Deutschland Sachsen Vogtlandkreis

Lauterbach / Hohes Kreuz


Privataufnahme
um 1970
(A. Martin)

Titelvignette der
Zeitschrift “Unterm
Hohen Kreuz”
(ab 1924)

PLZ: 08606

GPS: N 50° 23,355', O 12° 8,892'

Standort: Bei Oelsnitz i.V. Etwa 1 km südlich der Ortsmitte von Lauterbach, dort wo sich die Straße nach Triebel und Ebmath gabelt.

Größe / Material: 82:114:25 / Granit

Geschichte: Dieses Kreuz steht erst seit 1817 hier und wurde als Ersatz für ein anderes, verlorengegangenes Kreuz aufgestellt, das vermutlich den Grenzpunkt der Bischofssprengel Bamberg und Naumburg bezeichnete. Laut Kuhfahl (1927) trug das "Hohe Kreuz" keines der bekannten Steinkreuze, aber weil der Ort von Alters her als "Hohes Kreuz" benannt war, holte der Straßenbaumeister 1817 beim Bau der Straße eines aus dem Dorf Oberlosa her und stellte es am Wegweiser auf, um dem Namen gerecht zu werden.

Kreuz mit einander rechtwinklig kreuzenden Balken, nur kurzes Stück des einbetonierten Schaftes sichtbar, der südostwärts gerichtete Arm etwas länger als der entgegengesetzte, Kopf nach oben konisch verjüngt, der nach Nordwesten gerichtete Arm leicht nach außen verjüngt, Kopf und Arme außerdem gerundet. Auf der Nordostseite schwache Spuren von Linien am Schaft und am NW-Arm, undeutbar. (Wendt 1979)

Sage: 1. In der Karfreitagsnacht und am Andreasabend soll man hier einen Leichenzug von Rittern sehen können. Sie tragen kleine Blendlaternen an ihren Helmen und umwandeln, von ihren Frauen begleitet, das Kreuz.
2. Eine andere Überlieferung spricht von Scharen grauer Katzen, die um Mitternacht am Kreuz einen unheimlichen Lärm vollführen; sie gelten als die tierischen Erscheinungsformen von Soldaten, die während des dreißigjährigen Krieges unter der Führung des berüchtigten dänischen Generals Holck hier ihr Unwesen trieben und zur Strafe ruhelos umgehen müssen.
Solche Erscheinungen will "der alte Bareythers Franz", der im alten "Hoheskreuzhaus" wohnte, gesehen haben. 1717 habe ein "Jesuit aus Rom" die Geister gebannt.
3. Manche vermuten unter dem Kreuz ein Massengrab.

Quellen und Literatur:
Abgebildet auf der Titelvignette der Zeitschrift "Unterm Hohen Kreuz", ab 1924
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.108
Apitzsch, Paul - Wo auf hohen Tannenspitzen, 1932
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.119
Rudau, Dr. B. - Steinkreuze am Wege, in: Kulturbote für den Musikwinkel, 1969, Heft 8-12
Wendt, Hans-Jochen - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk K.-M.-Stadt, 1979, S.88-89
aktuelle Aufnahme von S. Gerth, Pfaffroda (Foto von März 2003)


Sühnekreuze & Mordsteine