Deutschland
Baden-Württemberg
Lkr. Biberach
Pflummern / OT von Riedlingen
PLZ:
88499
GPS:
N 48° 10,292', O 9° 25,270'
Standort:
Am Ortseingang von Riedlingen her, in einer kleinen Zieranlage bei der Brücke.
Größe / Material:
86:60:25 / Kalktuff
Geschichte:
Lateinische Form mit verbreitertem Schaft. Balken durch Verwitterung und Beschädigung stark
gerundet, mehrfach repariert.
Wie Nägele (1913) anmerkt, stand dieses Steinkreuz wohl westlich des Ortes in einem Gewann mit dem
Namen "Beim Kreuzstein". In einer Flurkarte von ca. 1805 ist ein deutlich sichtbares Kreuzsymbol eingezeichnet mit der Bezeichnung "Beyrn
Rothen Creutz". Als in den Jahren 1863/1864 die Strasse entsprechend der Trassierung der heutigen Landesstrasse L 275 gebaut wurde, entfiel eine Strasse, die
vom Ort Pflummern Richtung Friedingen führte und beim Gewann "Kreuzstein" in die neue Strasse mündete. An dieser ehemaligen Gabelung stand das Steinkreuz. Es
wurde herausgenommen und im Dorf am damaligen Haus Reuchlin gegenüber dem Pfarrhaus aufgestellt.
Dieses Haus wurde an der Stelle des alten Rathauses, das auch das Schulhaus und die Wirtschaft zur Krone beheimatete, nach einem Brand neu erstellt. Im Jahre
1970 wurde im Zuge der Flurbereinigung auch die Ortsdurchfahrt begradigt, das Haus Reuchlin wurde dabei abgerissen, um die bisherige Engstelle zu beseitlqen.
Das Steinkreuz wurde an einer kleinen Grünanlage neu aufgestellt. Der neue Standort entspricht bis auf wenige Meter dem Standort am abgerissenen Haus.
Im Jahre 2010 wurde die Grünanlage erneuert, das zuvor eingewachsene und kaum noch sichtbare Steinkreuz ist seither auch für Durchreisende wieder gut sichtbar. (Angele 2012)
Neuaufstellung links an der Straße nach Riedlingen, in einer kleinen Zieranlage bei Haus Nr.92. Früher auf der rechten Straßenseite.
Beschreibung: Kalktuff. Balkenenden durch Verwitterung und Beschädigung stark gerundet.
Maße: H 90, B 66, T 25, HK25, LA 20, AK 28-33, AA 30, AS 29-60.
Form: Leichte Kopf-, starke Schaftverbreiterung; breitflächig.
Datierung: ca. 15./16.Jh.
Volkstümliche Überlieferung: "Schwedenkreuz". Im Dreißigjährigen Krieg sei Pflummern ganz
zusammengeschossen worden. (Losch 1981)
An der Giebelseite eines Hauses in Pflummern an der Straße nach Grüningen ein spitzwinklig geformtes Kreuz 0,80m hoch, 0,63m breit. In der Mitte des
Kreuzes ist eine runde, künstliche Vertiefung. (Ernst 1934)
An der Giebelseite des ersten Hauses am Eingang des Dorfes Pflummern von Grüningen - Riedlingen her, ist ein spitzwinklig geformter
Kreuzstein angebracht, gegenüber der ev. Kirche, 0,80m hoch; 0,63m breit (Querarm oben24, unten 20cm breit, Hauptstamm 18cm hoch, oben 29, an der unteren
Kreuzung 31, am Boden 45cm breit); 25cm dick. Ich vermute, der Stein stammt von dem Felde, das auf der Flurkarte wohl von ihm selbst den Namen erhalten und
noch behalten hat: "Kreuzstein", in der Biegung zwischen der alten und neuen Straße nach Fridingen. Auffallend ist in der Mitte des obersten Kreuzarms eine runde,
künstlich gemachte Vertiefung, wie sie mehrfach nachzuweisen ist. (Nägele 1913)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches
Jahrbuch für Statistik 1913, S.406
• Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für
Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.45, Nr.119
• Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.318
• Angele, Hans und Johannes - Sühnekreuz im Kreis Biberach, 2012, S.206-211
• recherchiert und bebildert von Johannes Angele, Ochsenhausen (Foto von 2010)