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Deuben / OT von Bennewitz


Blick zum Standort

die andere Seite

Detail Einbuchtung

Detail Rille

Abbildung bei
Quietzsch (1980)

Abbildung bei
Quietzsch (1956)

PLZ: 04828

GPS:

Standort: Im nordwestlichen Ortsteil, an der Dorfstraße in Richtung Nepperwitz/Grubnitz, ca. 400m nach der Kirche, ca. 5m rechts (östlich) der Straße.

Größe / Material: 101:76:27 / Braunkohlenquarzit

Geschichte: Lateinisches Kreuz, Kopf mit Wetzrille (9x1,5cm), am unteren Ansatz des Südlichen Arms kleinere Vertiefung, zwischen Kopf und Oberseite des südl. Arms große Auswaschung (11x16cm), nördl. Arm in der Höhe leicht verjüngend.

Im nordnordwestlichen Ortsteil, östlich der Südostecke des größeren Teiches westlich der Straße, auf der Wiese der angerartig verbreiterten Dorfstraße, 15m nördlich vom Wegeabzweig nach Ost, 11m westlich der östlichen Häuserflucht. Benennung: "Schäferstein" (nur Liebers 1935). Kopf, Arme und Schaft gerade; Kanten leicht gerundet; Arme auf der W-Seite zurückgesetzt. Im Winkel von Kopfansatz und S-Arm tiefe Einbuchtung, auf dem Scheitel des Kopfes fingerbreite Rille - können materialbedingt natürlichen Ursprungs sein. Höhe: O-Seite 82cm, W-Seite 76cm, Breite: 75cm (W-Seite), Stärke: 26cm. Braunkohlenquarzit. Allgemeine oberflächliche Verwitterung.
Bedeutung: Grenzzeichen (Heibig 1905, Heibig 1906, Bergt 1954) - nicht haltbar; Marktkreuz (Bergt 1955 ohne nähere Begründung); Bannkreuz, da am Dorfeingang und keinerlei Zeichen (Steinkreuz 1914; Schellhorn 1929).
Tiefe Einbuchtung entstand "vermutlich durch einen alten Deubener Volksbrauch, der aber schon längst in Vergessenheit geraten ist, ...auch junge Witwen konnten sich vor weiterem Unheil schützen, wenn sie in der 'Geisterstunde' ganz allein und ohne ein Wort zu sprechen sich einen 'Talisman' am Kreuze abschabten" (Bergt 1935). (Quietzsch 1980)

Deuben bei Wurzen: Auf dem Anger am Nordende des Dorfes. (Kuhfahl 1928)

   Wegkreuz, im Dorfe, am Wege nach Nepperwitz, mit rechtwinkligen Armen, 85cm hoch, 80cm breit, 22cm dick, ohne weitere Bezeichnung. Sehr bestossen. (Gurlitt 1897)

Sage: 1. Bis dahin sollen Soldaten im 30jährigen Krieg gekommen sein - Emilie Naumann, Deuben, 80 Jahre, 1962 mündlich
2. In Kriegszeiten soll hier ein hoher Offizier begraben worden sein.

Quellen und Literatur:
Gurlitt, Cornelius - Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 19.Heft, Amtshauptmannschaft Grimma [..Hälfte], Dresden 1897, S.52
Helbig, P.K. - Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 1905, Heft 12, S.377
Prasse, E. - Über die Steinkreuze im Königreich Sachsen, in: Leipziger Zeitung, Nr.52, 1.Beilage vom 3.03.1906
Kuhfahl, G.A. - Die Mordkreuze in Sachsen, in: Sonntagsbeilage des Dresdner Anzeigers, Nr.14, 1912, S.60
Kuhfahl, G.A. - Neues zur Steinkreuzforschung, in: Sonntagsbeilage des Dresdner Anzeigers, Nr.12, 1913, S.45
Kuhfahl, G.A. - Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Band IV, Heft 6, 1914, Nr.38, S.224
Schellhorn, G. - Das alte Steinkreuz in Deuben, in: Wurzener Tageblatt und Anzeiger, 81.Jg., Nr.73, 2.Beilage vom 29.03.1914
Kuhfahl, G.A. - Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen. Ein Beitrag zu ihrer Erforschung und Zweckbestimmung. Dresden 1918, Nr.38
Kalliefe, Hilmar - Rad, Hammer und Schwert auf Sachsens Steinkreuzen, in: Zeitschrift für Ethnologie 52/53, 1920/21, S.64
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.44
Schellhorn, G. - Heimatgeschichtlicher Ausflug in die Waldschänke, in: Wurzener Erzähler. Sonntagsbeilage zum Wurzener Tageblatt und Anzeiger, Nr.17, Wurzen 1929, Nr.17
Schellhorn, G. - Von alten Steinkreuzen, in: Wurzener Heimat. Eine Sammlung heimatkundlicher Aufsätze, Dichtungen und Sagen, Wurzen 1933, S.251, 252
Bergt, K. - Die alten Steinkreuze des Wurzener Landes, in: Wurzener Erzähler. Sonntagsbeilage zum Wurzener Tageblatt und Anzeiger, Wurzen 1935
Liebers, Benno - Unsere Steinkreuze - Germanische Kultstätten?, Naumburg 1935, S.20
Schellhorn, G. - Heimatbuch zur Geschichte der Dörfer Bennewitz mit Schmölen, Deuben, Grubnitz und Nepperwitz. Wurzen 1938, S.80-81
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.50
Quietzsch, Harald - Die Steinkreuze im Kreis Grimma, Manuskript im Kreismuseum Grimma, 1952, Bl.6
Bergt, K. - Die alten Steinkreuze von Deuben, in: Der Rundblick, 1.Jg., Heft 7, Wurzen 1954, S.131
Bergt, K. - Die drei Steine von Thallwitz, in: Der Rundblick, 2.Jg., Heft 15, Wurzen 1954, S.299
Quietzsch, Harald - Ein Beitrag zur Steinkreuzfrage, in: Der Rundblick, Halbmonatsschrift für Kultur und Heimat der Kreise Wurzen und Oschatz, 3.Jg., Nr.23/24, Dezember 1956, S.759-761
Bergt, K. - Die alten Steinkreuze des Wurzener Landes, in: Heimatkalender des Kreises Wurzen, Wurzen 1957, S.78, 80
Platen, P. - Wurzen und die Hohburger Berge (= Unser kleines Wanderheft 63), Leipzig 1957, S.43
Pflüger, M. Kreuz von Deuben, in: Wurzener Zeitung am Wochenende, 3.Jg., Nr.22 vom 1.Juni 1962
Quietzsch, Harald - Steinkreuz, in: Der Rundblick, 13.Jg., Heft 10, Wurzen 1966, S.340
Quietzsch, Harald - Steinkreuzsage, in: Der Rundblick, 13.Jg., Heft 10, Wurzen 1966, S.493
Quietzsch, Harald - Steinkreuz, in: Heimatkundliches Lexikon, Wurzen 1970, S.70-71
Quietzsch, Harald - Steinkreuzsage, in: Heimatkundliches Lexikon, Wurzen 1970, S.71
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.133-136, Nr.75
aktuelle Aufnahmen von Uwe Eichler, Bannewitz (Fotos von Dezember 2009)


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