Deutschland Bayern Lkr. Bad Kissingen

Morlesau (I) / OT von Hammelburg


Blick zum Standort

Reststück Korpus

Rückseite: Wappen

Inschrift-Reste

Detail Näpfchen

Abbildung bei
Stöckner (1958)

PLZ: 97762

GPS: N 50° 5,499', O 9° 48,442'

Standort: An der Abzweigung der Straße Aschenroth zum Sodenberg, an der Einfahrt zum Gutshof Sodenberg.

Größe / Material: ca. 300cm hoch / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Spinnjungfernkreuz". Zerbrochene Christusfigur, Wappen auf der Rückseite, zahlreiche Näpfchen auf Rückseite rechts. Jahreszahl auf der Vorderseite, eventuell abgeschlagenes Wappen auf der Vorderseite.

Hier sein vermerkt, daß nicht weit davon [vom "Gieselakreuz"], an der Straße nach Aschenroth, bereits auf dem Boden des Spessart-Sinn-Kreises, der Längsstamm des im Volksmund sehr gut bekannten "Spinnjungfernkreuzes" staht, um das sich die Sage vom Mädchen und der Magd vom Sodenberg rankt. (Stöckner 1979)

   Es sei noch vermerkt, an der äußersten Grenze des Sodenberges, zur Straße nach Aschenroth hin steht bereits auf dem Boden des Kreises Gemünden das verstümmelte, im Volksmund sehr gut bekannte "Spinnjungfernkreuz", um das sich die Sage vom Mädchen und von der Magd vom Sodenberg rankt. (Stöckner 1958)

Sage: Eine Magd schloss einen Pakt mit dem Teufel und wurde von ihm umgebracht.

Quellen und Literatur:
Bechstein, Ludwig - Das Mädchen vom Sodenberg und der Bildstock, in: Die Sagen des Rhöngebirges und des Grabfeldes / Der Sagenschatz desFrankenlandes, Erster Teil, Würzburg 1842, Nr.10, S.139-140
Schöppner, Alexander - Das Kreuz bei Reußenberg, in: Sagenbuch der Bayerischen Lande. Aus dem Munde des Volkes, der Chronik und der Dichter herausgegeben. München 1852, Band 1, S. 257-258
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreises Hammelburg, in: Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, 14. Jg., 1958, Heft 2, S.29, Nr.187
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreis Bad Kissingen, Band 3, 1979, S.205, zugleich: Das Steinkreuz, 37.Jg., 1981, Heft 3
ochsenthal.de - Das Spinnmagdkreuz
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Juni 2009)



Morlesau (II) / OT von Hammelburg


Detail Wappen

Kreuz-Einzeichnungen

Abbildung bei
Stöckner (1958)

GPS: N 50° 6,557', O 9° 49,615'

Standort: Auf einer Freifläche auf dem östlichen Ausläufer des Sodenbergs, auf einem Acker in einer Buschgruppe, nahe dem Wanderweg nach Hammelburg.

Größe / Material: 300:80:15 / roter Sandstein

Geschichte: Benennung: "Gieselakreuz".

Zustand: allgemeine Oberflächenverwitterung, Korpus teilweise abgeschlagen, im Schaft unterschiedliche Abschläge, Schaft in etwa 1,50m Höhe mit Kreuz durch vier Eisenklammern verbunden, Kopfstück mit größerem Abschlag, Jahreszahl durch Abschlag nur noch teilweise lesbar, starke Schräglage Jahreszahl: 1299 oder 1499 (letztere eher wahrscheinlich)
Inschrift: W...LT...WA...ALL...ACH.
Zeichen und Darstellungen: Vorderseite verstümmelter Korpus mit INRI Band, Rückseite im Kreuzungsfeld Wappen der Herren von Thüngen (Burgherren auf dem Sodenberg).
Sage: Gisela von Thüngen sei an gebrochenem Herzen gestorben, im Volksmund als Giselakreuz bekannt.
Anmerkungen: Das Giselakreuz ist von der Form her fast identisch mit dem Kreuz in der Sodenbergkapelle (5824,4). Ein weiteres Kreuz dieser Form steht am südwestlichen Ausläufer des Sodenbergs, ist aber hier nicht mehr erfaßt. (Reinhardt 1999)

Kreuz auf dem Sodenberg, bekannt als "Gieselakreuz", schiefstehend, Kreuzstamm und Querbalken rund, Unterteil vierkantig, runder Sockelstein, verwitterter Kreuztitel, Torso einer Christusfigur, Wappen derer von Thüngen auf der Rückseite im Schnittpunkt der Kreuzbalken, Inschrift nicht mehr rekonstruierbar: W...LT WA...ALL...ACH. Jahreszahl: 1299 (?) [...] (Stöckner 1979)

187. Kreuz auf dem Sodenberg
unter dem Namen "Giselakreuz" bekannt. Aus rotem Sandstein, 300cm hoch. Inschrift im Schaft nicht rekonstruierbar, Jahreszahl: 1299 (?). Im Schnittpunkt des Längs- und Querbalkens des Kreuzes ist das Wappen derer von Thüngen, ein verstümmelter Korpus hangt am Kreuzesstamm. Inschriftbruchteile: Welt Wa ... all ... Ach ...? [...]
   Das Kreuz wurde im Jahre 1515 von Philipp von Thüngen erneuert und ist auch unter dem Namen "Das heilige Kreuz auf dem Sodenberg" bekannt. (Stöckner 1958)

Sage: Die Sage von der Stifterin lautet: Voll Stolz rühmten sich einst die Grafen von Rieneck, daß Karl der Große selbst, der eine Gräfin von Rieneck geheiratet hatte, ihnen große Besitzungen und ein stattliches Schloß auf steilem Hügel über der Sinn, zunächst Remeck genannt, verliehen habe. Nicht weit vom Rieneckerschloß stand ebenfalls an der Sinn ein Schloß der Ritter von Thüngen. Die Rienecker doch mieden jeglichen Verkehr mit den Thüngen. Der Jüngling Gerhard von Rieneck teilte den Stolz seines Geschlechtes nicht; er warb um die schöne Gisela von Thüngen. Sein Vater aber, zornentbrannt, schwur, daß er nie und nimmer eine Vermählung mit der "Unebenbürtigen" zugeben werde. Auch verbot er dem Sohne, sich jemals wieder der Geliebten zu nähern. Giselas Vater war erbittert von der Schmach der Abweisung, daß man seine Tochter so gering einschätzte und brachte sie, um sie aus der Nähe Gerhards zu entfernen, auf sein Schloß Kilianstein auf dem Sodenberg. Die Liebenden mußten sich für immer trennen. Bald darauf zog Gerhard mit den Kreuzrittern ins Heilige Land, wo er im Kampfe blieb. Die Kunde vom Tode ihres Geliebten ließ Gisela vollständig der irdischen Welt entsagen; zum Zeichen ihres großen Herzeleides errichete sie auf dem Sodenberg ein Kreuz. Vom Herrgott erflehte sie ein baldiges Ende und damit die Vereinigung mit dem Geliebten. Sie starb wenig später an gebrochenem Herzen. (Stöckner 1958)

Quellen und Literatur:
Herrlein, Albert von - Das heilige Kreuz auf dem Sodenberg, in: Die Sagen des Spessarts, Aschaffenburg 1851, Nr.5, S.113-117
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreises Hammelburg, in: Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, 14. Jg., 1958, Heft 2, S.29, Nr.187
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreis Bad Kissingen, Band 3, 1979, S.204-205, zugleich: Das Steinkreuz, 37.Jg., 1981, Heft 3
Reinhardt, Jürgen - Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, 1999, S.192-193
ochsenthal.de - Das Giselakreuz
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Februar 2011)



Morlesau (III) / OT von Hammelburg


seitliche Ansicht

Perspektive

GPS: N 50° 7,108', O 9° 48,411'

Standort: Hinter dem nachfolgend beschriebenen Bildstock.

Größe / Material: 50:45:20 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Fischerstein". Eingerillt ist ein Boots- oder Angelhaken und ein Fisch. Ob es sich um einen (Fischerei-)Grenzstein (Stöckner 1979) oder einen Steinkreuzrest handelt, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden.

Kreuzstein (5 / Grenzstein)
hinter dem Pieta-Bildstock, im Volksmund nur "Fischerstein" genannt, Abbildung eines Angelhakens und eines Fisches zu erkennen, aus Naturstein grob gehauen. (Stöckner 1979)

Sage: Der Mündlichen Überlieferung nach soll hier ein Zigeuner einen Fischer erschlagen haben. (Stöckner 1979)

Quellen und Literatur:
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreis Bad Kissingen, Band 3, 1979, S.203, zugleich: Das Steinkreuz, 37.Jg., 1981, Heft 3
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Februar 2011)



Morlesau (IV) / OT von Hammelburg


Blick zum Standort

GPS: N 50° 7,108', O 9° 48,411'

Standort: An der Straße nach Ochsenthal, hinter der Saalebrücke.

Größe / Material: 340cm hoch / roter Sandstein

Geschichte: Stöckner gibt in seinem Inventar von 1958 die Jahreszahl 1755 an, im Inventar von 1979 die Jahreszahl 1751. Auch bei den Inschriften ist keine 100%ige Übereinstimmung.

Pfeilersäule
nach der Saalebrücke, an der Straße nach Ochsenthal, Sockel und Schaft aus rotem Sandstein, Kapitell mit profiliertem Rundbogenabschluß, mit Halbrelief Pieta, links davon: BETRACHT / IM HERTZEN /.
rechts davon: ALLE / MEINE / SCHMERTZEN.
geschwungener Unterteil mit Voluten und Blattwerk und Inschrift: MADER / DOLO / ROSA, Rückseite: Christusmonogrann und Jahreszahl 1751, entlang des Rundbogens: GELOBT SEI JESUS CHRISTUS.
hervortretende Inschriftentafel im Sockel: O IHR ALLE / OB EIN SCHMERZ GLEICH SEI MEINEM SCHMERZE.
G = 340cm, Schaft: 20:27cm, Kapitell: 57:61:15cm. (Stöckner 1979)

   185. Pfeilerbildstock
aus gelbem Sandstein, 340cm hoch. Am Wege nach Ochsenthal. Sockel und Schaft aus rotem Sandstein. Einfaches Kapitell mit dem Relief der Pieta. Rückseite: I H S, 1755, und das Herz Jesu, im Sockel Inschrift: O ihr alle die ihr vorübergehet am Wege gebet Acht und schaud ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze. Unterhalb des Reliefs: Mader Dolorosa. (Stöckner 1958)

Sage:

Quellen und Literatur:
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreises Hammelburg, in: Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, 14. Jg., 1958, Heft 2, S.29, Nr.185
Stöckner, Karl - Die Flurdenkmale des Landkreis Bad Kissingen, Band 3, 1979, S.202, zugleich: Das Steinkreuz, 37.Jg., 1981, Heft 3
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von Februar 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine