Deutschland Niedersachsen Lkr. Schaumburg

Rinteln (I)


Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Zeichnung bei
Hoffmann
(1935)

Zeichnung bei
Viebrock (1908)

PLZ: 31737

GPS:

Standort: Ecke Bruchwiesenweg / Detmolder Straße.

Größe / Material: 68:66:24 / Sandstein

Geschichte: Auf der Vorderseite ist ein 36:36cm messendes Tatzenkreuz eingerillt, Die Rückseite zeigt, in einem von einer eumlaufenden Randrille begrenzten Feld, erhaben auf vertieftem Grund ein 39:39cm messendes Tatzenkreuz, welches schmalere Balken hat und auf einem Stab, einem Vortragekreuz ähnlich, steht.

Im südlichen Stadtteil, im Garten des hauses Bruchwiesenweg 1 (Ecke Lemgoer Straße) dicht am nordseitigen Zaun. Beim Bau des Hauses, im Jahre 1912, stand der Kreuzstein nur wenige Meter vom heutigen Platz entfernt.
Der oben gerundete und dort Wetzflächen aufweisende Kreuzstein steht mit gut einem Drittel der Gesamthöhe im Erdreich. Auf der Vorderseite ist ein 36/36 messendes Tatzenkreuz eingerillt. Die Rückseite zeigt, in einem von einer umlaufenden Randleiste begrenzten Feld, erhaben auf vertieftem Grund ein 39/39 messendes Tatzenkreuz, welches schmalere Balken hat und auf einem Stab, einem Vortragekreuz ähnlich, steht. (Müller / Baumann 1988)

   Bei den letzten Häusern der Stadt Rinteln (Weser) steht rechts an der Landstraße nach Möllenbeck auf der T. VIII, 57 abgebildete Kreuzstein. Auf einer Seite ist ein gleicharmiges Kreuz in geschweiften Linien eingehauen, auf der anderen ein auf langem Fuße stehendes und von einem umlaufenden Randbande umgebenes Kreuz auf vertieftem Grunde.
   Sage: Ein französischer Offizier soll hier gefallen sein. (Hoffmann 1935)

   Einer jüngeren Zeit gehört der Denkstein an der Landstraße von Rinteln nach dem Kloster Müllenbeck an. Er zeigt auf beiden Seiten ein einfaches Kreuz. Die Leute wissen von ihm nur zu erzählen, dass dort ein französischer Offizier begraben sei. (Viebrock 1908)

Sage: Es soll der Grabstein für einen in einer Schlacht bei Rinteln gefallenen französischen Offizier sein.

Quellen und Literatur:
Viehbrock, Hans - Kreuzsteine in Niedersachsen I, in: Niedersachsen, 13.Jg., 1907/1908, Nr.13, 1908, S.237
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.4, 25
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3820.1
recherchiert und bebildert von Andreas Martin



Rinteln (II)


Perspektive

Detail Inschrift

Erläuterungstafel

GPS: N 52° 11,391', O 9° 5,347'

Standort: Strasse "Am alten Hafen" Ecke "Am Bären", östliche Richtung über den Pioniersteg, 200m an einem Sportplatz.

Größe / Material: 158:58:25 / Wesersandstein

Geschichte: Eine Tafel klärt über die Bedeutung des Steines auf:
Hier, auf dem städtischen Heinekamp, wurde am 4.Februar 1837 Johann Heinrich Seidenfaden aus Obernkirchen enthauptet. Seidenfaden war 1830 wegen Beihilfe zum Mord verurteilt worden, dann aber aus dem Gefängnis in Rinteln geflohen. Erst 1835 wurde er als niederländischer Soldat im Hafen von Paramaribo (Surinam) wiedererkannt und zurück nach Rinteln gebracht. Die unter skandalhaften Begleitumständen vollzogene öffentliche Hinrichtung war die letzte dieser Art im Wesergebiet.
Das Denkmal ist seinem Errichtungsgrund nach vergleichbar mit dem im thüringischen Aspach, im niedersächsichen Zellerfeld und Bremen.
Die Rille im Stein ist 4cm tief und 4cm breit und geht um den gesamten Stein.

Sage:

Quellen und Literatur:
Wer war Seidenfaden?, auf: obernkirchen-info.de
Zeitungsberichte über den Kriminalfall "Seidenfaden", auf: obernkirchen-info.de
recherchiert und bebildert von Gunter Marx, Löhne (Fotos von Juni 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine