Müller / Baumann (1988) |
von Hiddestorf |
PLZ:
30966GPS:
Standort:
Auf dem Kirchhof an der Südseite der evangelischen Pfarrkirche.Geschichte:
Alle 5 Steine werden als "Pest-"; bzw. "Schwedensteine" bezeichnet.Sage:
Quellen und Literatur:
Müller / Baumann (1988) |
Hoffmann (1935) |
Größe / Material:
96:65:22 / SandsteinGeschichte:
Dieser Stein trägt auf dem Rand eingehauhen in gotischen Minuskeln die Worte:Sage:
1. Der Stein soll zur Erinnerung an einen gefallenen schwedischen Offizier gesetzt worden sein.Quellen und Literatur:
Größe / Material:
92:58:16 / SandsteinGeschichte:
Beschädigter und abgetretener Scheibenkreuzstein. Er zeigt auf beiden Seiten in vertiefter Scheibe erhaben ein Tatzenkreuz. Auf der Rückseite sind mehrere napfartige Vertiefungen vorhanden. (Müller / Baumann 1988)Sage:
Quellen und Literatur:
Größe / Material:
102:47:18 / SandsteinGeschichte:
Das Scheibenfeld hat einen Durchmesser von 39cm. Angewitterter beschädigter Scheibenkreuzstein. Die oben gerundete Stele zeigt auf beiden Seiten in vertiefter Scheibe ein Tatzenkreuz. Auf der Vorderseite schließt das Kreuz mit der Frontfläche ab; auf der Rückseite wird es durch die Kreislinie von ihr getrennt. (Müller / Baumann 1988)Sage:
Quellen und Literatur:
Müller / Baumann (1988) |
Größe / Material:
92:48:18 / SandsteinGeschichte:
Das Scheibenfeld hat einen Durchmesser von 46cm. Angewitterter und beschädigter Scheibenkreuzstein. Die oben gerundete Stele zeigt auf der Vorderseite in vertiefter Scheibe erhaben ein schmalbalkiges Tatzenkreuz, welches durch die Kreislinie von der Frontfläche getrennt ist. Auf der Rückseite ist kein Scheibenfeld vorhanden. Dort befindet sich, tief eingerillt, ein schmalbalkiges Tatzenkreuz, dessen Kreuzungsfeld durch Einschläge bzw. Anbohrungen nahezu zerstört ist. (Müller / Baumann 1988)Sage:
Quellen und Literatur:
Müller / Baumann (1988) |
Größe / Material:
85:59:21 / SandsteinGeschichte:
Stark beschädigter und gedrungen wirkender Kreuzstein. Er zeigt auf beiden Seiten ein längsorientiertes breitbalkiges und sich in den Umrißlinien überschneidendes Kreuz. Die obere rechte Ecke der Steinplatte ist abgeschlagen. (Müller / Baumann 1988)Sage:
Quellen und Literatur:
Von den mit Sagen und Erzählungen vielfach umwobenen mittelalterlichen Steinkreuzen, Kreuz- und Denksteinen in
Niedersachsen schuf Adolf Hoffmann auf vielen Reisen in echter Liebe zur Heimat und Ehrfurcht vor den
altersgrauen Steinmalen 1935 eine Übersicht, die alle Freunde der Heimat aufrief mitzuhelfen, daß vergessene Steine seinem Werk nachgetragen würden. Damals
schloß die jahrelange, übergroße Mühe eines Mannes eine Lücke in den einschlägigen Abhandlungen, denn für die Altmark, für Schlesien, Sachsen und Württemberg
hatten Fachmänner vor ihm bereits vortreffliche Werke vorgelegt. Nun waren im ganzen europäischen Verbreitungsgebiet von Norditalien durch Mittel-und Nordeuropa
bis Skandinavien, also allenthalben, wo Germanen dauernd oder vorübergehend seßhaft wurden weit mehr als 3000 dieser Steindenkmale aus vormittelalterlicher Zeit
ermittelt worden.
Nach der Standortkarte für Niedersachsen ist der Raum zwischen Weser und Leine von Hann. Münden bis über Neustadt a.Rbg. hinaus von
Steinen übersät, die teils in den Ortschaften - auch in der Stadt Hannover -, zumeist aber einsam am Wegrande oder in der Feldmark ihr Geheimnis bewahren. Der Zahn
der Zeit hat diesen überwiegend aus Sandstein gefertigten Denkmälern mitgespielt, oft hat grobe Behandlung nachgeholfen und die Inschriften, soweit sie eingehauen
waren, unleserlich gemacht. So haben sich um die verwitterten Gesellen aus Stein die "Geschichten" gebildet und sind häufig seit Generationen überliefert worden,
erfreulicherweise oft Bestandteil des Gedankengutes eines ganzen Dorfes und hin und wieder auch darüber hinausgreifend.
Als Hoffmann 1934 in Hiddestorf im Calenberger Land den einzigen an der Flurgrenze gegen Harkenbleck malerisch unter einer alten
Weide stehenden Kreuzstein fand, ist er entzückt gewesen. Auf der Vorderseite ist das; Kreuz ernaben aus dem Material herausgehoben, das "corpus Christi" aber
nur noch in den Grundkonturen erhalten gewesen. Die im breiten Schriftbande in gotischen Minuskeln umlaufende Inschrift war damals bereits so verwittert, daß nur
noch: "an (n) o d (o) m (ini). MCCCXCV die luce" zu entziffern waren, also die Zeitangabe, die den Tag des Lucas = 18. Oktober 1395 bedeutet.
In einem Zusatz hat der Verfasser Hoffmann, über ein Gespräch mit einem alten Hofbesitzer, aus Hiddestorf berichtet, der ihm diesen Stein
als Erinnerungsmal an einen dort gefallenen schwedischen Offizier bezeichnete, und weiter, daß einst in der Gemarkung nach Pattensen fünf solcher Steine gestanden
hätten. Ein Kgl. Hannoverscher Förster habe ihm, als er noch ein kleiner Junge gewesen sei, erzählt, daß diese als "Pest- oder Schwedensteine" bekannten Denkmäler
verwendet worden seien, eine Wesserrinne abzudecken. Als dem Erzähler dann viele Jahre später mitgeteilt worden sei, daß die Erdböschung an der, fraglichen Rinne
ausgebessert werden müßte, habe er den bei den Arbeiten dort gefundenen Stein "ordentlich" unter der alten Weide aufgestellt.
So blieb es bis zum Vorjahre, als wieder in jenem Abschnitt Erdarbeiten ausgeführt werden mußten - und die restlichen vier Steine gefunden
wurden, die einst der Forstmann dort vermutete. Inzwischen hat die Gemeinde Hiddestorf alle fünf vereint an der Chaussee nach Pattensen aufgestellt - wie unser Bild
sie zeigt -, allerdings an dieser Stelle im Abflußgraben wohl nur provisorisch. Es wäre zu wünschen, wenn diesen bemerkenswerten Steindenkmälern auf festeren Sockeln
ein sicherer Standort gegeben würde, und zwar dort, wo sie nach einer im Staatsarchiv verwahrten Karte aus dem Jahre 1780 als "Die fünf Steine" eingezeichnet sind.
Diese Stelle ist etwa zwei Drittel vom Dorf und ein Drittel von der Pattenser Grenze entfernt, die allerdings anders als heute verlief. Diese Frage dürfte die Gemeindeväter
auch um deswillen ernstlich beschäftigen, da die Kreuzsteine als Symbole in das neu zu schaffende Gemeindewappen aufgenommen und so für alle Zeit in den
gebührenden Rang erhoben werden sollen. Heute sollen die Hiddestorfer Kreuzsteine wieder vollzählig dem Werk des Adolf Hoffmann nachgemeldet werden...
(Allgemeine Zeitung, 10.Jg., Nr.21 vom 25./26. Januar 1958, S.31-32)