Deutschland Niedersachsen Lkr. Goslar

Hohegeiß


Blick zum Standort

die andere Seite

Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Skizze bei
Hoffmann (1935)

PLZ: 38700

GPS: N 51° 39,748', O 10° 40,080'

Standort: Am Kapellenberg an der Straße von Zorge nach Braunlage.

Größe / Material: 78:64:24 / Kalkstein

Geschichte: Auf der Erläuterungstafel vom Museumsverein Hohegeiß ist zu lesen:
Das Steinkreuz, über dessen Geschichte und Bedeutung es keine schriftlichen Unterlagen gibt, gehört zu den Kreuzen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert, die zum Gedenken an ein Verbrechen oder einen Unfall aufgestellt wurden.
Weniger wahrscheinlich ist die Deutung als Pestkreuz oder als Kreuz zur Erinnerung an eine frühere Kapelle oberhalb von hier "Auf dem Berge".
Die Jahreszahl 1350 ist vermutlich erst im 19. Jahrhundert eingehauen worden. Auf der Rückseite steht die Zahl 1847; damals wurde die am Kreuz vorbefführende Lange Straße bis Zorge verlängert und als Landstraße ausgebaut.

Es soll unweit der Stelle einer eghemaligen Kapelle stehen. Beim Bau der Straße nach Zorge - 1847 - soll nach einem Bericht von Hühne Schutt vom Kapellenberg geholt worden sein. Dabei habe man das Kreuz vom ehemaligen Kirchhof genommen, es aber dann an seinem jetzigen Platz aufgestellt. Die Jahreszahl 1350 auf der Vorderseite ist später eingehauen worden. Ihre Bedeutung ist nicht bekannt. Die Jahreszahl 1847 auf der Rückseite erinnert an den Straßenbau. Das Kreuz wird Mordkreuz oder auch Pestkreuz genannt. (Müller / Baumann 1988)

[...] Unter dem Volke geht die Sage, wo sie stehen [die Steinkreuze], habe der h. Bonifatius gepredigt. Am meisten ist mir eins aufgefallen, welches bei Hohegeiß auf dem Harze an der Chaussee steht und die Jahreszahl 1350 trägt. Hier stand einst eine Kapelle, wovon das Fundament noch zu sehen ist. Im J. 1350 soll diese neu aufgebaut und zur Erinnerung daran jener Kreuzstein gesetzt worden sein. Nach einer anderen Meinung liegt da ein Abt begraben. Die Kapelle zu Hohegeiß gehörte dem Kloster Walckenried und war die bekannteste unter den von dem berühmten Konvent auf dem Harze erbauten. Sie hieß die hohe Kapelle auf dem Jungfer-Marien-Berg (Mons S. Mariae Virgnis ad peregrinos) und schon 1257 wird ihrer gedacht. Als in der folgenden Zeit die Gegend wegen Raub und Mord unzugänglich wurde, verfiel die Kapelle, bis sie 1404 glänzend wiederhergestellt ward. (Waldmann 1857)

Sage: 1. Als das Kreuz von seinem alten Standort (Kirchhof) genommen wurde, lärmten nachts die Kirchenglocken.
2.Hier stand einst eine Kapelle, wovon das Fundament noch zu sehen ist. Im J. 1350 soll diese neu aufgebaut und zur Erinnerung daran jener Kreuzstein gesetzt worden sein.
3. Nach einer anderen Meinung liegt da ein Abt begraben.

Quellen und Literatur:
Waldmann, Heinrich Maria - Über den thüringischen Gott Stuffo. Eine Untersuchung der ältern Geschichte des Hülfensberges, eines berühmten Wallfahrtsortes im Eichsfelde. Heiligenstadt 1857, S.96-97 und 99 ff. Nach einer maschinenschriftliche Kopie von Walter Saal.
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.47
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4330.1
Ergänzungen und aktuelle Aufnahmen von Ute Fuhrmann / Rainer Vogt, Thale (Fotos von Januar 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine