Deutschland Bayern Kreisfreie Stadt Bamberg

Bamberg (I)


Ansicht von links

Ansicht von rechts

Datierung am
Sockelansatz

PLZ: 96XXX

GPS: N 49° 53,814', O 10° 52,587'

Standort: In der "Unteren Sandstraße" / "Am Leinritt", an der Regnitz.

Größe / Material: 340:100:70 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Rotenhanmarter". Gotischer Bildstock von 1501 mit Kreuzigung, Tod und Auferstehung Jesu als Bildreliefs.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (II)


Jahreszahl am Schaft

Die Bilder in den
drei Nieschen

GPS: N 49° 52,475', O 10° 53,015'

Standort: "Würzburger-Straße", zwischen Einkaufsmarkt Rewe und "Babenberger-Ring".

Größe / Material: 210cm hoch / Sandstein

Geschichte: Martern mit 3 Blechbildern von 1555. Maße: 2,10m hoch plus Eisenkkeuz 20cm, der Schaft ist 45x40cm.
Bilder: vorne Hl. Hubertus, seit dem Mittelalter wird die Hubertus-Legende erzählt, nach der er auf der Jagd von einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde, deshalb wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd, der Natur und Umwelt, der Schützen, der Kürschner, Metzger, der Metallbearbeiter, Büchsenmacher, Optiker und Hersteller von mathematischen Geräten angesehen.
Rechts: ein Papst warscheinlich Papst Clemens II (1046-1047).
Links: der Hl. Jakob mit der Jakobsmuschel am Hut, am Jakobsweg nach Santiao de Compoatela.

Sage: Eine mündliche Überlieferung will an diesen Ort von einer Predigt Martin Luthers und einer anschließenden Flucht des Reformautors vor den Häcker (Bamberger Gärtner) nach dem nahen Walzdorf wissen. (Dressler 1961)

Quellen und Literatur:
Dressler, Dr. Fridolin - Fränkisches Land, 1.Jg. Nr.11, Juni 1961
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (III)


Detail der Nische

Inschrift im Sockel

GPS: N 49° 53,790', O 10° 52,886'

Standort: "Markusplatz" / "Weide".

Größe / Material: 265cm hoch / Sandstein

Geschichte: Bildstock mit der Hl. Maria aus dem Jahr 1860. Abmessungen: unterer Sockel: 65x42x40cm; Mittelteil: 95x58x34cm; Tabernakel: 105 x60x40cm.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (IV)


Detail Bildrelief

GPS: N 49° 53,741', O 10° 53,937'

Standort: "Egelseestraße", vor Haus Nr.13.

Größe / Material: 450cm hoch / Sandstein

Geschichte: Am Bildrelief vorn Jesus am Kreuz mit Hl. Maria und Hl. Johannes, links und rechts Heiligenfiguren. Unten am Fuß der Marter entweder der Rest einer Mauer oder ein Ruhestein.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (V)

GPS: N 49° 54,021', O 10° 53,668'

Standort: "Heilig-Grab-Straße", an der Klostermauer.

Größe / Material: 380cm hoch / Sandstein

Geschichte:

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (VI)

GPS: N 49° 53,764', O 10° 52,799'

Standort: Am "Schiffbauplatz", bei der Konzerthalle.

Größe / Material: 480cm hoch / Sandstein

Geschichte:

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (VII)

GPS: N 49° 53,635', O 10° 54,101'

Standort: In der "Egelseestraße". In einer Gärtnerei an einer Hauswand.

Größe / Material: 130:90:25 / Sandstein

Geschichte: Eingemauertes Reststück eines Bildstockes mit Relief der Kreuzigungsgruppe und erhabenen Rand, als Regenschutz ein Kupferdach. Soll eine Richtstätte gewesen sein.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (VIII)


Details der Inschriften

GPS: N 49° 53,583', O 10° 52,407'

Standort: Im Garten der Klinik "St.Getreu", an der Kirche.

Größe / Material: ca.4m hoch / Sandstein

Geschichte: Barock-Martern mit Kreuzschlepper, Jahr 1714. Sockel gebaucht 80x65x65cm, Säule 150cmx33cm, Figur 160cm.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (IX)

GPS: N 49° 53,587', O 10° 52,460'

Standort: In einer Mauer der Klinik "St.Getreu", in der "St.-Getreu-Straße".

Größe / Material: 212cm hoch / Sandstein

Geschichte: Barock-Marter, Aufsatz: 73x50cm. Bildnische ohne Bild, mit Metallgittertür. Eingemauert. Der Schaft aus dreiteiligen Rundsäulen. Über der Marter scheibenähnliches Gebilde.

Diese Marter ist zusammengesetzt aus den Resten einer dreifachen, romanischen Säule mit schlichten Sockel und darüber ein kleiner Tabernackel und von einen Schneckenbogen gekrönt ist. Über den Bildstock in der Mauer ist das Steinrelief eines Rundbrotes eingelassen das an die Legende erinnert, ein Bettler habe ein an der Pforte des Klosters Michelsberg erhaltenes Brot an die Mauer geworfen, worauf es zu Stein geworden und in Scherben zu Boden gefallen ist. (Dressler 1962)

Sage:

Quellen und Literatur:
Dressler, Dr. Fridolin - Fränkisches Land, 9.Jg. Nr.7, Februar 1962
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (X)


die andere Seite

Details Relief
Kreuzigungszene

Aufnahme vom
Verkehrsverein Bamberg
veröffentlicht bei
Funk (1940)

Zeichnung von
A. Borschert (1920)
veröffentlicht bei
Schwarz (1991)

GPS: N 49° 53,076', O 10° 54,665'

Standort: Am "Luitpoldhain 59", im Garten der Trimberg Schule.

Größe / Material: 340cm hoch / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Beichtenmarter", "Galgenfuhr". Bildstock auf Vierkant-Schaft, Bildrelief mit Kreuzigungsszene, an den schmalen Seitenkanten je eine weitere Figur. Schaft 165x42x42cm, Aufsatz 150x100cm.

Die gotische Marter bei der "Galgenfuhr"
Im Süden der Stadt Bamberg, dort wo der Weg nach Bughof abzweigt, steht an der sogen. "Galgenfuhr" eine ebenfalls gotische Martersäule geschichtlichen Ursprungs. Sie ist als die "Beichtmarter" bekannt und stand früher in der Nähe des Galgens, dem Hochgericht, näher der Stadt zu, am Ende der Nürnberger Straße. In alter vergangener Zeit mußten die Verurteilten auf dem Wege dorthin vor dieser Bildsäule ihre letzte Vorbereitung zum Tode treffen. Die Marter weist weder Inschrift noch Jahreszahl auf, darf ins 15. Jahrhundert datiert werden. (Schwarz 1991)

   4) Galgen(fuhr)marter in Bamberg. Auf breitem Sockel viereckiger Pfeiler; Aufsatz Renaissance-Bildhäuslein mit Satteldach. Der Name stammt von dem Standort (am Wege zum Galgen, Armensünderbetstätte). (Deutsche Gaue 1932)

Sage:

Quellen und Literatur:
Bildstöcke, in: Deutsche Gaue, 33. Band 1932, 3.Lieferung, Nr.638-640, S.68-76
Funk, Wilhelm - Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, Abb.61
Schwarz, Georg - Steinerne Zeugen an Straßen und Wegen Oberfrankens, in: Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken, Nr.176, Bayreuth im Mai 1991, S.32
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (XI)


Blick zum Standort

Detail Jahreszahl

GPS: N 49° 52,958', O 10° 53,189'

Standort: "Schellenbergerstraße 1", in der Hauswand eingelassen.

Größe / Material: 185:100:? / Sandstein

Geschichte: Jesus am Kreuz mit der Hl. Mutter Gottes und dem Hl. Johannes. Datierung lt. Inschrift: 1484.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (XII)


Detail Inschriften

GPS: N 49° 52,684', O 10° 53,060'

Standort: In der "Würzburgerstraße 43".

Größe / Material: ca. 5m hoch / Sandstein

Geschichte: Steinkreuz auf Sockel mit der Hl. Mutter Gottes und den Hl. Johannes. Inschriften am Sockel:
Johann Friedrich
Roßen-Zweig


Wenn du gehst vorüber
                              hier,
So verehre mit Gebühr
Nicht zwar diesen Stein
Sondern den es bedeut
                           allein.
anno 1724

Renoviert
1853 / 1986
1910
1961
Johann Friedrich Rosenzweig war ein Bamberger Baumeister. Sein Monogramm und sein Wappen zieren die Inschriftentafel.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf
Bamberger Denkmal-Standorte im Forscher-Wiki



Bamberg (XIII)


Detail Tafel

GPS: N 49° 53,542', O 10° 51,311'

Standort: Am "St. Getreu-Straße"-Parkplatz kurz vor dem Waldrand nach rechts 100m, danach den "Kunigundenweg" Waldeinwärts 800m folgen, danach einen kleinen Pfad rechts, 300m in einer Talsenke.

Größe / Material: 370cm hoch / Sandstein

Geschichte: Säule gemauert (150x56x60cm), Aufsatz (125x52x48cm)mit Relief: Maria mit Kind, Abschluss Spitzdach mit Steinkreuz. Auf der Rückseite Steintafel mit Inschrift:
M C
STELLAMATUTINA
ZUM GEDENKEN AN IHRE
VERUNGLÜCKTEN SODATEN
WERNER MÜLLER
*13.5.1953 †8.7.70
JOSEF BAUER
*25.9.1952 †27.9.70
Über der großen Steintafel befindet sich noch eine kleinere mit der Inschrift: Häfner 1959. Daneben am Baum hängend: Holzkruzifix mit Korpus und Bedachung und Stein-Rondell. Auf einer Schautafel rechts vom Bildstock ist zu lesen:
SOLDALENRUHE.
"Soldalen" sind Mitglieder Marianischer Congregationen (MC) verschiedener Ausprägung. Die SOLDALENRUHE wurde 1937/38 vor dem 2.Weldkrieg gegründet. Die Begründer waren Schüler der damaligen Gymnasien (Altes und Neues Gymnasium, heute Kaiser- und Franz-Ludwig-Gymnasium). Sie gehörten der Marianischen Congregationen an (MC). An diesen Ort trafen sich die Mitglieder der MC während des 2.Weldkriegs zu geheimen Andachten. Die Mariensäule wurde erst nach dem Krieg errichtet. Während des Krieges befand sich hier lediglich ein Rondell aus Steinen. Neben der MC treffen sich hier weitere Congregationen. Dazu gehören: immaculata conceptio (unbefleckte Empfängnis), stella matudine (Morgenstern), sedes sapientiae (Stuhl der Weisheit).

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.07.2009)



Bamberg (XIV)

GPS: N 49° 53,542', O 10° 51,311'

Standort: bei vorigem

Größe / Material:

Geschichte: Am Baum hängendes Holzkruzifix mit Korpus und Bedachung: 100x60cm, davor ein Stein-Rondell mit 4m Durchmesser.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.07.2009)



Bamberg (XV)

GPS: N 49° 54,332', O 10° 54,507'

Standort: "Hegelstraße 20a", auf dem Grundstück der Firma Stefan Aas, Glaserei u. Fensterbau.

Größe / Material: 320cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hochrechteckiger Sockel (82x48x48cm), diamantiert. Säule mit Ringwulst und nach oben verjüngt. Kapitell (35x35x35cm) mit gerollter Doppelvolute. Laterne (80x35x35cm) mit vier rundbögigen Bildnischen und je vier Dübellöchern, darunter gerollte Doppelvolute, im kreuzförmigen Dach: Jakobsmuschel. Den Abschluss bildet ein Dreipasssteinkreuz (30cm). Inschrift unter der Laterne: P W. Rückseite: 1717.
Die Marter stand früher in Flur bei Roschlaub in Richtung Kleuchheim / OT von Scheßlitz (PLZ: 96110). Bei der Flurbereinigung wurde die Marter eingelegt, Herr Aas sah dies und fragte den Besitzer ob er sie haben könnte, dann stellte er sie in Bamberg in seinen Garten auf.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto vom 17.12.2009)



Bamberg (XVI)


die andere Seite

GPS: N 49° 53,332', O 10° 55,688'

Standort: Im Munagelände (US-Kaserne), Haupteingang in der "Geisfelder-Straße", 120m links in einer Grünanlage. Muna ist die Abkürzung für Munitionsanstalt, die Kaserne war also schon zu Wehrmachtszeiten eine Kaserne. Der Kreuzstein befindet im Kasernengelände und ist deshalb nich immer zugänglich.

Größe / Material: 128:76:27-50 / Sandstein

Geschichte: Auf der Vorderseite des Kreuzsteins ist ein lat. Kreuz (100x55cm) und ein Gesicht eingeritzt. Inschrift: vorne: VIII, hinten: VK.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 13.03.2010)



Bamberg (XVII)


Detail Relief

GPS: N 49° 54,435', O 10° 53,495'

Standort: "Gundelsheimerstraße", zwischen den Friedhof und der "Coburger-Straße".

Größe / Material: 230cm hoch / Sandstein

Geschichte: Vierkant-Säule mit Konsole für Blumenschmuck. Abgestufte Zwischenplatte, darauf Tapernackel-Häuschen mit Rundbogen-Nische, darin: Relief des hl. Sebastian und zwei Bogenschützen.
Als Aufsatz einfaches lat. Eisenkreuz.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 25.04.2009)



Bamberg (XVIII)

GPS: N 49° 53,434', O 10° 53,030'

Standort: "Domplatz 3", im Hof des Erzbischöflichen Ordinariat an einer Mauer.

Größe / Material: 105:90: ? / Sandstein

Geschichte: Steinkreuz mit Kleeblattenden auf Sockel, Inschrift: 1684. Sockel gestuft (25x65x30cm) Kreuz (80x90x20cm). Das Kreuz ist ein Giebelkreuz von der Dom-Sakristei aus dem Jahr 1684. Neu angefertigt und versetzt wurde es 1991. Abgenommen wurde es vermutlich Ende der 80er Jahre, bei Renovierungsarbeiten der Sakristei. Weitere Überlieferungen gibt es nicht. (Jung 05/2013)

Sage:

Quellen und Literatur:
Dr. Norbert Jung, Leiter der Hauptabteilung Kunst und Kultur, Bamberg
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 12.10.2011)



Bamberg (XIX)


Blick zum Standort

die andere Seite

Steinmetzzeichen

Abbildung bei
Morgenroth (1958)

Zeichnung von
Andreas Borchert
(1872-1933)
veröffentlicht bei
Drechsler (1958)

GPS: N 49° 53,210', O 10° 55,7180'

Standort: Im Muna-Gelände, an der "Geisfelder Straße", 266m südlich des Einganges.

Größe / Material: 88:83:30 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "krätzige Ruhstein". Die Vorderseite zeigt nach Osten, darauf die Kreuzigungsgruppe mit den zwei Begleit-Figuren Maria und Johannes, linke und rechte Seite je eine Heiligen-Figur (Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunda die Bistums-Heiligen?), alles erhaben gearbeitet. Die Rückseite ist vom Kopf bis zur Mitte schräg abgeschlagen, darunter ist der Schaft eines Kreuzes und ein Rest von einem Attribut zu erkennen.
Auf dem Scheitel befindet sich ein vierkantiges 3x3cm großes und 5cm tiefes Loch, vielleicht von einem Eisenkreuz. Links am Fuß ist ein Steinmetzzeichen.
Der Kreuzstein steht auf einem Betonsockel, wie bei Fritz Morgenroth (siehe unten) beschrieben. Die Maße bei Morgenroth (100x80x30cm) stimmen nicht. Der Stein ist am Fuß quer durchgebrochen.
Alter: wohl 15. Jh.
Nach 6jähriger Suche und Recherchen habe ich den "Kräzigen Ruhstein" im Muna Gelände am 22.03.2014 gefunden.
Vor dem Bau der Muna Jahr 1917 führte der alte Roßdorfer Stadtweg am Kreuzstein vorbei.
Die Bezeichnung "Kräzige Ruhstein" kommt wahrscheinlich daher, weil die Leute ihr Obst und Gemüse mit einer Kräz'n (= fränkisch Rückentragekorb, Huckelkorb) auf dem Rücken in die Stadt zum Markt trugen, und den Korb auf den Stein abstellten, um sich auszuruhen. (Sauer 04/2014)

