Deutschland Sachsen Lkr. Mittweida

Topfseifersdorf / OT von Königshain-Wiederau


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Abbildung bei
Wendt (1979)

Sammlung Kuhfahl
(vor 1928)
(Quelle: Foto Marburg)

Zeichnung bei
Helbig (1906)

PLZ: 09306

GPS: N 50° 59.774', O 12° 52.083'

Standort: Bei Mittweida. Die Dorfstraße in Richtung Wiederau, nach der Brücke links.

Größe / Material: 95:59:21 / Porphyrtuff

Geschichte: Im Ort wird das Steinkreuz mit "Dingstuhl" bezeichnet. Bis etwa 1930 lag es an der Straßenverzweigung östlich der Kirche, und zwar an der Gartenhecke des Hauses Nr.44. Seit den 1960er Jahren steht es am jetzigen Standort, davor am Giebel des Hauses (Gehöft Nr.9), welches Gerichtsort war. Soll ursprünglich als Grenzstein des Amtes Wechselburg gesetzt worden sein.
Das Steinkreuz wurde erst Ende der 1970er Jahre von Schülern im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft "Sozialistische Landeskultur" am jetzigen Standort aufgestellt, da es am vorherigen Standort hinter riesigen Rhododendronbüschen verschwunden war.
Die Materialbezeichnung "Porphyr" ist nur bedingt richtig, Wikipedia vermerkt dazu: "Der Porphyr wird unter der Handelsbezeichnung Rochlitzer Porphyr, Rochlitzer Porphyrtuff oder auch Rochlitzer Marmor vertrieben. Seine petrographische Bezeichnung ist Rhyolit-Tuff aus der Geologischen Formation Rotliegendes. Er wird als Baustoff für historisch bedeutsame Bau- und Bildhauerwerke, Garten- und Landschaftsgestaltung, Grabmale, etc. genutzt."

Bis 1962 im Vorgarten des Gehöftes Nr.9, etwa 80m südlich des jetzigen Standortes. Auf der SSW-Seite der Arme die (Jahres-?)Zahl 1680, auf der Gegenseite ein Dolch (?) eingeritzt. - In der älteren Literatur (Steche 1890 / Pfau, 1898) ist allerdings die Rede davon, das Topfseifersdorfer Kreuz weise keine Einzeichnungen auf. Jedoch gibt es keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß es sich dabei um ein weiteres Kreuz in diesem Ort gehandelt haben könnte.
Das Kreuz dürfte auf alle Fälle älter sein, als die Jahreszahl 1680 angibt. Sie wurde vermutlich nachträglich angebracht. - Das Kreuz weist eine kleine näpfchenartige Vertiefung auf dem Kopf auf.
Kreuz mit einander rechtwinklig kreuzenden Balken, Schaft nach unten konisch verbreitert, Kopf gerade, Unterkanten der Arme gerade, Oberkanten infolge von Abschlagen leicht nach außen abfallend, Arme außen gerundet. Trotz alter Abschläge am Kopf und besonders am OSO-Arm gut erhalten. (Wendt 1979)

   Steinkreuz, ohne Zeichen, an der Dorfstrasse, am Eingange dre Sachse'schen Bauerngutes; Rochlitzer Stein. (Steche 1890)

Sage: Es sollen sich zwei Ritter im Duell hier getötet haben.

Quellen und Literatur:
Steche, R. - Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Heft 14, Amtshauptmannschaft Rochlitz, Dresden 1890, S.95
Pfau, C.W. - Geschichte des Steinbetriebes auf dem Rochlitzer Berge, in: Mitteilungen des Vereins für Rochlitzer Geschichte, 2.Heft, 1898, S.55
Helbig, P.K. - Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 1905, Heft 12, S.379-380
Helbig, P.K. - Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen (Fortsetzung), in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 1906, S.120-131
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.251
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.274
Wendt, Hans-Jochen - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk K.-M.-Stadt, 1979, S.137-138
Sammlung Kuhfahl (vor 1928)
aktuellen Aufnahmen von Sven Gerth, Pfaffroda (Fotos von April 2003)


Sühnekreuze & Mordsteine