Jahrhundert das untrügliche Zeugnis, daß die Kirche Kreuze an Weggabelungen für heidnisch hält und sie auf eine Stufe stellt (siehe dazu noch Sepp "Religionsgeschichte") mit den Quellen und Bäumen, über deren Verehrung durch unsere germanischen Vorfahren kein Zweifel sein kann. Aufgabe aber bleibt für uns, solche Kreuze durch eingehende Musterung des Steinkreuzbestandes zu finden und damit endlich aus Vermutungen mehr oder weniger gewagter Art zu sicherer Gewißheit zu kommen.

Anmerkungen:
1) Mitte 9. Jh. Kloster an der Loire-Mündung. 1165 Hoheitsurteil Friedrichs I. 1171 Urkunde aus Köln. Schröder, die Stellung der Rolandsäulen 1890, 10 f.
2) z.B. das 1296 zuerst erwähnte Steinkreuz in Wiener-Neustadt, das 1451/52 durch eine gotische Denksäule ersetzt wurde, die sog. "Spinnerin am Kreuz".
3) A. Hoffmann, Die mittelalt. Steinkreuze in Niedersachsen. 1935, 33.
4) Sieling, Steinkreuze und Wappensteine bei Naumburg. 1916, 38 ff.
5) A. Hoffmann, Die mittelalt. Steinkreuze ... 1935, 44. Bornhausen, Forschungen und Fortschritte. 1936, Nr. 2, S. 20.
6) Fr. X. Kraus, Die christl. Inschriften der Rheinlande, II, 200, Nr. 421, 422.
7) K. Th. Chr. Müller, Fuldaer Geschichtsblätter XXVI, 1933, 81-90.
8) Jaffeé, Bibl. Rer. Germ. III., 480.
9) Fastlinger, Oberbayer. Archiv 50, 1897, 420. (Holzkreuz?).
10) Brown, The arts in early England I, 1903, 163.
11) Brown, ebenda V, 1921.
12) H. Meyer, Das Handgemal. 1934, 76.
13) Brown, ebenda V, 1921, 42.
14) E. Mogk,
Der Ursprung der mittelalt. Sühnekreuze. 1929, 18. Hier wird auch das von Kalliefe aus dem Jahre 779 angeführte Zeugnis nicht stichhaltig erwiesen.
15) Schmitz, Die Bußbücher und die Bußdisziplin der Kirche II, 1898, 354.
16) F. bei Mogk. "Steinhaufen zusammengetragen, Kopfbänder an Kreuzen".

(aus: Das Steinkreuz, Mitteilungsblätter des Vereins zur Erforschung der Steinkreuze, Lauf a.d.Pegnitz, Jahrgang 5 (1937) Heft 1/2, S. 5-10)

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Steinkreuze und Bildsteine
Von Friedrich Mößinger, Reallehrer, Gernsheim

Zu der im 3. Jahrgang (1925) 1) gegebenen Zusammenstellung von Steinkreuzen und Bildsteinen sollen hiermit einige Ergänzungen gegeben werden. An der Landstraße von Gernsheim nach Klein-Rohrheim, dicht vor der Stadt, steht im Chausseegraben ein Steinkreuz. An der tiefsten Stelle gemessen, ragt es 1,50m aus dem Boden, der Querarm ist 90cm breit, die Dicke beträgt etwa 20cm. Auf der Vorderseite befinden sich in einem umgekehrten Wappenschild erhaben ein Anker und zwei Bootshaken, auf der Rückseite tief eingeritzt ein Anker, ein Bootshaken und ein Ruder (?). Die Balken des Kreuzes sind etwas abgeschrägt in der Nähe der Kreuzungsstelle. Man erzählt sich, daß dort jemand begraben sei, daß das Kreuz nach einer Pestepidemie aufgestellt worden sei, daß dort ein Unglücksfall sich ereignet habe. Der Acker in der Nähe heißt "beim heiligen Kreuz". Es soll vor noch nicht langer Zeit ein Wasserloch gewesen sein. Der Name ist offenbar erst spät entstanden, zu einer Zeit, als man die wahre Bedeutung des Kreuzes als Unglücks- (oder Mord?) Kreuz nicht mehr kannte.

Zwischen Gadernheim und Allertshofen, in der Nähe der Chaussee Brandau-Beedenkirchen, steht am Rand des Feldweges ein Steinkreuz, das ursprünglich mitten im Acker gestanden haben soll. Es ist schön ausgehauen mit Rillen und Profilen. Auf der Vorderseite (oder Rückseite) befindet sich ein Zeichen, das von der Sage als Scharn oder Weck gedeutet wird, weil dort ein Schneider und ein Bäcker sich gegenseitig getötet haben sollen.
Daß die Sitte, nach einem Unglücksfall einen Stein zu setzen (es sind allerdings keine Kreuze!), noch lebendig ist, kann ich durch drei Tatsachen belegen, die mir von Herrn Lehrer Balß (Gadernheim) freundlichst mitgeteilt wurden.
Zwischen Breitenwiesen und Glattbach steht neben einer Akazie ein Sandstein mit folgender Inschrift:

Im Jahr 1846, den 22. Oktober ist die Margarethe Bitsch von Breitenwiesen hier auf diesem Platz verbrennt. Ist 3 Jahre alt.
Mein Gott, ich weiß wohl, daß ich sterbe, ich bin ein Mensch, der bald vergeht, und finde hier kein solches Erbe, das unveränderlich besteht. Drum zeige mir in Gnaden an, wie ich selig sterben kann.
Mein liebster Vater, wenn ich sterbe, so nimm du meinen Geist zu dir, dann bin ich dein Kind und Erbe und hab ich Jesu nur bei mir...

Das Ende steckt in der Erde und ist deshalb unleserlich.
Zwischen Rohrbach und Unter-Ostern hieb sich etwa im Jahre 1912 ein junger Mann beim Wellenmachen ins Bein, das seitdem steif ist. Er setzte einen Stein mit Inschrift.
Zwischen Ostern und Mossau steht der Nees-Stein. Ein Förster namens Nees (?) erhielt dort von einem Wilddieb ein Auge ausgeschossen. Zur Erinnerung wurde der Stein (vom Erbacher Grafen behauptet man!) gesetzt.
Auffällig ist an diesen Beispielen, daß sie aus verhältnismäßig einsamen, vom Verkehr kaum berührten Gebieten des mittleren Odenwaldes stammen. Dies könnte das Haften der alten Sitte erklären.

1) Dr. Erwin Meyer: Über Steinkreuze und Bildsteine. Volk und Scholle 3.Jg. (1925)

(aus: Volk und Scholle, 6. Jg. 1928, S. 246)

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Zwei eigenartige rheinhessische Steinkreuze
Von Friedrich Mößinger

Steinkreuz in Mainz
Bei Erbes-Büdesheim

Schon seit manchen Jahrzehnten beschäftigen sich die Forscher vielerorts mit den alten, unscheinbaren Steinkreuzen, die, zumeist halb versunken und vergessen, in unseren Gemarkungen ein stilles Dasein führen. Unheimliche und bruchstückhafte Sagen sind oft die einzigen Erinnerungen an sie. Während die zahlreichen Steinkreuze der Dreieich schon vor längerer Zeit ihren Bearbeiter gefunden haben, während sie im Ried und im Odenwald wie auch in Oberhessen schon gesammelt sind, hat Rheinhessen erst 1940 eine Zusammenstellung durch Dr. Otto Höfel erhalten. Dabei war es erstaunlich, wie viele und seltsame derartige Kreuze in dem verkehrsreichen, lebendigen und modernen Räume aufzufinden waren. Manche verdienen besondere Beachtung, so das Kreuz bei Oppenheim, dessen Inschrift noch nicht befriedigend erklärt ist, das Kreuz von Neuhausen, das einem ertrunkenen Soldaten gesetzt wurde, das hohe Kreuz bei Pfeddersheim mit der Jahreszahl 1557 oder 1552, das wohl fälschlich mit dem Bauernkrieg in Verbindung gebracht wird, ferner das Kreuz von Kempten, an dem die Sage haftet von den Kindern, die sich mit Sicheln töten, und das Kreuz bei Lörzweiler, bei dem eine Sage von Männern dasselbe erzählt.

