Deutschland Bayern Lkr. Forchheim

Ebersbach / OT von Neukirchen am Brand


Blick zum Standort

Abbildung bei
Rühl (1999)

Abbildung bei
Hühnermann (1915)

PLZ: 91077

GPS: N 49° 37,693', O 11° 9,244'

Standort: Nordwest­lich des Ortes rechts des Weges nach Langensendelbach neben dem hohen Eisenkruzifix von 1899.

Größe / Material: 154:121:34 / Doggersandstein

Geschichte: Das Steinkreuz ist auf der aktuellen Aufnahme, wie auch auf der Abbildung bei Rühl (1999) mit Blumen bzw. einem Topf zur Aufnahme einer Einpflanzung geschmückt. Ein Hinweis auf den Volksbrauch des Blumenopfers an diesem Steinkreuz.

Im Kreuzungsfeld frontseitig Kreuz (H 20, B 16cm) eingetieft; rückseitig drei runde Näpfchen und Wetzrillen. Auf der Rückseite des rechten Armes IHS eingerillt. - Die Mörtelfüllung der Flickstelle (bereits vor 1915 vorhanden) zwischen Kopf und Kreuzungsfeld des leicht nach vorne geneigten Steinkreuzes ist rissig. (Rühl 1999)

   Steinkreuz, ¾km westlich bei Ebersbach, an der Fahrwegteilung Marloffstein-Langensendelbach, auf einem Rasenzwickel bei einem modernen Flurkreuz. Höhe 1,55m, Armlänge 1,15m, Stärke 0,28x0,43m. Die Erhaltung kann als eine gute bezeichnet werden. Das Material ist Keupersandstein. Die Form ist ähnlich der des lateinischen Kreuzes. Auf der Rückseite befinden sich Vertiefungen derart, wie sie manchmal Mauern und Türme befestigter Orte aufweisen und aufprallenden Kugeln zugeschrieben werden. Möglich ist, daß hier die gleiche Ursache zugrunde liegt oder daß es Verwitterungserzeugnisse sind. Am rechten Arm ist ein H eingehauen, wenn nicht ursprünglich, so doch schon, dem verwitterten Rändern nach zu schließen, sehr lange angebracht. Die Stirnseite des gleichen Armes trägt ein kleines Kreuz. Am oberen Stammteil sind Reste einer Inschrift bemerkbar, davon ist noch lesbar 1 ? H. ? ? Dieses Stück war einmal abgebrochen, ist aber tadellos aufgesetzt worden. Eine besondere Bezeichnung führt der Stein nicht; außer der üblichen Meinung, daß jemand hier erschlagen wurde, ist uns eine Sage o.dgl. nicht bekannt geworden. In der Umgebung des Denkmals befinden sich eine Anzahl sehr alter Eichen. (Hühnermann 1915)

Sage: Eine besondere Bezeichnung führt der Stein nicht; außer der üblichen Meinung, daß jemand hier erschlagen wurde, ist uns eine Sage o. dgl. nicht bekannt geworden. Kaupert (1949) dagegen schreibt, daß hier jemand beim Streit um einen Kartoffelbrei erschlagen worden sei. Von anderer Seite wird es als Schwedenkreuz bezeichnet, das die Ruhestätte eines erschlagenen Schweden anzeigt. (Rühl 1999)

Quellen und Literatur:
Hühnermann, W. - Oberfränkische Flurdenkmäler. 2. Steinkreuze im südlichen Oberfranken, in: Heimatbilder aus Oberfranken. Volkskundliche Vierteljahresschrift, 3.Jg., 1915, Heft 1-4, S.162
Kaupert, Johann Max - Im Banne des Hetzlas. Ein Heimatbuch vom Berg und seiner Umgebung mit besonderer Berücksichtigung von Neuenkirchen a.Br. und Hetzles. Schreibmaschinenmanuskript, 1949. 1987 als unveränderter Druck erschienen, hrgg. von der Marktbücherei Neunkirchen a.Br., S.293
Rühl, Werner - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Forchheim, Forchheim 1999, Nr.54, S.114-115
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine