Müller (1930) |
PLZ:
76274GPS:
N 48° 57.586', O 8° 22.74'Standort:
Am Waldweg nach Scheibenhardt, ca. 500m nördlich des Parkplatze am Runden Plum.Größe / Material:
70:68:20 / BuntsandsteinGeschichte:
Das Steinkreuz steht bei einem steinernen Kruzifix von 1726.Sage:
Quellen und Literatur:
Losch (1981) ohne Kreuze (Foto Marburg) mit Kreuzen (Foto Marburg) |
GPS:
N 48° 56.874', O 8° 24.788'Standort:
Am nördlichen Ortsausgang der B 3 am Friedhof vor der Alexiuskapelle.Geschichte:
Neu aufgestellt 1979 in lockerer Gruppierung. Vorher standen die Kreuze im Kreis um die Kapelle. Bis 1867 befanden sie sich am ehemaligen Gutleutehaus, bei dessen Abbruch sie an die zugehörige Kapelle gesetzt wurden. Im Jahr 1938 wurden 6 Kreuze und die Reste weiterer 6 Kreuze gezählt. Nach älteren Angaben sollen es früher 11 Kreuze gewesen sein. Heute sind noch 6 Kreuze und der Torso eines siebten Kreuzes erhalten. Ein einarmiges Kreuz ohne Kopf ist erst 1979 verschwunden. (Losch 1981)Sage:
In früheren Zeiten hatte die Stadt Ettlingen ausgedehnte Waldungen, die sich weit ins Albtal hinein bis in die Gegend von Bernbach erstreckten. In diese Wälder ließen die Ettlinger Bürger ihre Schweine zur Mast treiben. Sie ließen in der Nähe des Klosters Frauenalb einen Schweinestall errichten, in den der Schweinehirt die Borstentiere über Nacht eintreiben konnte. Die Klosterleute von Frauenalb beklagten sich darüber, daß sie der Geruch des Schweinestalles belästige. Sie erboten sich, den Stall auf ihre Kosten abzureißen und an einem entlegeneren Platz wiederaufzubauen. Doch die Ettlinger lehnten ab. Eines Tages kam die Botschaft nach Ettlingen, daß die Schweinestiege abgebrannt sei. "Das haben die Klosterleute getan!" eiferten die Ettlinger. Sie rotteten sich zusammen und zogen nach Frauenalb. Dort übten sie eine unchristliche Vergeltung, indem sie sämtliche Gebäude des Klosters niederbrannten. Wegen dieser Tat erhob die Äbtissin des Klosters Klage beim Kaiser. Dieser verurteilte sämtliche zwölf Ratsherren zum Tode. Die Hingerichteten wurden auf der Richtstätte begraben und für jeden ein Sühnekreuz gesetzt. Später wurden dann die Kreuze zur Alexiuskapelle gebracht. (Assion u.a. 1983)Quellen und Literatur:
Größe / Material:
85:52:15 / SandsteinGeschichte:
Es ist beidseitig ein nach rechts gerichtetes Rebmesser eingeritzt.Sage:
Müller (1930) |
Größe / Material:
81:58:14 / SandsteinGeschichte:
An diesem Kreuz sind die Kanten zu einem Achteck-Querschnitt profiliert. Auf beiden Seiten ist eine Schuhsohle angebracht, darunter ein Beil-ähnliches Werkzeug, das in Verbindung mit der Schuhsohle als "Halbmond" zu interpretieren ist. So nannte man das von Schuhmachern und Sattlern verwendete Werkzeug zum Zuschneiden des Leders.Sage:
Größe / Material:
84:47:17 / SandsteinGeschichte:
Längsbalkenansicht und Querbalkenlänge jeweils betont; leichte Schaftverbreiterung. Sechsspeichiges Rad in doppelten Konturen als Einzeichnung. (Losch 1981)Sage:
Größe / Material:
86:72:17 / SandsteinGeschichte:
Es ist ein Schindelbeil eingemeißelt.Sage:
Größe / Material:
82:56:13 / SandsteinGeschichte:
Kopfhöhe betont; Armlänge knapp; Kopf leicht nach rechts geneigt, Kopfende schräg nach rechts unten gekappt. Querbalken verläuft leicht schräg von links unten nach rechts oben. Die Armenden sind leicht zum Schaft hin gekappt. Der rechte Arm setzt an der Unterseite höher an als der linke. 144 oberflächlich eingeritzt. (Losch 1981)Sage:
Müller (1930) |
Größe / Material:
75:54:18 / SandsteinGeschichte:
An diesem Steinkreuz ist ein großes Pflugsech angebracht – ein Bauern-Symbol, wie es im Karlsruher Raum häufig vorkommt.Sage:
Größe / Material:
55:(?):25-27 / SandsteinGeschichte:
Steinkreuzrest, von welchem nur ein Teil des Schaftes erhalten ist. Auf der Rückseite die Jahreszahl 1867 – das Datum der Umsetzung an den jetzigen Standort.Sage:
Ettlingen
In den nächsten Dörfern an der vermutlich alten Straße, in Oberweier und Ettlingenweier, waren bis jetzt keine Steinkreuze
aufzufinden. Dagegen können in dem Gemarktungsbezirk Ettlingen 15 Stück nachgewiesen werden. Allein an der Alexiuskapelle sind 12 Kreuze vereinigt.
Allerdings sind sie teilweise in so kläglichen Überresten, nur noch als Steinstumpen erhalten und so wenig sichtbar im Gesträuch, dass man allgemein nur
von 10 oder 11 Kreuzen wusste und ich selbst nur 10 bei meinem Besuch aufnehmen konnte. Bei neuerlichen genauen Nachforschungen stellte aber
Herr K. Springer, Ettlingen, 12 Steinkreuze fest. Die verschiedenartigsten Formen und, wie bei den vielen Gewerben eines Städtchens begreiflich, auch
verschiedenartige Zeichen begegnen uns bei diesen Kreuzen, im Gegensatz zu denen in und bei Dörfern, die meist einseitig nur Pflugsech, Pflugschar oder
Winzermesser zeigen. Ob allerdings diese so verschieden geformten Steinkreuze von Anfang an zusammengehörten, ist sehr fraglich.
Lageplan für die Steinkreuze an der Alexiuskapelle zu Ettlingen |
Abb.1: Steinkreuze an der Alexuskapelle zu Ettlingen |
Abb.2: Steinkreuz an der Alexuskapelle zu Ettlingencenter> |
Abb.3: Steinkreuz an der Alexuskapelle zu Ettlingen |
Abb.4: Steinkreuz und Kruzifix bei Scheibenhardt (Karlsruhe) |
(aus: Müller, Otto August - Steinkreuze in Mittelbaden, in: Mein Heimatland, 17.Jg., 1930, S.195-222Quellen:
1) Verschiedenen Aufnahmen von den Steinkreuzen an der Alexuskapelle wurden mir in dankenswerter Weise von Herrn Hauptlehrer L. Bopp durch Vermittlung des Herrn K Springer zur Verfügung gestellt.
2) In Mittelbaden mir nur noch bekannt bei dem gotischen Steinkreuz beim "Alten Schloß" bei Baden-Baden, dem sogenannten "Kellers Kreuz". Allerdings ist dort das Zeichen der Vorder- und Rückseite nicht gleich.
3) Vgl. O.A. Müller, "Steinkreuze in der Umgebung von Bühl", Ortenau 1927, S.161
4) Nach P.J. Schneider, Versuch einer medizinisch-statistischen Topographie von Ettlingen [...] hatte Ettlingen 1818 noch 1873 Morgen Ackerfeld und 135 Morgen Weinberge. Doch wird der Rebbau damals infolge häufiger Fehljahre schon stark zurückgegangen sein.
5 Frauenalb ist allerdings 1403 niedergebrannt worden. Damals war Fehde zwischen Markgraf Bernhard von Baden und König Rupprecht von der Pfalz. Ettlingen war also an der Einäscherung Frauenalbs nicht schuld.
6) Herr Dr. Künzig, Freiburg i.B., machte mich nach Fertigstellung vorliegender Skizze darauf aufmerksam, daß es sich bei der Sage von den 11 hingerichteten Ratsherrn um ein Wandermotiv handelt. Einen weiteren badischen Beleg erbringe Firmenich, Germaniens Völkerstimmen III, Berlin 1854. Dort findet sich S.586 in Mundart die "Sag vun de zwölf Brusler Rothsherre, die z' Obergrombach hiegricht worre senn." Trotz einiger Verschiedenheiten stimmen die beiden Sagen in den wichtigsten Punkten vollständig überein. Eine jüngere Variante der Ettlinger Sage in Mundart bringt Künzig übrigens in seiner sehr empfehlenswerten Sagensammlung "Stammeskunde deutscher Landschaften. Schwarzwaldsagen", S.297. Vgl. ebenda Anmerkung S.368.
7) Dr. Kuhfahl bringt a.a.O. S.86 und 91 Beispiele für späteren Standortwechsel und S.79 einen bestimmten Beleg für die Entstehung eines Steinkreuznestes durch zusammentragen der Kreuze.
8) Baader a.a.O D.364/65
9) Vgl. meine Ausführungen, Ortenau 1927, S.166
10) Daß Näher, "Die Umgebung der Residenzstadt Karlsruhe" 1884, noch auf S.54 von 11 steinernen Kreuzen spricht und C.F. Schneider noch 1911 in den "Sagen aus der Heimat" die Sage in alter Fassung bringt, ist kein Gegenbeweis.
11) Freiburger Diözesenarchiv XII S.110 wird ein Anniversar von 1426 genannt.
12) Freiburger Diözesenarchiv XII S.115f.
13) B. Baader, Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden... Karlsruhe 1859
von 1935 |
PLZ:
76274GPS:
N 48° 53,413', O 8° 26,694'Standort:
An der Gemarkungsgrenze von Ettlingen-Spessart und Schöllbronn. Hinter dem letzten Haus von Fischweiher überquert ein Wanderweg die Moosalb, am nördlichen Ufer ca. 100m den Hang hoch, dann den Wanderweg nach links bis zum Stein.Größe / Material:
128:46:13 / Sandsteinplatte (Kopie - Original im Museum der Stadt Ettlingen)Geschichte:
Die Steinplatte steht in einem mit "15.05.1990" bezeichneten Betonsockel. Die Rückseite der Platte trägt die Inschrift5 1837 GS ^ |
Sage:
Quellen und Literatur:
Der "Tote Mann", Grenzzeichen Nr. 5 an der Gemarkungsgrenze Schöllbronn-Spessart.
|
Holzschnitt aus Holbeins Totentanz, um 1530. |
Ausschnitt aus der Grundkarte 7116,4 Fischweier, Ausgabe 1986 |
Ein Junge darf ein Geldstück mit dem Mund aus der für den Grenzstein
ausgehobenen Grube aufnehmen und wird dabei unsanft behandelt. Vermeintlich sollte er sich damit den Standort des Steines
zeitlebens |
Illustration in der Umgangsbeschreibung des Jahres 1683. Beide Seiten des Grenzsteines sind dargestellt. fol. 152 r. in Lagerbuch Nr.1 der Stadt Ettlingen |
(aus: Hierzuland, Badisches und anderes von Rhein, Neckar und Main 9/18, 1994, S.48–59)Literatur und Quellenhinweise:
Beck, J.J. (1754): Vollständiges Recht der Grenzen und Marksteine. Nürnberg.
Bergwald, C. (1673): Interpres phraseologiae metallurgicae oder Erklärung der fürnembsten Terminorum und Redensarten, welche bei den Bergleuten, Puchern, Schmeltzern, Probirern und Müntzmeister etc. gebräuchlich sind. Frankfurt a.M.
