Deutschland
Sachsen
Lkr. Bautzen
Neschwitz
Blick zum Standort |
PLZ:
02699
GPS:
N 51° 16.370', O 14° 19.747'
Standort:
Nordwestlich gegenüber dem Haupteingang zum Schloßpark an einer Hofeinfahrt.
Größe / Material:
138:53:21+2 / Ø 48 / Granit?
Geschichte:
1909 am Pfarrgarten ausgegraben. Man
vermutet, dass er wahrscheinlich aus der Zeit um 1230 stammt und einer der ältesten Grabsteine der Lausitz ist. Geschichtsforscher
sind der Ansicht, dass er auf einen Deutschordensritter hinweist, welcher einer der ersten Feudalherren in Neschwitz gewesen sein
könnte.
Die anderen sächsischen "Grabplatten" in Ottendorf bei Pirna (an der Pfarrmauer), in
Rochlitz (im Museum) und in Neschwitz bei Bautzen (an der Pfarre) tragen auf mannshohem rechteckigem Stein lediglich
Strichzeichnungen. Auch hier ist aber der sonst in Sachsen fehlende Urbogen stets vertreten und eine Zeichnung verwendet, die im Hannoverschen, im
Braunschweigischen und im Harz öfters auf alten Kreuzsteinen wiederkehrt. Auf gewisse Zusammenhänge läßt sich wohl auch daraus schließen, daß das
mächtige Geschlecht der Theler, das bei Höckendorf einen ergiebigen Silberbergbau betrieb, zeitweilig auch die ferne Herrschaft Neschwitz in der Sächsischen
Oberlausitz besessen hat.
In Verbindung mit meiner Steinkreuzforschung möchte ich diese Beobachtungen der Fachwelt übergeben. (Kuhfahl 1935)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Kuhfahl, Dr. G.A. - Sächsische Grabplatten aus dem Mittelalter, in: Germanien, Heft 10, 1935, S.313 (Rubrik: "Aus der Landschaft")
• Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.9
• aktuelle Aufnahme von Dörte Bleul, Lauchhammer