Kappelrodeck (I)


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Detail Einzeichnungen

Detail Steintafel

Abbildung bei
Losch (1981)

Skizze bei
Zimmermann (1932)

PLZ:

GPS:

Standort: Ca. 1,2km nordwestlich vom Ort, südlich der L87 nach Achern an einem Fahrweg.

Größe / Material: 96:75:17 / Buntsandstein

Geschichte: Bennenung laut der vor dem Steinkreuz aufgestellten Steinplatte: "Galgenfeldkreuz". (Ache 05/2012)

Ca. 1,2 km nordwestlich vom Ort, an der Straße nach Achern.
Linkes Armende leicht beschädigt. Auf dem Kopf Kreuzkerbe.
Maße: H 65, B 74, T 17, HK 25,5, LA 27, AK 19, AA 19, AS 20.
Form: Regelmäßig, schlank.
Zeichen: Auf den Balkenenden je ein kleines, nach außen gerichtetes Tatzenkreuz im Relief über der zurückgearbeiteten Balkenfläche. Die Kreuze sind etwas unterschiedlich und unregelmäßig ausgeführt. Kreuzmitte und Schaft sowie Kopfansatz des rechten Armes zeigen das volle Tiefenprofil. In der Kreuzmitte nach rechts gerichtete Pflugschar eingerillt.
Flurname: "Galgenfeld".
Datierung: ca. 16.Jh. (Losch 1981)

   Kappelrodeck (Bühl): 62. Im Winkel zwischen Landstraße Oberachern - Kappelrodeck und Feldweg (wohl alter Weg nach Waldulm). Gewann "Galgenfeld". Gut erhalten, nach vorn geneigt. Zeichen: Im erhöhten Mittelfeld Pflugeisen (eingeritzt); auf den Kreuzarmen: Kreuzchen (plastisch); auf dem Kopf: Kreuzchen (eingeritzt). Sg. Im Dreißigjährigen Krieg war hier der Richtplatz. Adventskinder verirren sich dort oder sehen Hunde und Katzen. (W. Zimmermann, M. H., 1932, 217.) M. 78:75:18. (Müller 1938)

   (8) Reicher im Schmuck zeigt sich das Kreuz aus rotem Sandstein im Galgenfeld zwischen Oberachern und Kappelrodeck, das leicht nach vorn geneigt aus einem Querrain aufragt. Das erhöhte Mittelfeld trägt eine eingeritzte Pflugschar. Die Kreuzarme sind mit erhöhten kleinen Kreuzen verziert. Die Maße sind: h 78, b 74, l r o 26, d 20, t 18 (Kopf und Arme 14-16) cm. Das Volk erzählt sich: "Do solle se im drißigjährige Krieg ufghenkt worre si. Un wenn Lit, wu in der Adventszit gebore sin, dert nookomme sin, nor hen se sich verirrt oder hen Gschtalte gsähne, Hund un au Katze." (Zimmermann 1932)

Sage: "Do solle se im drißigjährige Krieg ufghenkt worre si. Un wenn Lit, wu in der Adventszit gebore sin, dert nookomme sin, nor hen se sich verirrt oder hen Gschtalte gsähne, Hund un au Katze." (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Zimmermann, Walther - Steinkreuze in der Umgebung von Achern, in: Mein Heimatland, 19, Freiburg/Brs. 1932, S.217, Nr.8
Müller, Otto August - Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau, 25.Heft, 1938, S.167-168, Nr.62
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.51
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.235
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Mai 2012)



Kappelrodeck (II)


Blick zum Standort

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Abbildung bei
Losch (1981)

Skizze bei
Zimmermann (1932)

GPS:

Standort: Südlichwestlich des Ortes, etwa 100m westlich vom Waidhof und nördlich unterhalb des Häselhofes, am nördlichen Rand des Fahrweges nach Waldulm.

Größe / Material: 59(80 mit Sockel):47:26-28 / Buntsandstein

Geschichte: Benennung: "Schloßhansekriz". Losch (1981) erkennt auf den Balkenenden die Jahreszahl 1619, Müller (1938) und Zimmermann (1932) geben die Jahreszahl 1610 an.

Am alten Weg nach Waldulm, ca. 100m westlich vom Schloßbauernhof, ca. 100m nördlich vom Haselhof.
Rechte vordere Ecke am Kopf beschädigt. Schaftende mit Zement repariert und auf Sockel gesetzt.
Maße: H 60, B 47, T 16, HK 21, LA 15, AK 16,5, AA 16, AS 16.
Form: Zierlich; Kopfhöhe betont. Kanten um 3-4cm abgefast.
Zeichen: In der Kreuzmitte ein Wappenschild im Relief, darauf - ebenfalls im Relief - eine Pflugschar, nach oben gerichtet, darunter ein Rebmesser, aufrecht, nach links zeigend; rechts und links vom Rebmesser je ein Sechsstern.
Inschrift: In den Armen eingerillt die Jahreszahl 1619 in zwei getrennten Zifferngruppen.
Benennung: "Schloßhansekriz". (Losch 1981)

   Kappelrodeck (Bühl): 63. Am alten Weg nach Waldulm (heute Feldweg) beim Schloßbauernhof, im Gewann "bi dem Häselhof", auf der Böschung. Sehr schön gearbeitet, gut erhalten. Auf erhabenem Schild: Pflugeisen, Rebmesser und zwei Sechssterne (plastisch); auf Querbalken 1610. Sg. a) Mann hat Pflug gestohlen, wurde gehenkt. b) Fremder Wanderer von Fremden erschlagen. (W. Zimmermann, M. H., 1932, 217.) M. 57:47:15. (Müller 1938)

   (9) Kunstfertigkeit erforderte auch das schöne, stark verwitterte Sandsteinkreuz aus dem Jahre 1610 zwischen Kappelrodeck und Waldulm rechts an der Böschung des Hohlweges hinter dem Schloßbauer. Die abgeschrägten Kanten und das erhabene schöngeschweifte Wappenschild mit Pflugschar über einem von zwei Sternen gefeiteten Rebmesser, die ihrerseits erhöht ausgemeißelt sind, machen das Kreuz zum schönsten in der Umgebung Acherns. Maße: h 57, b 47, l r 14, o 20, d 15-16, t 15-16. Das Wappen ist 23cm hoch, 18cm breit. Nach den soll hier ein Mann, der einen Pflug gestohlen hat, gehenkt worden sein; nach anderen wurde hier ein fremder durchgehender Mann von andern Fremden erschlagen. (Zimmermann 1932)

Sage: 1. Ein Pflugdieb sei dort aufgehängt worden.
2. Ein Fuhrwerkunglück sei dort geschehen oder ein Raubmord nach einem Ochsenverkauf.
3. Ein Fremder soll dort erschlagen worden sein.
4. Ein Italiener und ein Deutscher, beide Sägewerksarbeiter, sollen Streit wegen des Zahltags bekommen haben. Der Italiener habe den Deutschen an dieser Stelle erschlagen. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Zimmermann, Walther - Steinkreuze in der Umgebung von Achern, in: Mein Heimatland, 19, Freiburg/Brs. 1932, S.217, Nr.8
Müller, Otto August - Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau, 25.Heft, 1938, S.168, Nr.63
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.51
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.235-236
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Mai 2012)

Sühnekreuze & Mordsteine