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Hertigswalde / OT von Sebnitz


Blick zum Standort

die andere Seite

seitliche Ansicht

Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

Abbildung bei
Kuhfahl (1914/1928)

PLZ: 01855

GPS: N 50° 57,590', O 14° 17,598'

Standort: In der Mitte der Ortschaft an der durchgehenden Hauptstraße im Garten des Grundstückes Nr.55

Größe / Material: 94:40:24 / Sandstein

Geschichte: Steinkreuz in leichter Malteserform dessen einer Arm fehlt. Der Fuß verbreitert sich nach unten. Der noch vorhandene Arm weißt an einer Seite zum Schaft Spuren einer versuchten gewaltsamen Entfernung auf. Auch lässt seine jetzige Größe und sein Aussehen einen Abschlag am seinem Ende vermuten. Bei der Entfernung des nicht mehr vorhandenen Armes wurde der Schaft in Mitleidenschaft gezogen, so dass im Schaft eine Einbuchtung entstand. Am Kopf und am Schaft Näpfchenbildung, ansonsten nur mäßige Oberflächenverwitterung. Das Steinkreuz soll in der Vergangenheit aus Sicherheitsgründen hierher versetzt worden sein. (Torke 1983). Von dieser Umsetzung war der jetzigen Haus-Grundstücksbesitzerin, die schon viele Jahrzehnte hier wohnte, allerdings nichts bekannt. Das Kreuz hätte schon immer an seinem jetzigen Platz gestanden. Erzählungen über das Kreuz kannte sie nicht.

[...] Jede Veränderung an den Steinkreuzen, sowohl an ihnen selbst als auch hinsichtlich des Standortes, darf, wenn überhaupt, nur mit Zustimmung der verantwortlichen Stellen erfolgen. Veränderungen können nur dann akzeptiert werden, wenn sie zur Erhaltung und Sicherung der Kreuze unbedingt erforderlich sind. Mitunter sind Umsetzungen von Steinkreuzen notwendig, weil ihr Verbleib am bisherigen Standort durch Straßenbau o.ä. nicht möglich ist. Solches erfolgte beispielsweise mit den Steinkreuzen in Wünschendorf, in Hertigswalde bei Sebnitz und in Breitenau. (Torke 1983)

In der Ortsmitte, 5,50 m nördlich an der Dorfstraße, östlich der Schule, westsüdwestlich vom Haus Nr. 66, im Vorgarten. Benennung: "Schwedenkreuz". Kopf und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, verbliebener Arm gerade und verhältnismäßig kurz, Kanten leicht gerundet. Auf dem Scheitel des Kopfes Näpfchen, an der SW-Seite des Armansatzes des SO-Armes tiefe senkrechte Rille. NW-Arm alt abgeschlagen, SO-Arm zum Teil glatt abgeschliffen, geringe alte Abschläge am Körper, allgemeine Verwitterungserscheinungen. Meiche widerlegt die Annahme des Gewährsmanns von Kuhfahl, daß das Kreuz eine Pilgerstation aus vorreformatischer Zeit gewesen sei. Auch der Name kann für die Bedeutung nicht zutreffend sein, da die ursprüngliche Form auf ältere Entstehung deutet. (Müller / Quietzsch 1977)

Im oberen Ortsteile gegenüber der Schmiede. (Kuhfahl 1914)

Sage: 1. Das Kreuz soll in vorreformatorischer Zeit eine Pilgerstation gewesen sein.
2. Hier soll ein Ziegenbock spuken.

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Band IV, Heft 6, 1914, Nr.84
Meiche, Alfred - Zur Steinkreuzforschung, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Band 40, 1919, S.196
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.101, S.189
Meiche, Alfred - Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete, 2.Aufl., Dresden 1929, S.30
Müller, Gerhard - Die alten Steinkreuze, in: Heimat, 8.Jg., Pirna 1933, Nr.9/10, S.79
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.111
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.283-285
Torke, Horst - Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächischer Schweiz, 1983, S.81
recherchiert und bebildert von Jost Häffner, Erfurt (Fotos von November 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine