Deutschland Brandenburg Lkr. Elbe-Elster

Friedersdorf / OT von Sonnewalde


Zustand 2012
Foto: Gerlach

Blick zum Standort
Foto: Sommer (2005)

Ansicht von links
Foto: Sommer (2005)

Ansicht von rechts
Foto: Sommer (2005)

Detail Näpfchen
Foto: Sommer (2005)

Zustand 1979
Foto: Sommer

Zeichnung bei
Grosse (1925)

ohne Jahr
Quelle: Archiv BLDAM

Abbildung bei
Jung / Spatz (1917)

PLZ: 03253

GPS: N 51° 41.950', O 13° 34.412'

Standort: An der Weggabelung Brenitz - Zeckerin vor der alten Schule.

Größe / Material: 136:88:35 / grauer Sandstein

Geschichte: Starke Neigung nach hinten: 35cm aus der Senkrechten. Orientierung: NW-SO. (Sommer 2009)

[...] Für Gastwirt Vales war die Geschichte des Steinkreuzes im Dorf sehr interessant. Er wollte wissen, wo der ursprüngliche Standort des inzwischen gegenüber der Gaststätte platzierten Kreuzes war. Von seinem Gastwirt-Vorgänger Rösschen hatte er erfahren, dass dessen Vorfahren mit drei oder vier Pferdegespannen das Kreuz aus dem Wald an den Standort gebracht hätten. Da erinnerten sich Lehrer Karl Cunert (77) aus Kirchhain, der von 1958 bis 1976 in Friedersdorf unterrichtete, und der Kirchenälteste Herbert Deißing (70) vom Hörensagen an einen Standort Kreuzung Schafstrift und Alte Herzberger Straße. An Hand einer alten Karte von Manfred Rothe konnte dann diese Ursprungsstelle für das Steinkreuz ermittelt werden. (Sanders 2007)

Im Ort, an der Wegegablung Brenitz - Zeckerin, vor der alten Schule, neben dem Hydranten. Kopf, Arme und Schaft zur Mitte verjüngt. Zehn Näpfchen auf der Oberseite, Durchmesser 3 bis 14cm. Gefährdung durch Straßenverkehr. Es stand früher an der Gemeindesandgrube bei Brenitz (Marschallek 1944, Lehmann 1925), im Wald an der Kreuzung der Wege Herzberg - Sonnewalde, Friedersdorfer Schaftrift. Früher als Wegweiser benutzt und bemalt. (Neuber / Wetzel 1981)

4. Das Steinkreuz von Friedersdorf bei Sonnewalde (Fig. 3)
stand früher im Walde an der Wegkreuzung Herzberg-Sonnewalde-Friedersdorfer Schaftrift. Gegenwärtig steht es im Dorfe. Es ist ebenfalls aus grauem Granit gemeißelt, 1,60m hoch, im Kreuz 64cm breit. Alle vier Teile sind nach innen verschmälert. Eine Sage ist auch von diesem Kreuze nicht bekannt, und verworrene Andeutungen von Beziehungen zu einem Trebbuser Nonnenkloster fanden keine Bestätigung.1) [...] (Grosse 1925)
1) Die Nachforschung nach einer darauf bezüglichen Sage in Trbus führte auf interessante Mitteilungen in "Riehl und Scheu, Die Mark Brandenburg", S.699. Zur Deutung des Namens Trebbus an dieser Stelle machte ein Wende die Mitteilung, daß Trebbus im örtlich gefärbten Wendisch so viel heiße wie "Dreifuß". In Wörterbüchern ist das nicht bestätigt. In "Der Falsche Waldemar" von Willibald Alexis wird Trebuß als Name eines der Berliner Ratsmannen genannt.

   Viele haben ihren Standort gewechselt, z.T. wiederholt. Das ist der Fall bei dem Kreuz in Friedersdorf Kr. Luckau, das ursprünglich bei der Sandgrube der Gemeinde Brehnitz stand [...] (Lehmann 1925)

   Friedersdorf bei Brehnitz. Sandsteinkreuz am Wege nach Trebbus, an der Ecke des Schulgartens; wird als Wegweiser benutzt. Es stand früher an der Sandgrube der Gemeinde Brehnitz. (Schmidt 1923)

Sage:

Quellen und Literatur:
Jung, W. / Spatz, W. - Die Wegekreuze, in: Die Kunstdenkmäler des Kreises Luckau, 1917, Band V, Teil 1
Mucke, E. - Bausteine zur Heimatkunde des Kreises Luckau, 1918, S.40
Schmidt, Rudolf - Märkische Sühnekreuze (2), in: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine, Nr.1-3, 1923, Sp.32-33
Lehmann, Dr. Rudolf - Steinkreuze und Wüstungen in der Niederlausitz, in: Aus der Vergangenheit der Niederlausitz, Cottbus 1925, S.185
Grosse, Hermann - Von Kreuzsteinen und Steinkreuzen, in: Mitteilungen der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte. 17. Band, Guben 1925/26, erste Hälfte 1925, S.77–82
Scharnweber, R. - Sind die Steinkreuze im Kreise Luckau Sühnekreuze?, in: Heimatkalender für den Kreis Luckau 29. (28.) Jgg. Kirchhain N.-L. 1939, S.76, 77
Marschallek, K.-H. - Urgeschichte des Kreises Luckau (Niederlausitz). Kirchhain N.-L. 1944, S.197, Taf.56f
Saal, Walter - Geschichte der Steinkreuze im Kreis Finsterwalde. Ergänzende Bemerkungen von Walter Saal, Merseburg, in: Finsterwalder Wochenzeitung, 3.Jahrg., Nr.32 vom 9.8.1963, S.4
Neuber, Dietrich / Wetzel, Günter - Steinkreuze und Kreuzsteine: Inventar Bezirk Cottbus, 1982, S.23-24, Nr.16
Petzel, M. / Wetzel, G. - Geschützte Bodendenkmale der Bezirke Potsdam, Cottbus und Frankfurt/O. 1987, Teil 2: Bezirk Cottbus, S.36
Sanders, Mario - In Schicketanz’ Garten Funde aus der Jungsteinzeit entdeckt, in: Lausitzer Rundschau vom 7.12.2007
Ortsakte BLDAM
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Foto von 2005)
Ergänzungen von Detlef Sommer, Wünsdorf (Fotos von 1979 und 2005) und Ullrich Gerlach, Schmannewitz (Foto von 14.07.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine