PLZ:
06712GPS:
N 51° 3.164', O 12° 7.693'Standort:
Im Garten des Albrechtschen Palais, an der Kreuzung "Albrechtstraße" / "Badstubenvorstadt".Größe / Material: 126:70:33 / Sandstein
Geschichte: Parallelkantiges lateinisches Kreuz mit sich verbreiterndem Schaft. Der
Kopf ist leicht tatzenförmig und hat einen runden Abschluß. 3cm unter den Armen befindet sich ein ausgebesserter Bruch. Der Kopf
ist auf der der Straße abgewandten Seite abgeschabt, was wohl auf frühere Verkehrsbeschädigungen zurückzuführen ist, kam doch
das Kreuz erst beim letzten Straßenbau (um1980) vom Bürgersteig in den Garten, wo es anscheinen um 180° gedreht wurde. Die
Gesamtlänge des Kreuzes soll 185cm betragen.
Das Kreuz soll erst 1939 bei Ausschachtungsarbeiten in der Nähe des Straßenrandes gefunden worden sein. Der Bruch soll
bereits bei der Auffindung des Kreuzes erfolgt sein. Ursprünglich soll sich hier der Stadtteil "Auf dem Sande" befunden haben, wobei an eine
ältere Gerichtsstätte zu denken ist, die bei der Vergrößerung der Stadt von ärmeren Schichten besiedelt wurde. Das Haus
Badstubenvorstadt 12/13 soll früher "Die Mördergrube" benannt worden sein. (Saal 1989)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Schulz, W. - Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 6, 1959, S.210-219, 245-250, 271-280
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.63
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.46
• recherchiert und bebildert von Sven Gerth, Pfaffroda (2005)
Saal (1989) |
GPS:
N 51° 2.783', O 12° 8.437'Standort:
Rechts neben dem Eingang zum Seniorenstift in der Alteburger Straße.Größe / Material: 56:43:16 / Sandstein
Geschichte: An einer Transformatorenstation in der Altenburger Straße. Das Gelände gehörte ursprünglich zum Hospitalgarten.
Das Kreuz wurde dankenswerterweise beim Bau der Station wieder am alten Standort aufgestellt.
Parallelkantiges lateinisches Kreuz mit sich verbreiterndem Kopf, während sich der Schaft wesentlich geringer verbreitert. Unter den Armen befinden sich am
Schaft Abschleifspuren. Sonst ist das Kreuz im allgemeinen recht gut erhalten, nur auf der Rückseite des Armes
scheint ein Stück abgeschlagen zu sein. Die Schäden könnten auch auf eine frühere Vermauerung hindeuten. Sandstein. 56cm:43cm:16cm. 15./16.Jahrhundert.
Auf dem Kreuz waren um 1950 noch Reste der Einmeißelung eines Beiles zu erkennen, die jetzt nicht
mehr sichtbar sind. (Saal 1989)
In nächster Umgebung der Stadt stehen drei einzelne Denksteine, sogenannte Mordsteine: 1) in
der Altenburger Vorstadt, am Zaune des Hospitals S. Crucis ein Kreuz mit eingehauenem Fleischerbeil, weil der Sage nach hier ein Fleischer einen Bürgermeister
erschlagen hat; 2) in der Strasse nach Rasberg ein Kreuz mit eingehauenem Schwert, angeblich mit Beziehung auf einen ähnlichen Todtschlag; 3) ein Stein mit einem
eingehauenen Rost, weil hier ein Verbrecher auf einem Rost verbrannt worden sein soll.
Sage: Bereits 1801 wurde erzählt, daß hier ein junger Wagner (Stellmacher) den Stadtrichter getötet habe, weil ihn dieser
wegen begangenen Ehebruchs bestraft habe. Um 1880 war es kein Wagner, sondern ein Fleischer. Im Zeitzer Anzeiger von 1908 wird berichtet, daß bei einer Zecherei
mit anschließender Schlägerei ein gewisser Michael Troltzsch den Schreiber Simon Zeißler erstach und Troltzsch am Hospital, d.h. außerhalb der Stadt, am
8. September 1604 hingerichtet wurde. Da nach Schulz (1959) auch der "Arme-Sünder-Gottesacker" sich an dieser Stelle befunden haben soll, sah er in dem Kreuz
möglicherweise auch ein Grabkreuz.
Quellen und Literatur:
• Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Erstes Heft, Kreis Zeitz, Halle a.d. Saale 1879, S.59
• Neumann, Prof. Dr. Richard - Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, in: Programm der Oberrealschule zu Weißenfels Nr.339, 1907, S.3-21
• Schulz, W. - Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 6, 1959, S.210-219, 245-250, 271-280
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.63
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.46
• recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von März 2008)
Saal (1989) |
GPS:
N 51° 2.835', O 12° 8.292'Standort:
In einer Grünfläche am "Lindenplatz" / "Am Kalktor".Größe / Material: 101:55:24 / Sandstein
Geschichte: Bei Saal (1989) noch vermauert, mittlerweile freistehend.
Am Lindenplatz, jetzt ganz in die Gartenmauer der Ressource, jetzt Haus der Jungen Pioniere, eingemauert.
Parallelkantiges lateinisches Kreuz, dessen linker Arm fast ganz fehlt, während der rechte stark abgeschlagen ist. Das trifft auch für den rechten oberen Teil des
Kopfes zu. In der Kopfansicht und in der Kreuzmitte befinden sich je ein Näpfchen, die aber offensichtlich erst
aus der letzten Zeit stammen. Zwei parallele Riefen in 7,5cm Abstand sind noch bis 25cm über dem Boden zu erkennen. Es sind Reste einer Schwertzeichnung.
Der Stein stand früher vor der Mauer und ist nach 1945 in diese einbezogen worden. Das Kreuz ist stark verwittert. Sandstein. 101cm:55cm:24 cm. Spätes
15.Jahrhundert.
Wie das Kreuz in der Altenburger Straße vor dem Hospitalgarten liegt auch der Standort dieses Kreuzes vor dem früheren Kalktore oder
richtiger Galgentore.
Schulz (1959) bezeichnet den Knauf des dargestellten Schwertes noch als romanisch und nimmt daher ein höheres Alter an. (Saal 1989)
Sage: 1. Der Sage nach soll an dieser Stelle ein Ritter erschlagen worden sein, als er sich auf dem Wege nach Rasberg
befand.
Quellen und Literatur:
2. 1601 soll an dieser Stelle Hans Heinrich von Russwurm den Schenken von Rippicha mit einer Pistole erschossen haben, da ihm dieser nicht fiedeln wollte. Da
in diesem historisch verbürgten Fall peinliche Klage erhoben wurde, dürfte das Kreuz nach Erlaß der Lex Carolina im evangelischen Gebiet kaum gesetzt worden sein,
obwohl dies auch noch in anderen Fällen als Gedenkkreuz geschah. Doch widerspricht das Schwert der überlieferten Mordwaffe, einer Pistole.
• Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Erstes Heft, Kreis Zeitz, Halle a.d. Saale 1879, S.59
• Neumann, Prof. Dr. Richard - Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, in: Programm der Oberrealschule zu Weißenfels Nr.339, 1907, S.3-21
• Schulz, W. - Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 6, 1959, S.210-219, 245-250, 271-280
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.63
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.46
• recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von März 2008)
Saal (1989) |
GPS:
N 51° 2.896', O 12° 8.081'Standort:
Vor der wiederhergestellten Stadtmauer im Ratghausgarten, an der Außen-Südseite.Größe / Material: 131:98:24 / Sandstein
Geschichte: Parallelkantiges lateinisches Kreuz; der rechte Arm ist unten und an der Seite abgearbeitet, ebenfalls der Kopf
links oben. Sonst sind nur Verwitterungsschäden feststellbar. Sandstein. 131cm:98cm:24cm. 15.Jahrhundert.
Das Kreuz soll ursprünglich hinter dem Schützenplatz an der Posaer Straße gestanden haben. Nach anderen wurde es am 27. September 1908 bei
Pflasterarbeiten in der Nähe des Schützenhauses und jetzigen Klubhauses "Conrad Ekhof" gefunden und stand bis 1927 auf dem Platz vor dem Schützenhaus,
von wo es in den Rathausgarten verbracht wurde.
Am Schützenhaus soll sich der Gerichtsplatz zum Rothen Graben befunden haben, deshalb wurde von den älteren Heimathistorikern für das Kreuz ein höheres
Alter angenommen. (Saal 1989)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Schulz, W. - Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 6, 1959, S.210-219, 245-250, 271-280
• Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.63
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.46
• recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von März 2008)