Hula (1970) |
Hula (1948) |
PLZ:
A-9071GPS:
N 46° 33,750', O 14° 14,000'Standort:
Vor der Pfarrkirche im Kirchhof.Größe / Material:
KonglomeratblöckeGeschichte:
Lichtsäule aus der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts.Sage:
Quellen und Literatur:
Südlich der Pfarrkirche von Köttmannsdorf erhebt sich am Friedhof zwischen den Gräbern eine der ältesten Totenleuchten Österreichs,
sie ist stilrein französischen Ursprungs.
Im Jahre 1192 schenkte der Salzburger Erzbischof Albertus dem aus Frankreich eingewanderten Zisterzienserorden von Viktring die
wahrscheinlich um 1144 entstandene Pfarre Köttmannsdorf, in der dann, vermutlich in der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts, die Lichtsäule errichtet wurde.
Sie ist die einfachste und robusteste Totenleuchte und dokumentiert schon darin ihr Alter.
Der Querschnitt aller Teile ist das Achteck. Auf der abgeschrägten Basis steht ein schlanker Schaft, auf dem leicht vorkragend und nach
unten schräg eingezogen der Laternenraum liegt, der nach vier Seiten Lichtfenster in Rundbogenform zeigt. Nach einem leichten Simsstück wird das Ganze von einem
etwas geschweiften Dachaufsatz bekrönt. Lichtaufzug ist noch keiner vorhanden. Die Säule weist starke Schäden auf, die Dachspitze ist abgebrochen.
Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß diese Säule, wie auch jene in Keutschach, von Oblaten des Klosters Viktring hergestellt
wurde. Diese Steinmetzen und -arbeiter der klösterlichen Bereiche waren in zunftähnlichen Gemeinschaften zusammengeschlossen, die nur im Interesse der Klöster
arbeiten durften, ihre Freizügigkeit erstreckte sich auch nur auf kirchliche Domänen. Im 12.Jahrhundert verboten Zisterzienser ihren Steinmetzen im Oblatenstand jede
profane Betätigung außerhalb des Klosters. Sie hatten daher bestimmt ihre eigenen Handwerker aus Villars mitgebracht, die im Stile ihrer französischen Heimat die
Leuchten erbauten. Als Beweis kann die Ähnlichkeit mit den Leuchten von Felletin, Dep. Creuse, und Oradour, Dep. Vienne, herangezogen werden. Diese Klöster
standen ebenso wie Villars im geistigen Einflußbereich von Cluny.
Im Jahre 1436 verkaufte die Pfarre Köttmannsdorf um 14 Pfund gute Wiener Pfennige der Filiale Ludmannsdorf das Beerdigungsrecht und
damit das Recht zur Errichtung eines Friedhofes. Der Pfarrer Antony bestimmte, daß davon ein Hof anzukaufen und die Hälfte des Betrages zur Unterhaltung des
Armenseelenlichtes in der Totenleuchte von Köttmannsdorf zu verwenden sei.
(Skudnigg, Eduard - Bildstöcke und Totenleuchten in Kärnten, Klagenfurt 1972, 2.Aufl., S.262-264)