Brockhaus Enzyklopädie (1966 -1973). Bd.1 u.18. Wiesbaden.
Christmann, E. (1955): „Am toten Mann' - 'Totenkopf' - 'Rennpfad' oder '-weg". In: Pfälzer Heimat 6, S. 23 ff.
Eitelmann, W. (1979): Rittersteine im Pfälzerwald.. Neustadt.
Florinus, F.F. (1722): Allgemeiner Klug- und Rechts-verständiger Haus-Vatter.- Nürnberg.
Grimm, j. u. W. (1885): Deutsches Wörterbuch. Bd. 6. Leipzig.
Der Große Brockhaus (1952-1957). Bd. 1 u.11. Wiesbaden .
Grothe, H. (Hrsg.) (1962); Lexikon des Bergbaus. Stuttgart.
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens (1930). Bd.8. Berlin.
Heilig, 0. (1909): „Der Tote-Mannstein unweit Ettlingen". In: Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins 8, S. 93 f.
Hentschel, K.-H. (1988): „Grenzzeichen, Untergänger und 'Geheime Zeugen'" in: Hierzuland 3-Jahrg. Heft 1. S. 34-45. Karlsruhe.
Hübner, J. (1712): Natur-Kunst-Berg-Gewerk- und Handlungs-Lexikon. Leipzig.
Das kleine Bergbaulexikon (1988). Essen.
Lacroix, E. (1936): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirkes Ettlingen. Karlsruhe.
Meyers Großes Konversationslexikon (1902). Bd. 1. Leipzig.
Roschlau, H. (1984}: ABC Erzbergbau , Leipzig.
Sangmeister, E. u. Schneider J. (1958): Riesensteingrab und Menhir bei Degernau, Lkrs. Waldshut, in: Bad. Fundberichte 21 Jahrg. S.77-92. Freiburg i.Br.
Schneider, E. (1980): Die Flurnamen der Stadtgemarkung Ettlingen. Karlsruhe
Spitz, E. (1930): Heimatkundliche Beiträge zum Amtsbezirk Ettlingen. Ettlingen.
Stenzel, R.(1982): Geschichte der Stadt Ettlingen. II a. Ettlingen.
Trübners deutsches Wörterbuch (1935). Berlin/Leipzig.
Veith, H. (1871): Deutsches Bergwörterbuch. Breslau.
Walter, M. (1913): „Wald- und Flurnamen aus der Umgebung von Ettlingen." In: Monatsblätter des Schwarzwaldvereins, 16. Jahrg. S. 166 ff.
Wappenbuch des Landkreises Karlsruhe (1986}, hrsg. vom Landkreis Karlsruhe.
Generallandesarchiv Karlsruhe: Abt. 199/212, Abt. 229/63544
Stadtarchiv Ettlingen: Lagerbuch Nr.1 der Stadt Ettlingen.
GPS:
N 48° 57,051', O 8° 24,885'Standort:
An der Straße nach Durlach (Gewann "An der Hand").Größe / Material:
163:24:26 / SandsteinGeschichte:
Wegweiser in Form eines Pfeilers aus rotem Sandstein ohne Profilierung. An der Stirnseite oben Ritzzeichnung einer roh stilisierten Hand, darunter Jahreszahl und Inschrift, schwarz nachgezogen. H. (Unterkante d. Inschrift vom Boden) 163, B. 25,5, Bu. 5,5cm. - Kapitalis.Sage:
Nördlich von Ettlingen in der Nähe des Friedhofs an der Durlacher Straße steht ein Stein, der einmal ein Wegweiser gewesen sein muss. Im Volksmund wird er "An der Hand" genannt. Die Anwohner erzählen sich, dass dieser Stein Denkmal eines Mordes sei. Sie begründen ihre Geschichte mit einer Hand, die auf dem Markstein eingemeißelt ist, auf dem die Jahreszahl 1604 und der Ortsname Durlach steht.Quellen und Literatur: