Waldulm / OT von Kappelrodeck


Blick zum Standort

Perspektive

die andere Seite

Abbildung bei
Losch (1981)

Skizze bei
Zimmermann (1932)

PLZ:

GPS:

Standort: Links der Straße nach Ringelbach unterhalb des Hauses "Weinstraße 95".

Größe / Material: 102:79:17

Geschichte: Links am Ortsausgang nach Ringelbach.
Gestein grobkörnig, hart. Neu aufgestellt in einem Blumenbeet.
Maße: H 97, B 78, T 17, HK 29 bzw. 32, LA 26 bzw. 29, AK 21-24, AA 22-25 bzw. 20-24, AS 23-35.
Form: Leicht asymmetrisches Tatzenkreuz.
Zeichen: In den Balkenenden und in der Vierung sowie auf der Rückseite in der Vierung je ein Rebmesser; in Vierung und Kopf aufrecht, nach rechts gerichtet; in den Armen nach außen liegend, im linken Arm Spitze nach oben, im rechten Spitze nach unten gerichtet.
Datierung: ca. 16.Jh. (Losch 1981)

   Waldulm (Bühl): An der Straße nach Ringelbach, am Ortsausgang. Antoniuskreuz aus Granit. Früher ganz überwuchert. Zeichen fünf Rebmesser; eines hinten, eines vorn in der Vierung, drei vorn in den drei Armen (eingeritzt). Sg. Zwei Bauern haben sich im Streit gegenseitig mit Rebmessern getötet. (1. Schw., 1931, 201; 2. W. Zimmermann, M.H., 1932, 217) M. 115:80:15. (Müller 1938)

   (10) Gefällig in seinen Formen und mit 5 eingeritzten Rebmessern geschmückt - 4 vorn, 1 hinten - steht ein granitenes Steinkreuz in Waldulm an der Straßenwand, dort wo das Verbindungsstück zwischen der unteren Straße nach der Schwend auf die obere Straße zum Ringelbacher Kreuz stößt. Dr. O.A. Müller (Bühl) hat es erstmals unvollständig beschrieben und im Lichtbild gebracht in den "Monatsblättern des Badischen Schwarzwaldvereins" 1931, Nr.11, S.201. Früher kaum sichtbar im Schatten der Wand und der grünen Pflanzenumrahmung, ist es heute freigelegt. Es war so verborgen, daß selbst der Straßenwart nicht mehr wußte, ob es noch dort stünde. Der Form nach ist es ein Antoniuskreuz, h 115, b 78, i 27, r 29, o 30. Der Schaft verbreitert sich von 15cm zu einem 41cm breiten massigen, ungleichseitigen Fuß, der auch seitlich sich verdickt. Eine Messung ist nicht möglich, da das Kreuz mit der Rückseite über 50cm im Hang steckt. Vom 15cm dicken Kopf verdickt es sich auf 17cm unter den Achseln. Die an den Enden 25cm breiten Äste verjüngen sich durch Einschrägung nur der oberen Kanten und der beiden Seiten des Kopfes nach der Mitte. Das Kreuz soll zur Erinnerung an eine Bluttat stehen. "Zei sin mit Rämesser hinterenanderkumme un hen sich higemacht." Auffällig ist die Zahl von 5 Rebmessern, das einzelne auf der Rückseite (das Dr. Müller nicht erwähnt, ist etwas größer als die andern, denen man ansieht, welche Mühe die Ausarbeitung aus dem harten Stein gekostet hat. (Zimmermann 1932)

Sage: Zwei sollen sich gegenseitig mit Rebmessern umgebracht haben. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Zimmermann, Walther - Steinkreuze in der Umgebung von Achern, in: Mein Heimatland, 19, Freiburg/Brs. 1932, S.217, Nr.10
Müller, Otto August - Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau, 25.Heft, 1938, S.178, Nr.147
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.236
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Mai 2012)

Sühnekreuze & Mordsteine