Deutschland Sachsen Niederschlesischer Oberlausitzkreis

Schleife (I)


Blick zum Standort
Foto: Sommer (1979)

Zustand 1979
Foto: Sommer

Abbildung bei
Herr (1929)

PLZ: 02959

GPS: N 51° 32.607', O 14° 32.279'

Standort: Bei Weißwasser. Vor der Südwand des Kirchturmes.

Größe / Material: 123:55:21 / Granit

Geschichte: Beide Kreuze standen 1979 direkt vor der Wand. Jetzt stehen sie mit deutlichem Abstand vor der Südwand des Kirchturmes.

Kopf und Schaft zur Kreuzung verjüngt. Arme kurz und gleichstark. Einzeichnung: Spieß mit Spitze nach oben, Länge: mindestens 120cm, Spitze: 39cm, Knebelbreite: 14cm, Schaftdicke: 6cm. Am Kopf alt beschädigt; unter den Armen ist der Schaft alt abgebrochen (nach oder bei der Umsetzung). Das Kreuz stand früher nahe dem Bahnhof auf dem Acker.
Ursprünglich drei Kreuze; Zwei Generale sollen in einem Krieg des 13.Jahrhundert erschossen (!!) worden sein. Nich Lysina, sondern ein Bauer soll, von Franzosen gezwungen, zu Anfang des 19.Jahrhunderts das Kreuz fortgeschleppt haben (vgl. Mulkwitz). (Neuber / Wetzel 1981)

   12. Schleife. (Hellmich S.31, Lutsch S.776, Heimatbuch S.179). Zwei Kreuze nahe dem Bahnhof auf dem Acker. Material: Granit. Maße = 90:68:15 und 90:56:20. Beide mit Schwert. Nach W. v. Schulenburg ist es wahrscheinlich, daß die Kreuze schon ums Jahr 1000 gesetzt worden sind, als Zeichen für die Einführung des Christentums. Ursprünglich waren es drei Kreuze (vergl. Mulkwitz), die wohl eine Erinnerung an Golgatha darstellen sollten. Vielleicht war der Standort eine alte Kultusstätte der ersten wendischen Christen. Eine Ortssage erzählt auch von zwei Generälen, die hier in einem Kriege des 13.Jahrhunderts erschossen worden seien. Eines der Kreuze soll früher eine Inschrift in lateinischen Buchstaben getragen haben. Berichtet wird ferner, daß nicht der starke Lysina das eine Kreuz fortgetragen habe, sondern daß die Franzosen zu Anfang des 19.Jahrhunderts einen Bauern, der ihnen den Weg zeigen sollte, gezwungen haben, das dritte Kreuz auf dem Rücken fortzuschleppen. (Sagenbuch d.K. Rothenburg S.15.)
An der Innenseite des Toreinganges zur Kirche ein Halseisen in 114cm Höhe. (Herr 1929)

Sage: Am Wege von Rohne nach Schleife stehen zwei Steinkreuze seitwärts auf dem Felde. Den dritten Stein hat ein starker Mann bis nach Mulkwitz getragen; da liegt er noch über einem Graben. Auch diese Steine sind versetzt worden. Es sind Generäle (drei Exzellenzen erschossen) im Kriege gefallen und sollen da begraben liegen. Zum Andenken sind die Steinkreuze gesetzt worden. Auf einem befand sich früher eine Inschrift mit lateinischen Buchstaben.

Quellen und Literatur:
Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechtes in Schlesien, Steinkreuze, Bildstöcke, Staupsäulen, Galgen, Gerichtstische. Liegnitz 1923, S.31
Herr, Dr. Oskar - Steine am Wege, 1929, S.13
Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechts, in: Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde, Band 31-32, Breslau 1930/31, S.203
Steller, Walther - Steinkreuze und Erinnerungsmale in Niederschlesien, Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde, 34. Band, 1934, S.167
Neuber, Dietrich / Wetzel, Günter - Steinkreuze und Kreuzsteine: Inventar Bezirk Cottbus, 1982, S.58, Nr.77
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Foto von 2005)
Ergänzungen von Detlef Sommer, Wünsdorf (Fotos von 1979)



Schleife (II)


Zustand 1979
Foto: Sommer

Standort: Bei dem anderen Kreuz.

Größe / Material: 122:68:15 / Granit

Geschichte: Kopf nur schwach, Arme und Schaft deutlich zur Kreuzung verjüngt. Westlicher Arm abgebrochen.

Sage: Als mal Horns Großeltern zwischen 11 und 12 Uhr nachts mit einer Kuh nach Schleife trieben, trafen sie unweit der beiden Steinkreuze, etwa 150 Schritt entfernt von dem Wege zwischen Mühlrose und Schleife die Gestalt eines großen Menschen, wohl an zehn Fuß hoch. Der hatte einen großen Quersack über die Schulter hängen, den schob er bald vorn bald hinten zur Erde, als wollte er etwas aus einem Ende ins andere schütten. Auch die Kuh wollte nicht vorbei, aber sie trieben sie mit Gewalt weiter und sahen sich nicht weiter um.

Quellen und Literatur:
Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechtes in Schlesien, Steinkreuze, Bildstöcke, Staupsäulen, Galgen, Gerichtstische. Liegnitz 1923, S.31
Herr, Dr. Oskar - Steine am Wege, 1929, S.13
Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechts, in: Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde, Band 31-32, Breslau 1930/31, S.203
Steller, Walther - Steinkreuze und Erinnerungsmale in Niederschlesien, Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde, 34. Band, 1934, S.167
Neuber, Dietrich / Wetzel, Günter - Steinkreuze und Kreuzsteine: Inventar Bezirk Cottbus, 1982, S.59, Nr.78
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Foto von 2005)
Ergänzungen von Detlef Sommer, Wünsdorf (Fotos von 1979)


Sühnekreuze & Mordsteine