Háje / Heiligenkreuz


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Zustand 2006

Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

Zeichnung bei
Wilhelm (1899)

PLZ:

GPS:

Standort: Das Steinkreuz steht etwa 100m westlich der R 214 Eger-Waldsassen (B 299) nach der letzten Tankstelle im Hochwald.

Größe / Material: 169:88:24 / Granit

Geschichte: Lateinisches Kreuz mit Scheibenkreuz, umgeben von acht symmetrisch angeordneten Teilkreisen, im Kreuzungsfeld.

   [...] Nach Einführung der "Carolina“ (peinlichen Halsgerichtsordnung) 1532 konnte in diesen Fällen kein gütlicher Vergleich mit den Hinterbliebenen mehr geschlossen werden, da Bluttaten nun mit der Todesstrafe bedroht wurden, auch die Ächtung wurde damit verboten. Daraus könnte man schließen, daß es seither keine Steinkreuze als Sühnkreuze mehr geben könnte. Dem ist aber nicht so. Es wurde namentlich bei uns im Egerland weiter geächtet und es wurden auch weiter Steinkreuze aufgestellt, da es eben üblich blieb, wenn auch manches Kreuz vielleicht von den Hinterbliebenen errichtet und so zum Unfallkreuz wurde. In den meisten Fällen wurden ja wohl die Kreuze am Tatort errichtet, der im Achtbuch I niemals, sondern erst im Achtbuch II vom Jahre 1429 an genannt wird. Hier wird nie angeführt, daß zur Sühne ein Kreuz zu errichten sei, aber fast überall finden sich an den genannten Tatorten Steinkreuze. So wurde aus Anlaß des Mordes beim "Cläußlein" nächst Heiligenkreuz bei Eger das große Kreuz mit 8teiligem Radkreis in der Kultur am Weg gegen Schindelhau [...] errichtet. (Steidl 1941)

   Heiligenkreuz: Hinter Heiligenkreuz (Ortsteil von Gehaag) an dem von der Straße rechts nach Schindelhau einbiegenden Fahrwege stehend. Wilhelm, Unser Egerland, 3. Jahrgang, 1899, S.55. (Dreyhausen 1940)

   8. An dem hinter Heiligenkreuz von der Straße rechts ab nach Schindelhau führenden Fahrwege, einige Schritte rechts von diesem im Walde stehend, ist einer der größten und wohIerhaltensten Steine, die wir kennen. Wenn es richtig ist, was einige Forscher von den im benachbarten Bayern vorkommenden Steinen berichten, daß sich die Größe der Sühnkreuze, mit denen wir es ja hier zu thun haben, allmählich verringert, "so daß man beinahe das Jahrhundert ihres Entstehens darnach bestimmen kann", so gehört dieses Kreuz (nebst dem Siechenhauser und den bei Mühlessen befindlichen) zu den ältesten im Egerlande. (Wilhelm 1899)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Zur Kreuzsteinforschung im allgemeinem und im Egerlande im besonderen, in: Unser Egerland, 3.Jg., 1899, Nr.8, S.54, 55, mit Zeichnunge 8 auf S.54
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.88, Nr.100
Steidl, J. Oskar - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, in: Unser Egerland, 45.Jahrgang 1941, I.Teil, S.27
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.109, Nr.0035
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos von September 2009 und April 2006)


Sühnekreuze & Mordsteine