Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Minden-Lübbecke

Dankersen / OT von Minden


Abbildungen des
Original-Kreuzes bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 324XX

GPS:

Standort: Steinkreuzstraße / Ecke Volkerstraße.

Größe / Material: 145:80:22

Geschichte: Kopie des 1967 zerstörten Originals.

Steinkreuz aus grauem Obernkirchener Sandstein mit abgeschlagenen Querarmen, 135cm hoch, 20cm dick. Der Schaft verbreitert sich nach unten, er mißt oben 20, unten 60cm. Das Kreuz war bis in die 1880er Jahre unversehrt, dann wurde zuerst der linke Arm abgeschlagen und kurz vor dem ersten Weltkrieg von einem jungen Burschen auch der rechte. Der Stein steht vor der Vorgartenhecke des Hauses Steinkreuzstraße 20. Bis zur Verkuppelung im Jahre 1938 stand er 3m weiter nordöstlich auf einer kleinen Erhöhung, von Steinen umgeben; dann fand er seinen Platz am Ehrenmal von 1813 vor dem Friedhof, bis er 1952 den jetzigen Standort erhielt.
Die Steinkreuzstraße, früher Feldstraße, im Urkataster von 1826 "Steinkreuzweg", liegt im Verlauf einer alten Heerstraße, die bis Rahden noch zu verfolgen sein soll. In der Nähe des Standortes sind u.a. folgende Fluren verzeichnet: "Hölle", "Vor der Hölle", "in der lütten Hölle", "Düwels Wierkehr", "vor'm Gerichte", "Galgenfeld".
Zeichen: Der Kopf des Kreuzes enthält eine näpfchenförmige Vertiefung von etwa 4cm Durchmesser und 2cm Tiefe. Dieses Näpfchen ist der Mittelpunkt eines in den Kopf eingeritzten Kreuzes.
Im Kopf des Steinkreuzes von Dankersen findet sich eine "Opferschale", eine runde, näpfchenartige Vertiefung von 4 Zentimeter Durchmesser und 2 Zentimeter Tiefe. Noch vor wenigen Jahrzehnten kam es - nach dem Bericht des Ortsheimatpflegers - vor, daß bei dem Kreuz sauer gewordene Milch niedergestellt wurde. Wenn die Milch öfter sauer wurde, hatten die Hexen ihre Hand im Spiele. Vor ihnen schützte das Kreuz. (Brockpähler, 1963)

Sage: 1. Zwei französische Offiziere haben sich hier erschossen und liegen hier begraben.
2. Zwei Brüder haben sich hier eines Mädchens wegen mit Sensen gegenseitig erschlagen.
3. Früher stellten die Leute verdorbene Milch in der Nähe des Kreuzes auf die Erde. Wenn die Milch oft sauer wurde, hielt man die Kühe für verhext. Durch das Niederstellen am Kreuz sollten die Hexen vertrieben werden.

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.74
aktuelle Aufnahme von Andreas Martin


Sühnekreuze & Mordsteine