Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Recklinghausen

Kusenhorst


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 45721

GPS:

Standort: Vor Haus Dorstener Straße 730, eingefügt in eine Gartenhecke, davor kleines Beet mit Umfassungssteinen und Buchsbaumsträuchern.

Größe / Material: 145:58:16-25 / Sandstein

Geschichte: Kopf teilweise abgeschlagen, rechter Arm rechts unten: schräg abgeschlagen, Kopf: vorn links schräg abgeschlagen, Hinterseite des Kopfes: ebenfalls schräg abgeschlagen, vorn: 3 sehr starke, ca 60cm lange Wetzrillen, 2 Näpfchen im Schaft links und rechts.
Kein Sockel, aber unten starke Verbreiterung auf 54cm. Der Besitzer H. Overhoff hat das Steinkreuz von der Denkmalbehörde umwidmen lassen und hat eine Genehmigung bekommen, das Kreuz aus seinem Hof direkt an die Straße zu stellen, damit es von dort besser zu sehen ist. Er kommt für die Pflege des Buchsbaumbeetes auf, welches ebenfalls zu seinem Grundstück gehört. Das Steinkreuz wurde den Lippramsdorfern erst bekannt, als 1910 das Overhoffsche Haus gebaut wurde.

In unmittelbarer Nähe war im Mittelalter der Sitz eines noch um 1491 erwähnten Freistuhls, eines Freigerichtes, welcher noch 1628 nachweisbar, aber eingegangen war.

Steinkreuz aus Sandstein, 110x60x20cm, "Krüssteen" genannt. Der Schaf ist ist im Verhältnis zu dem nur 9cm hohen Kopf und den kurzen Querarmen sehr lang. Er verjüngt sich nach oben von 40 auf 24cm.
Das Kreuz steht in der Bauerschaft Kusenhorst, 800m südwestlich Lippramsdorf beim Kilometerstein 9,7 der Straße Haltern-Dorsten. Hier liegt an einem alten Kreuzwege die Besitzung Kusenhorst Nr. 30 (Overhoff), in deren Gartenzaun es heute eingefügt ist. Links und rechts liegen Steinbrocken von gleichem Gestein.
Zeichen: drei 60cm lange Wetzrillen und je ein kleines rundes "Näpfchen" von 3-4 cm Durchmesser vorn und hinten und an einer Schmalseite.
1599 wurden nach Röchells Chronik bei Lippramsdorf von den Holländern 500 Spanier erschlagen. Der Ort liegt an der alten Heerstraße Wesel-Münster, die unmittelbar beim Standort des Kreuzes vorbeiführte. Bei Straßenarbeiten fand man hier Reste eines Knüppeldammes. Da der unmittelbar westlich am Kreuze vorbeiführende Weg den Namen "Kusenhorster Grenzweg" führt, halten manche das Kreuz auch für ein Grenzzeichen. (Brockpähler 1963)

Sage: 1.Hier haben sich zwei Bauern mit Forken gegenseitig totgeschlagen.
2. Hier sind drei französische Offiziere begraben. Die Rillen rühren von Säbelhieben her.

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.29-30
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne


Sühnekreuze & Mordsteine