Deutschland Bayern Lkr. Tirschenreuth

Wiesau (I / II)
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Wiesau I Wiesau II

PLZ: 95676

GPS: siehe Einzelstandorte

Standort: An einer parkähnlichen Straßenspitze in der "Schönfelder Straße" (Abzweigung "Gartenweg").

Geschichte: Die beide Steinkreuze werden "Hussitenkreuze", auch "Pestkreuze" genannt. Die beiden Kreuze standen vorher an der Hauptstraße bei der ehemaligen Schmid-Bank; ihren Originalstandort hatten sie jedoch wenige hundert Meter südlich, an der Straße nach Falkenberg in einer Wiese. Bei Ausgrabungen im 19.Jahrhundert sollen Gegenstände gefunden worden sein "die auf Hussiten schließen ließen“. (Schmeissner 1977)

Schmeissner schreibt zur Standortsituation 1977: "Zwischen beiden Steinkreuzen ein reich verziertes Eisenkreuz auf hohem Sockel. Interessante Denkmalgruppe". Das beschriebene Eisenkreuz befindet sich nicht mehr am Standort. Zwischen den beiden Steinkreuzen findet sich jetzt ein junger Baum.

   Alle (noch bestehenden) Wiesauer Steinkreuze haben gemeinsam, daß von ihnen keine Sagen mehr erfragbar sind und daß sie keinerlei originale Eingravierungen (wie z.B. Pflugschar, Jahreszahlen, o.a.) aufweisen. Eine Ausnahme bildet das Kreuz im Ortsteil Tirschnitz, dessen Einkerbung mit hoher Wahrscheinlichkeit erst viel später angebracht wurde.
   Sehenswert ist die Denkmalgruppe an der Gabelung Schönfelder Straße und Gartenweg (Plan-Nr.290). Hier stehen im spitz zulaufenden Eck zwei mächtige, plumpe Steinkreuze, äußerst roh behauen mit wenig gefälligen Proportionen. Bei dem Kreuz, das einer Ruhebank am nächsten steht, ist der Kreuzstamm wesentlich stärker als der Querbalken, und das andere Kreuz ist so tief mit den wuchtigen Armen in den Boden eingesunken, daß es die meisten Bewohner gar nicht mehr für ein steinernes Kreuz halten wollen. Zwischen beiden Steinkreuzen befindet sich ein drittes Flurdenkmal in Form der üblichen Gußeisenkreuze auf hohem Steinsockel. Unklar ist der ursprüngliche Standort der beiden Kreuze. Vor dem jetzigen sollen sie eine Zeit lang an der Hauptstraße in Höhe der ehemaligen Schmid-Bank gestanden haben. Dorthin verbrachte man sie, nachdem sie wenige hundert Meter südlich auf einer Wiese bei der Straße nach Falkenberg bei Baumaßnahmen im Wege waren. Sicherlich sind sie identisch mit jenen Kreuzen, die in den Kunstdenkmälern von 1908 folgendermaßen beschrieben wurden: "An der Straße nach Falkenberg Gruppe von zwei Steinkreuzen. Ohne Zeichen. Granit. Stark eingesunken." Bei Ausgrabungen im 19.Jahrhundert sollen angeblich Gegenstände gefunden worden sein, die "auf Hussiten schließen ließen"; deswegen der Name "Hussitenkreuze". Später dichtete man ihnen auch den Namen "Pestkreuze" an. (Schmeissner 1989)

Sage:

Quellen und Literatur:
Mader, Felix - Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg (Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern), XIV. Bez.-Amt Tirschenreuth, 1908, S.140
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, TIR 55-56, S.275-276
Busl, A. / Steinberger, M - Chronik des Marktes Wiesau, Wiesau 1984, S.1062
Schmeissner, Rainer H. - Steinkreuze um Wiesau / Opf., in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.16 (NF 1), 1989, S.61-64
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Fotos von April 2009)



Wiesau (I)
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Abbildung bei
Schmeissner (1989)

GPS: N 49° 54,798', O 12° 10,902'

Größe / Material: 108:110:22 / Granit

Geschichte: Benennung: "Hussitenkreuz".

Das als "Hussitenkreuz" bezeichnete Kreuz ist gut erhalten, lediglich die Rückseite (NW) des Kopfstückes weist Beschädigungen auf. Interessant durch seine divergente Proportionalität: der Kreuzstamm ist wesentlich breiter als die Querbalken und das Kopfstück. Das Kreuz ist zeichen- und inschriftenlos.

Sage:

Quellen und Literatur:
Mader, Felix - Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg (Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern), XIV. Bez.-Amt Tirschenreuth, 1908, S.140
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, TIR 55, S.275-276
Busl, A. / Steinberger, M - Chronik des Marktes Wiesau, Wiesau 1984, S.1062
Schmeissner, Rainer H. - Steinkreuze um Wiesau / Opf., in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.16 (NF 1), 1989, S.61-64



Wiesau (II)
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GPS: N 49° 54,796', O 12° 10,900'

Größe / Material: 84:115:16 / Kalkstein

Geschichte: Das Steinkreuz stellt eine äußerst rohe Arbeit dar und weist mächtige und in keinem Vergleich zum Kopfstück stehende Querbalken auf. Hier sind die Proportionen umgekehrt, der Kreuzstamm wirkt schmal, fast zierlich. Auch dieses Kreuz ist zeichen- und inschriftenlos. (Schmeissner 1977)

Sage:

Quellen und Literatur:
Mader, Felix - Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg (Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern), XIV. Bez.-Amt Tirschenreuth, 1908, S.140
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, TIR 56, S.275-276
Busl, A. / Steinberger, M - Chronik des Marktes Wiesau, Wiesau 1984, S.1062
Schmeissner, Rainer H. - Steinkreuze um Wiesau / Opf., in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.16 (NF 1), 1989, S.61-64



Wiesau (III)


Abbildung bei
Schmeissner (1989)

GPS: N 49° 54,962', O 12° 11,241'

Standort: Steinkreuz im Garten des Anwesens "Wilhelm-Maurer-Weg 2", am nord-westlichen Ortsausgang nach Schönfeld.

Größe / Material: 100:100:33 / Granit

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz".

   Nur wenige hundert Meter von der eben beschriebenen Steinkreuzgruppe entfernt in Richtung Schönfeld steht ein besonders massives Kreuz im Garten des Anwesens Josef Thoma, dort, wo der Wilhelm-Maurer-Weg auf die Schönfelder Straße trifft. Auch hier dürfte es sich kaum um den originalen Standort handeln. (Schmeissner 1989)

Äußerst massives, plumpes Kreuz von gedrungener Form. Andeutung eines Malteserkreuzes (sich verbreiternde Balkenenden - v.a. Kopfstück und Stamm), rauhe Oberfläche, ohne Zeichen und Inschriften. Wird als "Schwedenkreuz". Keine Sagen erfragbar. (Schmeissner 1977)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, TIR 57, S.276
Schmeissner, Rainer H. - Steinkreuze um Wiesau / Opf., in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.16 (NF 1), 1989, S.62
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Foto von April 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine