Deutschland Sachsen Kreisfreie Stadt Dresden

Tolkewitz / OT von Dresden


Zustand 2005
Foto: Ache

Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

Abbildung bei
Kuhfahl (1932/36)

PLZ: 01279

GPS: N 51° 01.929', O 13° 49.753'

Standort: An der Wehlener Straße, 7,5m nordwestlich der Flutgrabenbrücke über den Niedersedlitzer Flutgraben.

Größe / Material: 126-128:92:23 / Sandstein

Geschichte: Am 17.07.2007 wurde das Steinkreuz nach einer Sanierung durch die Firma Vogel Steinmetz- & Bildhauerwerkstätten wieder aufgestellt.

Seit kurzem ist das mittelalterliche Sühnekreuz verschwunden, das nahe des Alttolkewitzer Hofes an der Wehlener Straße / Alttolkewitz stand. Peter Kühn fragt, was mit ihm geschehen ist. "Das Steinkreuz ist durch Vandalismus schwer beschädigt worden", sagt Anke Hoffmann vom Presseamt. Es sei geborgen worden und stehe jetzt in einer Steinmetz- und Bildhauerwerkstatt. "Die Restaurierungskosten bewegen sich schätzungsweise im vierstelligen Bereich", sagt Hoffmann. Einen Termin, wann das Kreuz wieder aufgestellt wird, gibt es noch nicht. (Sächsische Zeitung vom 31.01.2007)

Früher aufgemalt "1545", aber nicht ursprünglich. Große napfförmige Bildung im Schaft über dem Sockel. Im Garten Alttolkewitz Nr.5, als Bruchstück gerettet. Schaft unter dem Armansatz weggebrochen gewesen und bei Neuaufstellung um 1932 wieder zusammengefügt. Bei Brückenbauarbeiten 1967 erneut zerbrochen und das Schaftzwischenstück durch Bildhauerfirma Hempel nachgeschaffen. Erneute Aufstellung 1970. (Müller / Quietzsch 1977)

   Im Dresdner Stadtbereich ist ein fünftes Steinkreuz aufgestellt worden, das einem früheren Grundbesitzer von Alttolkewitz Nr.5 seine Erhaltung verdankt. Er hatte die Bruchstücke um die Mitte des vorigen Jahrhunderts vor der völligen Zerstörung durch die Straßenbauer gerettet und ihnen in seinem Garten zwischen Erdhaufen und Holzstößen einen sicheren, wenn auch unbeachteten Platz eingeräumt. Neuerdings hat die Stadtverwaltung die zerbrochenen Teile wieder zusammengefügt und das stattliche Kreuz quer vor die hohe Hecke gestellt, die den Fußweg und die Fahrbahn der Wehlener Straße voneinander scheidet. (Kuhfahl 1936)

In einem Garten zu Dresden-Tolkewitz führte ein altes Steinkreuz von stattlicher Größe hinter Buschwerk und Gestrüpp ein ziemlich unbeachtetes Dasein. Es hatte früher an der Straße selbst gestanden und war durch den Vorbesitzer des Grundstückes vor mehreren Jahrzehnten vor der völligen Zerstörung bewahrt worden. Jetzt hat der Rat zu Dresden anläßlich von Gleislegungsarbeiten der Straßenbahn die beiden Bruchstücke sorgsam wieder zusammenfügen und das stattliche Steinkreuz vor der Hecke aufstellen lassen, die den Fußweg und die Fahrbahn der Wehlener Straße bei Alttolkewitz trennt. (Kuhfahl 1932)

Sage: Sollte geistlichen Besitz des Klosters Zella markieren (unbewiesen).

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Ein altes Steinkreuz in Dresden wieder aufgestellt, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, Bd. 21, 1932, Heft 7-12, S.275
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.62
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.138-139
Sächsische Zeitung, Mittwoch, 31. Januar 2007
Kliemann, Vera - Stadt repariert Steinkreuz, in: Sächsische Zeitung, Donnerstag 8. Februar 2007
Restaurierung und Neusetzung des Tolkewitzer Steinkreuzes. Eine Fotodokumentation von Peter Bechstedt und Gerd Pfitzner, Juli 2007
Kliemann, Vera - Wegekreuz ist wieder da, in: Sächsische Zeitung, Freitag 20. Juli 2007
Ergänzungen von Robert Ache, Cottbus (2005); Peter Voigt, Heidenau (2007); Gerd Pfitzner, Dresden (2008)
aktuelle Aufnahme von Gerd Pfitzner (Foto vom 17. Juli 2007)



Stadt repariert Steinkreuz

Dieses Steinkreuz stand an der Tolkewitzer Straße

Foto: Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V.
Alttolkewitz. Eine alte Wegemarkierung wurde umgestoßen. Nach der Erneuerung soll sie wieder an die Tolkewitzer Straße.

Vandalen beschädigten vor einigen Wochen ein Steinkreuz an der Tolkewitzer Straße. Sie stießen es um. Das kaputte Kreuz, ein Kulturgut aus dran Mittelalter, ist jetzt im Auftrag der Stadt bei einem Steinmetz an der Berggießhübler Straße eingelagert und soll repariert werden.
SZ-Leserin Annette Wolf bat um Auskunft, wie es um diese Reparatur bestellt ist und wann das Kreuz wieder an seiner alten Stelle stehen soll. Von der Stadtverwaltung war zu erfahren, dass die Finanzierung der Reparatur noch zu klären sei. Der Steinmetz Elmar Vogel, in dessen Bildhauerwerkstatt sich das Wegekreuz jetzt befindet, sagt "Ich habe ein Angebot an die Denkmalschutz-Behörde geschickt Sobald es Rückantwort gibt, kann das Stück innerhalb von 14 Tagen wiederhergestellt weiden."
An mehreren Stellen sei der Stein durch den Sturz abgeplatzt. Mit der oberen Kante sei das Kreuz auf den Boden geschlagen. Dadurch sind erhebliche Schäden entstanden.
Das Wegekreuz an der Tolkewitzer Straße am Flutgraben hat immer erhöht auf einem Sockel gestanden. Auch die feste Verankerung müsse nun vollständig erneuert werden, sagt der Fachmann Elmar Vogel. (SZ/vk)
(Sächsische Zeitung, Donnerstag 8. Februar 2007)



Restaurierung und Neusetzung
des Tolkewitzer Steinkreuzes

Eine Fotodokumentation von Peter Bechstedt und Gerd Pfitzner


Die Firma Vogel Steinmetz- & Bildhauerwerkstätten bei der Restaurierung.





Wegekreuz ist wieder da

Der Steinmetz Elmar Vogel bei letzten Arbeiten am schon aufgestellten Steinkreuz.

Foto: Steffen Unger
Das Steindenkmal aus dem Mittelalter steht nach der Sanierung an alter Stelle an der Wehlener Straße.

TOLKEWITZ
Vandalen hatten das Steinkreuz an der Wehlener Straße in Alttolkewitz im Dezember stark beschädigt. Teile waren abgebrochen, es musste vollständig saniert werden. Der Steinmetz und Bildhauer Elmar Vogel mit seinen Mitarbeitern barg das Denkmal und baute es am Standort auf der Elbseite der Wehlener Straße ab. Seine Werkstatt ist ganz in der Nähe. Hier wurde das Steinkreuz im Auftrag der Landeshauptstadt wieder hergestellt. 3000 Euro kostete die Sanierung. Jetzt steht es wieder an alter Stelle.
   Bruchflächen mussten gereinigt, lose Teile angesetzt und neu verklebt werden. Die Klebefugen sind anschließend mit Steinersatzmasse ausgefüllt worden. Auch Farbretuschen waren nötig. Die Verankerung ist ebenfalls erneuert. Insgesamt 14 Tage wurde in der Steinmetzwerkstatt an dem Kreuz gearbeitet.   Vera Kliemann
(Sächsische Zeitung, Freitag 20. Juli 2007)


Sühnekreuze & Mordsteine