Deutschland Bayern Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz

Pavelsbach (I) / OT von Postbauer-Heng


die andere Seite

Perspektive

Abbildung bei
Schmeissner (1986)

Abbildung bei
Schmeissner (1977)

PLZ: 92353

GPS: N 49° 16,018', O 11° 20,074'

Standort: Westlicher Ortsausgang, an der Straße nach Seligenporten.

Größe / Material: 110:65:29 / Keupersandstein

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz" / "Raubaus-" und "Raubeinsteine" (zusammen mit Pavelsbach II und III). Kopf- und Armenden stark abgerundet. Im Kreuzungsfeld eine nach oben gerichtete Pflugschar im Relief. Mehrere senkrechte Ausschürfungen bzw. Näpfchen auf der Ansichtsseite.

Abb. 51 Pavelsbach (Gde. Postbauer-Heng). Mittelalterliches Steinkreuz aus Keupersandstein am Weg nach Seligenporten (Markt Pyrbaum). Im Volksmund 'Schwedenkreuz', das die Hinrichtungsstätte eines schwedischen Soldaten kennzeichnen soll. - In Pavelsbach sind von den ursprünglich vier Kreuzen noch drei vorhanden. Sie könnten eine Asylstätte bezeichnet haben, denn eine alte volkstümliche Überlieferung bezeichnet sie paradoxerweise als "Raubaus- und Raubeinsteine". Diese seltsame Bezeichnung bedeutete nichts anderes, als daß ein Übeltäter nur bis zu diesen Kreuzen verfolgt werden konnte. (Schmeissner 1986)

I. Steinkreuz an der Gemeindeverbindungsstraße Pavelsbach-Seligenporten etwa 300m nw des Ortes, bei einem Feldkreuz.
II. 110 - 65 - 29, Keupersandstein.
III. Das Oberteil hat die Form des Eisernen Kreuzes. Eingemeißelte, nach üben gerichtete Pflugschar.
IV. Im Volksmund "Schwedenkreuz", das die Hinrichtungsstätte (!) eines schwedischen Soldaten kennzeichnen soll.- "Raubaus-", "Raubeinstein". (Schmeissner 1977)

Sage: 1. Das Steinkreuz soll die Hinrichtungsstätte eines schwedischen Soldaten kennzeichnen.
2. Die Oberpfälzer Steinkreuze bei Pavelsbach könnten eine Freistatt dargestellt haben, denn der Übeltäter durfte nur bis zu diesen Kreuzen verfolgt werden.

Quellen und Literatur:
Speier, K. - Die alten Steinkreuze im B.A. Neumarkt, in: Das Steinkreuz, 5.Jg., 1937, Heft 1/2, S.22
Lehmeier, F. - Steinkreuze, Zeugen mittelalterlicher Justiz, in: Die Oberpfalz. Eine Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, Nr.45, 1957, S.91-92
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, NM 26, S.168
Schmeissner, Rainer H. - Oberpfälzer Flurdenkmäler, in: Steinkreuzforschung, Nr.4, 1986, S.206 u.Abb.51
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 20.08.2012)



Pavelsbach (II) / OT von Postbauer-Heng


Blick zum Standort

Perspektive

GPS: N 49° 16,411', O 11° 20,658'

Standort: Nördlicher Ortsausgang in Richtung Postbauer-Heng auf einer Anhöhe, etwa 20 Meter von der Straße entfernt.

Größe / Material: 105:95:25 / Keupersandstein

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz" / "Raubaus-" und "Raubeinsteine" (zusammen mit Pavelsbach I und III).

I. Steinkreuz an der Gemeindeverbindungsstraße Pavelsbach - (Am Esper) - Heng, ca. 1100m vom Ortsausgang von Pavelsbach, 20m von der ö Straßenseite entfernt, s von St. Cäcilia.
II. 105 - 95 - 25, Keupersandstein.
III. Etwas verbreiterter Fuß, ein Querbalken leicht verstümmelt, sonst relativ gut erhalten. Keine erkennbaren Zeichen.
IV. Im Uolksmund "Schwedenkreuz". Diese Bezeichnung befindet sich auch auf den meisten einschlägigen Karten.- Dieses Kreuz, wie NM 26, soll eine Art Asyl dargestellt haben: "Raubaus-" bzw. "Raubeinstein", vgl. S.113 in dieser Schrift.
Der ursprüngliche Standort befand sich ca. 650m n Pavelsbach rechts der Straße nach Seligenporten/Heng, vor der Abzweigung nach St.Cäcilia. Bei Flurbereinigungsarbeiten mußte dieses guterhaltene Steinkreuz von dem Platz entfernt werden (1972). Lange Zeit lag es auf der Wiese gegenüber. Am 18.7.1973 konnte der Stein auf Initiative der DSF wieder aufgestellt werden, allerdings 250m n des ursprünglichen Standortes (Mitt. von F. Seitz, Nürnberg, vom 30.7.1973). (Schmeissner 1977)

Sage: Die Oberpfälzer Steinkreuze bei Pavelsbach könnten eine Freistatt dargestellt haben, denn der Übeltäter durfte nur bis zu diesen Kreuzen verfolgt werden.

Quellen und Literatur:
Speier, K. - Die alten Steinkreuze im B.A. Neumarkt, in: Das Steinkreuz, 5.Jg., 1937, Heft 1/2, S.22
Lehmeier, F. - Steinkreuze, Zeugen mittelalterlicher Justiz, in: Die Oberpfalz. Eine Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, Nr.45, 1957, S.91-92
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, NM 27, S.168, 113
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 20.08.2012)



Pavelsbach (III) / OT von Postbauer-Heng


Blick zum Standort

die andere Seite

Zustand 2005

GPS: N 49° 15,497', O 11° 21,156'

Standort: An der Straße nach Berngau, etwa 5m von der Straße entfernt.

Größe / Material: 140:130:36 / dolomit. Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Raubaus-" und "Raubeinsteine" (zusammen mit Pavelsbach I und II).

I. Steinkreuz an der alten Gemeindegrenze Dippenricht im Flurteil "Gemeindeschlag", etwa 1km sö Pavelsbach und 400m nö der Straße nach Berngau, am s Waldrand.
II. 140 - 130 - 36, dolomit. Kalkstein.
III. Sehr schönes, wuchtiges Kreuz, ohne Zeichen. Gut erhalten.
IV. "Raubaus-", Raubeinstein. (Schmeissner 1977)

Wandert man nun von Pavelsbach südlich auf der Straße nach Berngau weiter, so gelangt man nach ca. 1km von Pavelsbach entfernt an ein Feldkreuz rechts der Straße. Geht man von diesem Feldkreuz links der Straße 0,3km in östlicher Richtung, so kommt man wieder an ein sehr schönes, großes Steinkreuz. Das Material ist auffallenderweise dolomitischer Kalk, obgleich in nächster Nähe weißer, grobkörniger Keupersandstein in Menge vorhanden gewesen wäre. Es sollte dadurch jedenfalls die Sühne der Bluttat besonders erschwert werden. 148cm hoch, 130cm breit, 40cm stark. Gewöhnliche Form. Der Fuß etwas verbreitert. Auf dem Wege von Pavelsbach nach Möning soll noch ein viertes Steinkreuz gestanden haben. Die Stelle ist nicht mehr bekannt. Ueber die Bedeutung dieser Steine konnte ich in Pavelsbach vom Herrn Lehrer erfahren, daß sie als raubaus- und Raubeinsteine bezeichnet. Ein Uebeltäter durfte von den Pavelsbachern bloß bis zu den Steinkreuzen verfolgt werden. (Speier 1937)

Sage: Die Oberpfälzer Steinkreuze bei Pavelsbach könnten eine Freistatt dargestellt haben, denn der Übeltäter durfte nur bis zu diesen Kreuzen verfolgt werden.

Quellen und Literatur:
Speier, K. - Die alten Steinkreuze im B.A. Neumarkt, in: Das Steinkreuz, 5.Jg., 1937, Heft 1/2, S.22
Lehmeier, F. - Steinkreuze, Zeugen mittelalterlicher Justiz, in: Die Oberpfalz. Eine Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, Nr.45, 1957, S.91-92
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, NM 28, S.169, 113
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 17.11.2012 und 2005)


Sühnekreuze & Mordsteine