Ganz eigenartig aber ist ein hohes Steinkreuz am Weg von Mainz nach Weisenau, das genau auf der Gemarkungsgrenze steht. Mit seinem Sockel ist es fast 1,70m hoch und hebt sich also schon durch seine Größe vor den meisten dieser Denkmäler heraus. Weiterhin trägt es auf seiner Vorderseite, ebenfalls zum Unterschied von den anderen rheinhessischen Kreuzen, ganz deutlich das Wappen der Stadt Mainz, zwei durch ein Kreuzchen verbundene Räder. Dabei ist noch besonders beachtenswert, daß es sich hier um die alte Form des Stadtwappens handelt, bei der die Räder senkrecht übereinander gestellt sind. Das neuere Wappen zeigt sie schräg liegend. Alte Kreuze mit Wappen kommen hie und da vor, so etwa im Viernheimer Wald das Bußmichelkreuz und ein hohes Kreuz in der Weidenau bei Hirschhorn. Auch sonst in Deutschland trifft man bisweilen Wappen auf solchen Kreuzen, immer aber läßt sich mit größter Wahrscheinlichkeit vermuten, daß es sich um das Wappen der ermordeten Person handelt. Das hohe Kreuz in Hemmen bei Schlitz mit den Wappen von Fulda und Schlitz wurde nach seiner Inschrift zu einem Friedensschluß gesetzt und hat also nur die Bedeutung eines Denkmals. So bleibt das Mainzer Steinkreuz als Grenzmal fast einzigartig. Aus alten Urkunden erfahren wir, daß früher noch mehr derartige Kreuze vorhanden waren und daß sie die Grenze des Mainzer Burgbannes bezeichneten. So wird 1339 ein Grenzkreuz zwischen Burgbann und Mombacher Gemarkung erwähnt. Im Jahre 1435/36 werden dort Güter genannt "einhalb morgen an deme crucze daz do heiszet die friheit". Es muß schon vor 1594 verschwunden sein, denn Schaab beruft sich bei der Stadtaufnahme von 1657 auf die von 1594 und erklärt, daß das Kreuz an der Wiese des Caspar Metzger gestanden habe. Es sei dem zu Weisenau gleichförmig und bezeichne den Mainzer Burgbann. Ein ähnliches Kreuz am Wege zum Stift Hl. Kreuz wird etwa um 1354 erwähnt: "hin biz an daz bockend Grütze uf dem wege ..." Ob es sich bei dem bockenden Kreuz um ein auffällig gebogenes, geneigtes Kreuz handelt, wie man vermutet hat, sei dahingestellt; möglich wäre es schon, da gerade solche alten Kreuze häufig in den Boden einsinken und dann schiefstehen, wofür aus Hessen viele Beispiele beigebracht werden könnten. Daß sich auch eine Sage an das Kreuz geheftet hat, muß noch erwähnt werden. Eine reiche Bäckersfrau, die Bäckerjahnin, entkam in der Verkleidung als Bettlerin den Schweden, als diese Mainz belagerten. Zum Dank ließ sie das Kreuz errichten. Damit aber ist der alte Sinn des Kreuzes völlig mißverstanden, man ahnte nicht mehr, als man die Sage formte, daß hier die Burgbanngrenze in alter Zeit verlief und durch das Kreuz gekennzeichnet wurde.

1. Sulzheim; 2. Friedberg; 3. Eberbach; 4. Mörlenbach

Wenn vorhin von der Einzigartigkeit des Mainzer Kreuzes die Rede war, so muß noch auf die Tatsache verwiesen werden, daß solche Kreuze zwar öfter an Grenzen zu finden sind, daß sie aber fast nie als Grenzmale errichtet wurden. Sie spielen dann keine andere Rolle als etwa alte Wege oder Bäume, die zur Kennzeichnung der Grenze ausgenutzt werden. Eine Beschreibung des Bickenbacher Burgfriedens von 1357 nennt z.B. "...die Strasse vor nacher Altzbach werts biß an daz Ertfel da der Nußbaum stet und die Strassen vor biz an die Grütze an den Byckinbacher Wege..."
Auch die Grenzbeschreibung der Rodensteiner Mark von 1457 lautet: "...von dem Hunckelstein an die Crütz, die da stent zusehen Brandaw und Beedenkirchen..."
Das Bubenkreuz bei Kimbach, das unter diesem Namen schon in einer alten Grenzbeschreibung auftaucht, ist in der Tat kein Kreuz, sondern ein urtümlicher Grenzstein. Bei Ziegelhausen in der Nähe von Heidelberg ist als Grenzzeichen des Stiftes Neuburg in einen Felsen ein Kreuz mit dem Wappen des Stiftes und der Inschrift "Stift Neuburg" eingehauen, auch hier also kein eigentliches Kreuz, sondern mehr ein Grenzstein. Selbst die kurzweg Kreuze genannten Marksteine, mit denen in alter Zeit der Stadtbann von Freiburg im Breisgau abgegrenzt war, sind nur Steinplatten, auf denen ein erhabenes Kreuz ausgehauen ist. So ist das Mainzer Kreuz als Grenzzeichen durchaus einzigartig und verdient die besondere Beachtung jedes Heimatfreundes.
Ganz anders, weniger selten, aber nicht weniger interessant ist das zweite Kreuz, dem hier eine Betrachtung gewidmet werden soll. Es steht bei Erbes-Büdesheim an der Landstraße nach Nack. Die oberen Kreuzbalken, sind achtkantig, der Kreuzfuß wird nach unten dicker und rundet sich. In der Mitte des Kreuzes ist eine flache Nische ausgehauen, die heute leer ist. Wir haben hier ein sehr beachtenswertes Beispiel des Übergangs vom reinen Steinkreuz zum Bildstock. Dabei bemerken wir als Eigenart in Erbes-Büdesheim die auffällig kurzen Querarme des Kreuzes, die es bildstockartig schmal werden lassen. Ein verwandtes Kreuz in Sulzheim zeigt in einer Bildnische ein leicht erhabenes Kruzifix, die Querarme aber sind durchaus normal lang, das Kreuz selber hat sich also noch nicht geändert. Die Einmeißelung der Nische wirkt daher fast ein wenig unorganisch; Kreuzform und Nische widerstreben einander, wenn auch kaum merklich. Dasselbe kann auch für einige Kreuze gelten, die in ähnlicher Weise eine Nische zeigen, wie etwa in Mörlenbach im Odenwald oder in Friedberg, dessen Eintiefung zu der Kreuzform gar nicht recht passen will. Geschickter ist diese Verbindung bewerkstelligt bei dem schönen Kreuz in Eberbach am Neckar, wo Nische, Wappen und Inschrift künstlerisch gut zusammenklingen. Viel geschickter und wie aus einem Guß erscheint das Kreuz im Schloßhof zu Langenburg. Trotz seiner Plumpheit und Primitivität ist die Verbindung von Nische und Kreuz wohl geglückt, während dies bei dem Fraubillenkreuz in Ferschweiler bei Trier nicht so ganz der Fall ist. Am weitesten auf dem Wege zu einer guten Bildstockform ist ein Kreuz aus Böhmisch-Mühle und vor allem ein solches aus Hoh-Giersdorf aus Schlesien. Bei letzterem tritt die Kreuzform noch viel weiter zurück als in Erbes-Büdesheim; die Seitenarme sind ganz kurz und unscheinbar geworden; die Nische überwiegt alles andere. Der Weg zu einem richtigen Bildstock, der, wie sein Name andeutet, aus einem "Stock", einem geraden Pfahl, entwickelt ist, wird uns hier deutlich vorgeführt. Für die Frühformen der Bildstöcke, die noch nicht restlos geklärt sind, geben uns derartige Kreuze, nicht zuletzt unser rheinhessisches aus Erbes-Büdesheim, wertvolle Hinweise. Und dies ist besonders wichtig, wenn wir bedenken, daß solche Steinkreuze im allgemeinen mehrere hundert Jahre älter sind als die ersten Bildstöcke, die wir bis jetzt kaum vor dem 15. Jahrhundert nachweisen können.

5. Ferschweiler; 6. Langenberg; 7. Böhm Mühle; 8. Hoh-Giersdorf

(Text und Fotos: Friedrich Mößinger, in: Volk und Scholle 22.Jg. 1950, S.76-78)

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Sühnekreuze & Mordsteine