Gruß vom "krätzigen Ruhstein"
Im Rahmen seines dem Andenken von Andreas Borschert gewidmeten Aufsatzes "Flurdenkmäle im Bamberger Frankenland" (Fränk. Blätter 10.Jg. 1958, Nr.12 v. 4 Juni 1958, S.45) hatte Bibliotheksrat Dr. Fridolin Dreßler auch den "krätzigen Ruhstein" nach einer Zeichnung A. Borschert abgebildet und dabei die besorgte Frage angefügt, ob der heute innerhalb des Muna-Geländes gelegene, also seit mehr als 25 Jahren nicht mehr zugängliche Stein, überhaupt noch existiere. Unter Einsendung zweier Aufnahmen, von denen wir hier eine wiedergeben, schreibt uns Fritz Morgenroth (Erlangen) Jawohl, der "krätzig Ruhstein" existiert immer noch. Er steht noch an der alten Stelle, unversehrt, wie mein Foto zeigt. (und wir fügen noch hier zu: Besser gepflegt, als man erwartete: denn auf der Zeichnung A. Borschets war der Stein bis zur Brusthöhe der beiden Begleitfiguren auf der Vorderseite im Boden versunken und steht nun auf einem massiven Sockel). Die Maße sind 30x88x100cm; die Rückseite ist ohne erkennbare Merkmale. - Ebenso steht noch an einer anderen Stelle im Munagelände ein ähnliches Denkmal, ein Stein mit den Maßen 30x70x150cm. Die Vorderseite zeigt oben ein Kreuz, darunter einen eingemeißelten Kopf und unter diesem eine Hacke; die Rückseite ist glatt. (Die vom Einsender beigegebene Aufnahme ist leider aus technischen Gründen im Zeitungsdruck nicht wieder zugeben.) Ich mußte immer schon feststellen, daß diese alten Denkmale, die sich im militärischen Gelände befinden, sehr gut und besser erhalten sind als die, die in freier Natur. Fritz Morgenroth (Erlangen). (Morgenroth 1958)

Bei A. Borschert war der Stein bis zur Brusthöhe der beiden Begleitfiguren im Boden versunken.
Bei der Zerstörungswut im Jahr 1785 wurde der Stein wahrscheinlich von seinem Sockel, (der wohl höher als der heutige war) gestoßen. Dabei splitterte das obere Stück ab und lag Jahrzehnte am Boden. Vermutlich ließ A. Borschert den Stein auf den, noch heute bestehenden Betonsockel stellen.
Wahrscheinlich handelt es sich um einen Immunitäts-Stein und stand mit Sicherheit auf einem höheren Sockel. Die Immunitäten, die sich um die Stifts-Kirche St. Gangolf (Gründung 1057/58) bildeten, werden erstmals 1154 in einer Urkunde des Bischofs Eberhard erwähnt. (st-gangolf.de)

So sind im Januar 1785 in einer Nacht 7 Martern im Hauptsmoorwald von Bubenhand zerstört worden.
1785 wurden folgende Martern im Hauptsmoorwald zerstört:
Beckenmarter, Schmelzmarter, Moosgaßmarter, Kandlersmarter, Raubersmarter, Rote oder Bettelbubenmarter, Vogtsmarter. (Schneider 1908)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schneider, P. - Im Bannkreis des Hauptsmoor, in: Alt-Bamberg, hsrg. von A. Schuster, Heft 10 (1908), S.62
Dreßler, Dr. Fridolin - Flurdenkmäler im Bamberger Frankenland, in: Fränkische Blätter, 10.Jhg. Nr.12 vom 4.Juni 1958, S.45
Morgenroth, Fritz - Gruß vom "krätzigen Ruhstein", in: Fränkische Blätter, 10.Jhg. Nr.24 vom 20.Nov. 1958, S.95
st-gangolf.de
Krätziger Ruhstein auf dem Muna-Gelände gefunden, auf: infranken.de
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 22. und 25.03.2014)


Sühnekreuze & Mordsteine