Deutschland Thüringen Kreisfreie Stadt Erfurt

Marbach / OT von Erfurt


Abbildung bei
Störzner (1984)

Zeichnung bei
Loth (1905)

PLZ: 99092

GPS:

Standort: Etwa 700m westsüdwestlich des Ortes, in der Gabelung des Fahrweges, der den Ort am Teichplatz linkerhand in westlicher Richtung verlässt.

Größe / Material: 130:60:26 / Sandstein

Geschichte: Flurname: "Am Kreuzchen". Möglicherweise wurde das Steinkreuz im 19.Jh. aus der Gemarkung Salomonsborn, Kr. Erfurt-Land, hierher gebracht. Böttner (1898) berichtet von einem Steinkreuz, das in der Wüstungsflur Hohenwinden auf dem Ackerstück eines Marbacher Bauern stand; "von demjetzt selben ist er (der Stein - F. St.) herausgehoben und steht in Marbacher Flur". Etwa 800m südwestlich des jetzigen Standortes, im Schnittpunkt der Gemarkungsgrenzen von Bindersleben, Marbach und Salomonsborn, sind die Flurnamen "Am / Beim Alacher Kreuzchen" bzw. "Am Kreuzchen" nachgewiesen. Benennung: "Schwedenkreuzchen".
Lateinische Kreuzform. Stirnflächen der Arme zur Südostseite hin deutlich abgeschrägt. Nordwestseite, eingeritzt im Kreuzungsfeld: Dolch oder Messer (Notitz H. Köber, Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens). Nicht mehr erkennbar.
Gering beschädigt, sonst gut erhalten.
In der Gemarkung Salomonsborn stand ein weiteres Steinkreuz, das seit 1620 als "Wetter Creütz" belegt ist. Es wurde im 19.Jh. in Alach, Kr. Erfurt-Land, in einem Keller berbaut (Böttner 1898). (Störzner 1984)

Sage: Unter dem Steinkreuz soll ein schwedischer Obrist aus dem Dreißigjährigen Krieg begraben liegen. (1975 mündlich)

Quellen und Literatur:
Böttner, O. - Alte Steine in †Form, in: Blätter fürs Haus, Unterhaltungsbeilage der "Gothaer Neuesten Nachrichten", 5.Februar 1898
Loth, Dr. Richard - Die Steinkreuze bei Marbach und Bindersleben, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, Heft 26, 1905, S.141-142
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.78


Sühnekreuze & Mordsteine