Deutschland Niedersachsen Lkr. Holzminden

Neuhaus im Solling (I) / OT von Holzminden


Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 37603

GPS: N 51° 44,435', O 9° 37,112'

Standort: Im Staatsforst Neuhaus, am Weg zwischen Diebesbusch und Viereichenberg.

Größe / Material: 67:32:15 / roter Sandstein

Geschichte: Benennung: "Diebesstein". Bei meinem Besuch am 22.10.2006 befand sich der Stein nicht mehr an seinem alten Standplatz nordöstlich des Lakenteichs mitten im Jagen 24, sondern ca. 450m weiter südlich am Weg zwischen Diebesbusch und Viereichenberg. (Blaszczyk 02/2009)

Nordöstlich des Lakenteiches im Diebesbusch steht beinahe im Mittelpunkt des Jagen 24 der Diebesstein. Der Stein soll für den am 15.11.1757 erschossenen Wilddieb Johann Reinholt gesetzt worden sein.
Auf einer Seite trägt er ein eingetieftes lateinisches Kreuz. Der Kreuzkopf fehlt, da der Stein bis zum Querbalken abgeschlagen ist. Auf der anderen Seite steht folgender Text:
DIEB
HANNRE.
.HOLT
.D GESCH.
SEN
Ergänzt: Dieb Hann Reinholt dodgeschosen. (Müller / Baumann 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4223.3
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 22.10.2006)



Neuhaus im Solling (II) / OT von Holzminden

GPS: N 51° 43,739', O 9° 30,437'

Standort: Im Solling, südlich von Neuhaus dort wo die Strasse nach Winnefeld / Derental abzweigt, unterhalb der Ahlequelle hinter einer Eiche, im Bruche der Derentaler Wiesen.

Größe / Material: 50:75:100 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Bredenstein". Sandsteinquader. Es handelt sich hierbei vermutlich um einen frühgeschichtlichen Kultstein. Auf der Oberseite befindet sich eine Ritzzeichnung, von drei ineinander verschachtelten Quadraten, in der Art eines Mühlespiels. Bereits 1603 wurde der Bredenstein urkundlich am heutigen Standort nachgewiesen in einer historischen Sollingkarte.

Der so genannte Bredenstein befindet sich etwa 3 Kilometer südlich von Neuhaus "im Bruche", unterhalb der Ahlequelle an einer Eiche. Es handelt sich um einen Sandsteinblock von etwa 1,00m Länge, 0,75m Breite und 0,50m Höhe. Auf der waagerechten Oberfläche des Steines ist das Muster eines Mühlespieles eingeritzt. Die Seiten der ineinander geschachtelten Quadrate sind Nord-Süd, die Verbindungslinien Ost-West orientiert. Die Seiten des äußersten Quadrates sind etwa 40cm lang. Im Zentrum der Darstellung ist eine kleine schalenartige Vertiefung zu sehen. Blickt man nach Norden, so erkennt man oben rechts, innerhalb des äußersten Quadrates, eine zusätzliche gravierte Linie. Sie ist nur wenige Zentimeter lang und in Ost-West-Richtung orientiert. Die überlieferten Namen "Breitensteins-Grund" und "Bredensteinisch Bruch" belegen indirekt, dass der Steinblock bereits Ende des 16.Jahrhunderts unter dem Namen "Bredenstem" bekannt und an seiner heutigen Stelle positioniert gewesen ist. In der Sollingkarte von 1603 ist er erstmals direkt genannt. 1978 wurde der Bredenstein von Norbert Rikus, einem Laienarchäologen aus Höxter, wieder entdeckt. Kurz darauf hatten Diebe das Denkmal zwar entwendet, durch Forstverwaltung und Polizei konnte es jedoch schnell wieder an seinen ursprünglichen Platz verbracht werden. (Oehrl 2008)

Auf der Suche nach dem Standort des Hackelbergsteins in der ältesten Sollingkarte, der des Herzogs Heinrich Julius von 1603, fand ich zwar nicht den Hackelbergstein, dagegen einen weiteren bedeutenden Kultstein, den "Bredenstein" in dieser Karte verzeichnet. Im Gelände war dieser "Göttersitz" schwierig zu finden. Eine Eiche klammerte die angearbeitete Stufe im Boden fest. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, daß nach Bekanntwerden ein Steinräuber diesen Stein gestohlen hat. - Durch das Einschalten der Polizei wurde der Bredenstein wieder zurückgebracht. Das Felsbild zeigt ein "Mühlespiel", welches exakt genordet war. In der Mitte befindet sich ein "Näpfchen" und im ersten Viertel von Norden rechts ein Strich. Diese Darstellung entspricht genau dem Felsbild in der Tschötscher Heide am Brennerpaß. In französischen Kulthöhlen sind ähnliche Mühlespiele zu sehen. Ebenfalls auf der Insel Man und am Thronsitz Karls des Großen in Aachen. Die Bedeutung der Symbolik gibt die Höhlenforscherin Marie König. Die drei Vierecke stehen für die heiligen Zahlen 3, 4 und Zwölf. Sie symbolisieren die Zeit und den Raum. Derjenige, der auf dem Thron saß, war Herr über Zeit und Raum. - Den Bredenstein umgibt ein Steinkreis, in seiner Nähe sind steinerne Visuren. Man kann das Alter dieser Anlage errechnen. Den Durchmesser dieses Stetnkreises entspricht 16 megalithische Yards = 16x0,84m = 13,44m. Die Bauernhäuser im Weserraum sind 13.44m breit. Ihre Konstruktion entspricht einem kosmischen Maßstab. (Rikus 1986)

Sage:

Quellen und Literatur:
Rikus, Norbert - Vorgeschichtliche Kultsteine im Solling, in: Ur- und Frühzeit, Heft 3, 1986, S.18
Oehrl, Dr. Sigmund - Der Bredenstein bei Neuhaus und die Bedeutung der "Mühlespiel"-Ritzungen, in: Sollinger Heimatblätter, Heft 3, 2008, S.16-17
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 25.04.2009)



Neuhaus im Solling (III) / OT von Holzminden

GPS: N 51° 45,267', O 9° 31,767'

Standort: An der Straße von Neuhaus nach Silberborn, in der sogenannten Bruchweide.

Größe / Material: Sandstein

Geschichte: Die Forstmeisterfamilie Gussone errichtete noch im ersten Weltkrieg für ihren am 7.5.1894 geborenen und am 16.5.1915 gefallenen Sohn Max ein Denkmal, das von den Neuhäusern "Timotheum" genannt wird. Der Vater des Gefallenen, Maximilian Gussone, war 31 Jahre lang Forstmeister in Neuhaus. Im Laufe der Zeit erhielt der verwitterte Sandsteinobelisk noch zwei weitere Gedenkplatten: Maximilian Gussone * 9.5.1858 / † 13.12.1934, Forstmeister in Neuhaus 1893-1924; Mathilde Gussone geb. Steinhoff * 31.3.1862 in Winnefeld / † 19.10.1944, Hans Gussone, Oberlandforstmeister * 11.4.1897 in Neuhaus / † 27.6.1959; Hilde Gussone geb. Siewert * 3.5.1900 / † 22.2.1986.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto von 1997)


Sühnekreuze & Mordsteine