Deutschland Bayern Lkr. Neustadt an der Waldnaab

Spielberg / OT von Waldthurn


Blick zum Standort

Abbildung bei
Schmeissner (1977)

PLZ: 92727

GPS: N 49° 42,004', O 12° 20,455'

Standort: Das Steinkreuz steht am Waldrand des "Hummerberges" östlich von Spielberg in Richtung des Luhe-Baches, bei einer Weggabel des Feldweges von Wampenhof nach Goldbrunn / Woppenrieth. Seine Entfernung von der Kirche beträgt genau 1000m.

Größe / Material: 77:68:21 / Granit

Geschichte: Das relativ gut erhaltene Steinkreuz heißt im Volksmund "Kreuzstoa". Es hat eine angedeutete "Kleeblattform". An den drei Balkenenden sind je ein Kreuz eingeritzt, im Kreuzungspunkt der Balken eine Schlinge(?) in einem Kreis.
[...] Das Opfern auf Steinkreuzen und das Schmücken dieser Denkmäler geht scheinbar auf ähnliche Riten zurück. Bevorzugterweise geschieht dies an beweglichen Festen (Ostern und Pfingsten), wobei die Beobachtung gemacht wurde, daß auf dem Lande mancherorts zwischen "Marterl" und Steinkreuz nicht unterschieden wurde und an beiden, im Grunde so verschiedenen Denkmälern, Blumensträußchen und andere Weihegaben niedergelegt werden. [...] Vereinzelt konnte auch beobachtet werden, daß auf unseren Steinkreuzen Pfennigstücke "geopfert" werden. Dieser Brauch ist z.B. bekannt vom Steinkreuz im Staatsforst "Alter Herrgott" (...), ebenso vom völlig entlegenen Kreuz (Forchheim, Lkr. Tirschenreuth) im Grenzwald gegen Böhmen. Auch auf weiteren Kreuzen fand ich in den Jahren 1971-76 zuweilen kleine Münzen vor wie in Hammerles, Letzau, Spielberg, Elendhof, Straß und Leonberg. Wer die Pfennige hinlegte und wer sie wieder wegnahm, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. (Schmeissner 1977)

Sage: Hier soll es des Nachts nicht ganz ge­heuer sein (Irrlichter).

Quellen und Literatur:
Schmeissner, Rainer, H. – Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, S.205, NEW 66
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine