Deutschland Bayern Lkr. Forchheim

Eggolsheim (I)


der Ruhstein bei
der Marter

PLZ: 91330

GPS: N 49° 46,470', O 11° 4,034'

Standort: 500m nno der Ortschaft am Eggerbach, bei einer Feldscheune über den Eggerbach, dann rechts am Bach steht die Marter.

Größe / Material: 285cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hochrechteckiger Sockel: 100x42x45cm, stark verwittert. Rundsäule: 120x30/25cm nach oben verjüngt, Jahreszahl 1715(?), obere Teil der Säule erneuert. Kapitell: 8x36x38cm, mit zwei Voluten. Laterne: 60x38x38cm, mit vier rechteckigen leeren Bildnischen und je vier Dübellöchern, gekreuzte Rundbögen mit Muschelornamenten.
Neben der Marter liegt ein Ruhstein (40x125x75cm / Sandstein).

[...] Datiert 1715 oder 1717. Die Fragmente der Martersäule lagen Jahrzehnte lang am Boden. Anlässlich einer Restaurierung um 1990, durch Restaurator Müller-Pröls, Pettstatt, wurden fehlende Teile wieder ergänzt. Auch der Ruhstein ist wieder sichtbar geworden. (Voit 2007)

Sage: Hier soll eine Mühle gestanden haben. Als der Müller einem vorbeikommenden Bettler nichts gegeben hatte, soll dieser gegen den Müller und seinen Besitz einen Fluch ausgestoßen haben, worauf das ganze Anwesen bals verschwunden sei. (Lehrer Fröhlich). (Voit 2007)

Quellen und Literatur:
Breuer, Tilmann - Stadt und Landkreis Forchheim, in: Bayerische Kunstdenkmale. Kurzinventar, Band 12, 1961, S.102, Nr.3
Oppelt, Martin - Chronik Eggolsheim, nach 1962, S.108
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.46, M028
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.03.2011)



Eggolsheim (II)


Blick zum Standort

GPS: N 49° 46.132', O 11° 3.377'

Standort: In Eggolsheim, Ecke Hirtentor / Schwedengraben.

Größe / Material: ca.4m hoch / grauer Sandstein

Geschichte: Benennung: "Marter am Hirtentor". 17.Jahrhundert.
1983 um einige Meter nach Süden versetzt, von 2004 bis 2006 eingelagert, danach Neusetzung nahe am alten Standort.

Sage: Zwei Brüder haben sich mit Dreschflegeln geschlagen, wobei einer zu Tode kam.

Quellen und Literatur:
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.39, M021
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf



Eggolsheim (III)

GPS: N 49° 46,350', O 11° 3,101'

Standort: An der Kreuzung "St. Martin-Straße" / "Josef-Kolb-Straße".

Größe / Material: 190:80:37

Geschichte: Spätmittelalterlicher Kreuzstein mit einem romanischen Kreuz auf Halbkreisbogen, links ein Rindenschäler, rechts ein Beil im Flachrelief.

Bis 1981 stand er im Garten des Anwesens St-Martin-Straße 7. H 207, B 80, D 24-29cm. Arme und Kopfteil des Kreuzes im Flachrelief sind tatzenförmig ausgeformt und reichen bis zu dem ca. 9cm breiten Rahmen der Platte. Links und rechts des Kreuzschaftes (H 41cm), der auf einem Halbkreisbogen steht, sind eine Pflugreute (H 45cm) und eine nach unten gerichtete Axt (H 43cm) im Flachrelief herausgearbeitet. Die Höhe der bearbeiteten Vorderseite des Kreuzsteins mißt 147cm. Rückseite des Kreuzsteins nur roh behauen. Die oberen Teile beider Attribute sind stark abgewittert. Die rechte und linke Längskante der Platte, etwa in der Höhe des Querbalkens des Kreuzes, zeigen Abwetzspuren. Unten im linken Plattenrahmen lange schmale Wetzrille.
Der Kreuzstein kam 1981 in die Steinmetzwerkstatt Josef Römer, Köttmannsdorf, zur Restaurierung. Die Restaurierung umfaßte: Reinigung und Anstrich des Steins mit hellbrauner Kalkfarbe, Verhüllen einer ovalen Vertiefung über dem linken Kreuzarm sowie einer Ausbruchstelle an der rechten Längsseite der Platte mit Sandsteinersatzmasse.
Bei der Wiederaufstellung 1983 am neuen Standort setzte man den Stein auf ein Betonfundament und ließ ca. 60cm des Kreuzsteinfußes (mit Hauspuren) aus dem Boden ragen. Sein Erscheinungsbild ist durch diese mißverstandene Art der Aufstellung stark beeinträchtigt. (Rühl 1999)

Sage: Hier soll wegen unehrlichen Geldes ein Brudermord geschehen sein.

Quellen und Literatur:
Rühl, Werner - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Forchheim, Forchheim 1999, Nr.06, S.33-34
Müller, Werner - Pflugreute oder Rindenschäler? - Die Darstellungen auf den Kreuzsteinen oder Steinkreuzen bedürfen einer neuen Überprüfung, in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.33 (NF 18), Regensburg 2008, S.15-23
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf



Eggolsheim (IV)


die andere Seite

GPS: N 49° 46,245', O 11° 3,600'

Standort: Ortsmitte, Kreuzung "Hauptstraße" / "Brückenstraße".

Größe / Material: 240cm hoch / Sandstein

Geschichte: Marter mit Eisenkreuz, als Denkmalgruppe zusammen mit einem Kruzufix und einer Nepomukfigur.

Sage:

Quellen und Literatur:
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.42, M024
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf



Eggolsheim (V)


Blick zum Standort

Standort: bei vorigem

Größe / Material: 240cm hoch / Sandstein

Geschichte: Steinkreuz mit Korpus Christi auf Sockel.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf



Eggolsheim (VI)


Kartusche mit
Haue und halben
Mühlrad

Kartusche mit
Kreuzrelief

Kartusche mit
Inschriftresten

GPS: N 49° 45,006', O 11° 3,248'

Standort: Am Zugang des Industriegebietes rechts der ST 2244 von Neuses kommend.

Größe / Material: 275cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hocherchteckiger gebauchter Sockel (98x60x56cm), vorne: verwitterte Inschrift, auf der rechten Seite: Kartusche mit einer Haue und ein halbes Mühlenrad erhaben gearbeitet, linke Seite: Kartusche mit erhabenen lat. Kreuz. Rundsäule (97x24cm). Laterne (58x33x33cm) mit vier leeren hochrechteckigen Bildnischen und je vier Dübellöchern, gekreuzte Rundbögen mit Muschelornamenten, Aufsatz: Steinkugel ø 14cm.

Standort: Im Eggolsheimer Industriegebiet auf dem ehemaligen Wintershall-Gelände neben dem aufgelassenen Ludwigskanal in der Flur "in der Lach" stand neben dem Fragment der "Hurenmarter" auch ein Bildstock. TK6232:R 32120, H 13240. Flur Nr.: 2375 [Gemarkung Eggolsheim].
Maße: Aufsatz: H ca. 50cm (fehlt noch),
Dach und Ampel: H 77cm, B/T 33cm,
Säule: H 99cm, D 23cm,
Sockel: H 100cm, B/T 56cm.
Material: Sandstein.
Alter: Bez. 1743.
Beschreibung: Aufsatz: Ein Eisenkreuz mit tropfenähnlichen Balkenenden. Das Kreuz stand auf einer Steinkugel. Es war im August 1999 abgebrochen und ist verschwunden.
Dach: Bekrönung rundbogenförmig mit strahlenartigen Giebelabschlüssen.
Ampel: Hochrechteckig mit vier hochrechteckigen leeren Bildnischen (je vier Dübellöcher). Balusterförmige Eckvorlagen.
Säule: Schaft glatt und leicht konisch.
Sockel: Barocker Sockel mit der Aufschrift: GOTT ZV EH / REN HAT NIC / OLAUS DV / MBERT DIESN / STEIN ERRI / CHEN LASSEN / 23. [?] März 1743 [?] (Aus der Ortsgeschichte von Eggolsheim von C. Oppelt, Organist). Die Schrift ist schwer zu entziffern. Relief einer Mühlhaue und eines halben Mühlrades.
Anmerkung: Zettler (1953) spricht in seinem Buch noch von den Resten einer Marter. Auch die Denkmalliste geht von einem "Rest" aus. Es handelt sich um einen inzwischen wieder ergänzten Sandsteinbildstock. Am Standort des Bildstocks wurde um 2002 Sand abgebaut. Die Gemeinde hat den Bildstock einlagern lassen. Mit der Neuordnung der Flur erfolgte 2006 die Rückführung des Bildstocks auf das Gelände in eine Grünanlage am Zugang zum Industriegebiet. (Voit 2007)

50a) Daneben Reste einer Marter. Auf dem Sockel Inschrift, aber heute stark verwittert. (Aus der Ortsgeschichte von Eggolsheim von M. Oppelt, Organist), lautet die Inschrift: Gott zu Ehren hat Nikolaus Dumpert diesen Stein errichten lassen. 23.Mai 1743. (Zettler 1954)

Sage:

Quellen und Literatur:
Oppelt - Aus der Ortsgeschichte von Eggolsheim, Manuskript ohne Jahreszahl
Zettler, Franz - Die Flurdenkmäler des Landkreises Forchheim, in: Das Steinkreuz, 11.Jg. 1954, Heft 1/2, S.14, Nr.50a
Oppelt, Martin - Chronik Eggolsheim, nach 1962, S.108
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.51, M033
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.03.2011)



Eggolsheim (VII)


Blick zum Standort

die andere Seite

GPS: N 49° 45,006', O 11° 3,248'

Standort: Am Zugang des Industriegebietes rechts der ST 2244 von Neuses kommend. Neben Eggolsheim (VI).

Größe / Material: 94:120:34 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Hurenmarter". Der Bildstockrest zeigt vorne eine Frauengestalt mit einen Schwert im Leib, auf der Rückseite ist ein Relief erkennbar. Am früheren Standort wurde eine Kiesgrube errichtet, daher der neue Standort.

Standort: Im Eggolsheimer Industriegebiet auf dem ehemaligen Wintershall-Gelände neben dem aufgelassenen Ludwigskanal in der Flur "Lach" stand der Rest eines Bildstocks, genannt die "Hurenmarter".
Maße: Fragment: H 74cm, B 90cm, T 28cm,
Sockel: H 21cm, B 125cm, T 35cm,
Fuß: H ca. 20cm, B 125cm, T 35cm.
Material: Sandstein. Alter: 1760. Bildstockrest: Das stark verwitterte Fragment zeigt im Relief eine Frauengestalt, der ein Schwert durch den Leib gestochen wird. Der Bildstock soll an einen Lustmord erinnern.
Anmerkung: Am Standort des Bildstocks wurde um 2002 Sand abgebaut. Die Gemeinde hat den Bildstock einlagern lassen. Mit der Neuordnung der Flur erfolgte 2006 die Rückführung des Bildstocks in eine Grünanlage am Eingang zum Industriegebiet. Ein anonymer Dichter verfasste das Gedicht "Die Martersäule", 17 Strophen. (Voit 2007)

50) Hurenmarter
Wenn man der Hauptstraße nachgeht, dort, wo der Weg nach Bammersdorf abzweigt, durch den trocken gelegten Ludwigskanal, den Fußpfad durch den Wald, dann gleich rechts, nach ca. 500m steht die Hurenmarter. Flur: Die Lach: Sie liegt zerbrochen am Boden. Kleiner Sockel, eigenartiges Kopfstück mit Relief zeigt eine Frau, der ein Schwert durch den Leib gestoßen ist, so, daß die Spitze am Rücken sichtbar wird. Auf der Vorderseite Relief, jedoch zur Unkenntlichkeit verwittert. Sie soll an einen Lustmord erinnern. (Zettler 1954)

Sage: Hier wollte im Schwedenkrieg ein Soldat eine Frau mißbrauchen, jedoch die Kräfte der Frau ließen ihn nicht zu seinem Ziel kommen. Aus Wut über ihr Sträuben soll er ihr dann das Schwert in den Leib gestoßen haben.
Frau Behr, Hs.-Nr.11, erzählte eine fast ähnliche Sage, nur, daß es hier ein Metzgergeselle mit einem Pferdefuhrwerk sein soll. Die Pferde blieben nach der Untat stehen und waren nicht mehr von der Stelle zu bringen, bis ein Posthorn erklang. (Alte Straße, Postweg.). (Zettler 1954)

Quellen und Literatur:
Zettler, Franz - Die Flurdenkmäler des Landkreises Forchheim, in: Das Steinkreuz, 11.Jg. 1954, Heft 1/2, S.13-14, Nr.50
Oppelt, Martin - Chronik Eggolsheim, nach 1962, S.108
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.50, M032
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.03.2011)



Eggolsheim (VIII)


Blick zum Standort

GPS: N 49° 46,678', O 11° 2,689'

Standort: 450m nach Ortsende in Richtung Unterstürmig links einem Feldweg 400m folgen, da steht die Marter in einen Gebüsch.

Größe / Material: 315cm hoch / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Richterpetzenmarter". Steinkasten: 36x120x110cm. Hochrechteckiger Sockel (78x54x55cm) vorne und hinten diamantiert, links und rechts Reliefs erkennbar. Rundsäule (120x44/35cm) nach oben verjüngt, oben mit Ringwulst. Kapitell (21x44x44cm). Laterne (60x48x48cm)mit vier flachen leeren Bildnischen. Satteldachförmiger Abschluss (kreuzförmig). Aufsatz: lat. Eisenkreuz (50x25 cm).

Standort: In Richtung Unterstürmig links in den Feldern, vom Gebüsch überwuchert. In der Flur "an der Brettig" gelegen.
Maße: Aufsatz: H 40cm, Ampel: H 60cm, B/T 50cm, Säule: H 144cm, D 34 bis 47cm, Sockel: H 80cm, B/T 52cm, Fuß: H ca.32cm, B/T 113cm.
Material: Sandstein, stark verwittert. Alter: 17.Jahrhundert.
Aufsatz: Lateinisches Gusseisenkreuz mit aufgetriebenen eingerollten Enden.
Dach: Großer satteldachförmiger Abschluss über jeder Bildnische.
Ampel: Rechteckig mit vier großen, aber flachen Bildnischen. Je sechs Dübellöcher je Nische. Reste flaschenförmiger Eckvorlagen. Im Kämpfer vier leere Wappenschilde über schmaler Ringwulst.
Säule: Glatt, sich nach oben verjüngend. Auf dem Schaft waren früher die Initialen HD zu lesen (Breuer 1961).
Sockel: Hochrechteckig, diamantiert. Darunter gestufter Steinkasten.
Im Volksmund "Richterpetzenmarter". Der Bildstock wurde etwas versetzt, trotzdem ist es schwer, ihn zu finden. (Voit 2007)

Sage:

Quellen und Literatur:
Breuer, Tilmann - Stadt und Landkreis Forchheim, in: Bayerische Kunstdenkmale. Kurzinventar, Band 12, 1961, S.102, Nr.2
Oppelt, Martin - Chronik Eggolsheim, nach 1962, S.101
Voit, Otto - Die Martern im Landkreis Forchheim, 2007, S.52, M034
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.03.2011)


Sühnekreuze & Mordsteine