Deutschland
Thüringen
Lkr. Hildburghausen
Zollbrück / OT von Kloster Veßra
PLZ:
98660
GPS:
Standort:
Etwa 500m nordöstlich des Ortes bzw. der
Straßenbrücke über die Schleuse, 17m nordwestlich der Straße nach Rappelsdorf und 6m östlich der Schleuse, etwa 50m nordöstlich
der Stelle, wo die Schleuse ganz dicht an die Straße heranführt.
Größe / Material:
83:43:19 / Grauer Sandstein
Geschichte:
Laut Hinweis des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie
befindet sich dieses Steinkreuz, entgegen der Angabe von Störzner (1988), auf der Gemarkung Rappelsdorf / OT von Schleusingen.
(Baltes 07/2008)
Wird hier "Mönchsstein" genannt. Malteser-Kreuzform. Ostseite,
eingeritzt im Kopf: H. Darunter, eingeritzt im Kreuzungsfeld: 4. Auf dem Scheitel des südlichen Armes eingeritzt:
1783. Auf dem Scheitel des Kopfes linear eingeritzt: Gleicharmiges Kreuzchen. Näpfchenartige
Aushöhlung an der südlichen Seitenfläche des Kopfes. (Störzner 1988)
Sage:
1. Die Sage weiß zu berichten, dass es der "Mönchsstein" wäre, den ein Veßraer
Mönch vom Kloster bis hier her getragen habe, um sein Kloster in den Besitz des Landes zu bringen, das der Henneberger Graf dem
Kloster versprochen habe, wenn ein Mönch den Stein bis an das Ende seiner Kräfte trage.
2. Der Mönch soll den Stein zur Buße habe tragen müssen.
3. Wenn man von Veßra das Thal aufwärts geht, so findet man in der Nähe der Zollbrücke unterhalb Rappelsdorf auf einer Wiese einen mächtigen großen Stein,
den das Volk den Mönchstein nennt. Ein Mönch aus dem Kloster Veßra soll diesen zur Buße bis an diese Stelle fast eine Stunde Wegs auf seinen Achseln getragen
und dadurch zugleich das Klostergebiet bis an diesen Stein erweitert haben. Der Geschichtsschreiber Junker führte in seiner Handschrift "Ehre der gefürsteten Grafschaft
Henneberg" an, dass der Mönch sich bei der Erbauung des Klosters erboten, den großen Stein eine merkliche Weite zu tragen, mit der Bedingung, dass Graf Gotebaldus
dem Kloster so viele Wiesen als weit er den Stein trage, schenken sollte. Dann habe er den Stein vom Kloster eine gute Stunde Wegs bis auf die Wiesen unterm Dorfe
Rappelsdorf getragen und sei dann todt niedergefallen. (Witzschel 1878)
Quellen und Literatur:
• Witzschel, August - Der Mönchsstein bei Veßra, in: Sagen, Sitten und Gebräuche aus Thüringen, Wien 1878, S.146, Nr.182
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.64, Nr.427
• Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.38 (Suhl)
• recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel
• Ergänzungen von Ulrich Baltes, Suhl und Manfred Beck, Wutha-Farnroda